Was bedeutet es, im Geist zu beten? Und wie kann ich es tun?

1. Was sagt die Bibel über das Beten im Geist?
Zwei Schlüsselstellen im Neuen Testament geben uns wertvolle Einsicht:

Epheser 6,18 (LUT 2017):
„Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen.“

Judas 1,20 (EÜ):

„Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren heiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist.“

Diese Verse zeigen: Im Geist zu beten ist keine einmalige Erfahrung   es ist ein Lebensstil des beständigen, geistgeleiteten Gebets, der den Glauben stärkt und die Gemeinde aufbaut.


2. Geht es dabei nur um das Reden in Zungen?
Das Reden in Zungen ist eine biblische Ausdrucksform des Betens im Geist (siehe 1. Korinther 14,14–15), aber nicht die einzige.

1. Korinther 14,14–15 (LUT 2017):
„Denn wenn ich in Zungen bete, so betet mein Geist; aber mein Verstand bleibt ohne Frucht. Wie soll es nun sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand.“

Zungenrede ist eine Gabe des Geistes (1. Korinther 12,10) und ein wichtiger Bestandteil des Gebetslebens vieler Gläubiger. Doch Beten im Geist umfasst mehr: Es bedeutet, mit göttlicher Führung, innerer Dringlichkeit und im Einklang mit Gottes Willen zu beten – auch in der eigenen Muttersprache.


3. Was ist der Kern des Betens im Geist?
Im Geist zu beten bedeutet:

  • Sich unter die Leitung und den Einfluss des Heiligen Geistes zu stellen.
  • Mit Hilfe des Geistes zu beten – besonders, wenn einem die Worte fehlen.
  • Gottes Herz zu erspüren, statt leere Phrasen zu wiederholen.

Römer 8,26 (LUT 2017):
„Desgleichen hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.“

Das „unaussprechliche Seufzen“ beschreibt ein tiefes geistliches Sehnen   ein Gebet, das den Verstand übergeht und das Herz Gottes berührt.


4. Wie fühlt es sich an, im Geist zu beten?
Gläubige beschreiben das Beten im Geist oft so:

  • Eine tiefe innere Dringlichkeit, die nicht aus einem selbst kommt.
  • Tränen, die ohne Traurigkeit fließen – aus geistlicher Bewegung heraus.
  • Der Wunsch, weiterzubeten – oft für eine bestimmte Person oder Sache.
  • Ein unerwarteter Friede, Freude oder neue Kraft, trotz Erschöpfung.
  • Spontanes Reden in Zungen – nicht erzwungen, sondern vom Geist geführt.
  • Ein starkes Empfinden von Gottes Gegenwart   innerlich oder körperlich spürbar.

Diese Zeichen deuten darauf hin, dass der Heilige Geist dich im Gebet leitet.


5. Was hindert uns am Beten im Geist?
Zwei Hauptfeinde des geistgeleiteten Gebets sind:

A. Das Fleisch (unsere menschliche Natur)

Matthäus 26,41 (LUT 2017):
„Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.“

Müdigkeit, Ablenkung, Bequemlichkeit – all das hemmt geistliche Tiefe. Was hilft:

  • Ändere deine Körperhaltung: knie dich hin, laufe, erhebe die Hände.
  • Schalte Ablenkungen aus: Handy aus, stiller Ort.
  • Diszipliniere deinen Geist, dich ganz auf Gott zu konzentrieren.

B. Der Teufel (geistlicher Widerstand)
Der Feind fürchtet keine oberflächlichen Gebete   aber er reagiert, wenn du im Geist betest.

Jakobus 4,7 (LUT 2017):
„So unterwerft euch nun Gott. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“

Plötzliche Ablenkungen, Verwirrung oder körperliche Unruhe können geistliche Angriffe sein. Was du tun kannst:

  • Beginne mit Gebet um geistliche Autorität: Bitte Gott, alle Dunkelheit zu vertreiben.
  • Erkläre Jesus als Herrn über deinen Raum.
  • Widerstehe dem Feind in Jesu Namen, wenn du geistlichen Widerstand spürst.

6. Wie kann ich beginnen, im Geist zu beten?
Ein praktischer Leitfaden für geistgeleitetes Gebet:

  • Bereite dein Herz vor   Komm demütig vor Gott, bitte um seine Hilfe.
  • Lies die Schrift – Lass dich durch Gottes Wort zum Gebet inspirieren.
    z. B. „Rufe mich an, so will ich dir antworten…“ (Jeremia 33,3)
    „Du gibst keinen Stein, wenn wir um Brot bitten…“ (Matthäus 7,9–11)
  • Fokussiere dich tief – Stelle dir Gottes Gegenwart vor. Sprich mit Ihm wie mit einem Vater.
  • Sei still und warte – Vielleicht spürst du einen inneren Wandel – folge diesem Fluss.
  • Sprich, wie du geführt wirst – Ob in Deutsch, in Zungen oder in Stille – folge dem Geist.
  • Gib nicht zu schnell auf. Je beständiger du wirst, desto tiefer wird dein Gebetsleben.

7. Eine letzte Ermutigung
Im Geist zu beten ist Gottes Wille für alle Gläubigen – nicht nur für einige wenige. Es geht nicht um Leistung, sondern um Beziehung. Wenn du dich danach ausstreckst, wird dein Herz sich mehr und mehr mit Gottes Willen verbinden – und du wirst echte geistliche Durchbrüche erleben.

Jeremia 33,3 (LUT 2017):
„Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun große und unfassbare Dinge, von denen du nichts weißt.“

Der Herr segne dich und führe dich tiefer ins Gebet. Teile diese Botschaft mit anderen, die mehr von Gott wollen.


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Verständnis von 1. Korinther 14,20

„Brüder und Schwestern, werdet nicht Kinder im Denken. Im Bösen seid Unmündige, im Denken aber seid Erwachsene!“

– 1. Korinther 14,20 (Einheitsübersetzung)

FRAGE:
Gelobt sei der Herr! Ich möchte den Sinn dieses Verses aus 1. Korinther 14,20 besser verstehen.

ANTWORT:
Dieser Vers, geschrieben vom Apostel Paulus, ruft Gläubige dazu auf, geistlich zu wachsen – in ihrem Verständnis und in ihrer Urteilsfähigkeit. Schauen wir uns den Vers etwas genauer an.

Paulus stellt zwei Haltungen gegenüber: kindliches Denken und kindliche Unschuld gegenüber dem Bösen. Dieses scheinbare Paradox offenbart ein tiefes geistliches Prinzip.

Kindlich im Denken zu sein bedeutet, unreif im Verständnis von Gottes Wegen, seiner Weisheit und geistlichen Zusammenhängen zu bleiben. Paulus fordert die Gläubigen in Korinth – und auch uns – auf, nicht in geistlicher Unreife zu verharren. Kinder haben naturgemäß ein begrenztes Wissen und Verständnis; sie sind leicht verwirrt oder beeinflussbar. Paulus möchte, dass wir in geistlicher Weisheit, Unterscheidungsvermögen und im Erkennen der Wahrheit Gottes wachsen. Das bedeutet, wir sollen tief in Gottes Wort eindringen und an geistlicher Einsicht zunehmen (vgl. Hebräer 5,12–14).

Im Blick auf das Böse aber wie Unmündige zu sein, bedeutet, darin unschuldig oder unerfahren zu bleiben – um es ganz bewusst zu meiden und abzulehnen. So wie kleine Kinder vor schädlichen Dingen geschützt werden, sollen auch wir nicht mit dem Bösen in Berührung kommen. Es geht nicht um Naivität, sondern um eine absichtliche Unschuld: Wir sollen nicht zynisch oder abgestumpft im Umgang mit dem Bösen sein, sondern rein und unverdorben bleiben (vgl. auch Matthäus 18,3; Psalm 119,9).

Diese Botschaft begegnet uns auch an anderer Stelle bei Paulus:

„Ich will, dass ihr weise seid zum Guten, aber unkundig im Bösen.“
– Römer 16,19b (Lutherbibel 2017)

Hier ruft Paulus zu einem gesunden Gleichgewicht auf: Weisheit im Guten und Unschuld im Bösen.

Geistliche Reife:
Paulus macht deutlich, dass geistliches Wachstum bedeutet, ein festes Verständnis von Gottes Wort zu gewinnen und danach zu leben – und nicht kindlich im Glauben zu bleiben oder sich von falschen Lehren leicht verführen zu lassen (vgl. 1. Korinther 14,20; 13,11).

Unschuld gegenüber dem Bösen:
Gott möchte, dass wir „in der Welt, aber nicht von der Welt“ sind (vgl. Johannes 17,14–16). Das bedeutet, dass wir sündhafte Muster und Einflüsse ablehnen und gleichzeitig im Glauben reif und gefestigt bleiben.

Unterscheidungsvermögen:
Wir sind dazu berufen, zu prüfen, was gut und was schädlich ist. Nicht jede gesellschaftliche Strömung, Idee oder Gewohnheit dient unserem geistlichen Wachstum. Wenn wir z. B. bewusst auf weltliche Ablenkungen verzichten (wie Musik mit gottlosen Botschaften oder schädliche Gewohnheiten wie Glücksspiel), bewahren wir Herz und Verstand (vgl. Philipper 4,8).

Leben aus dem Wort Gottes:
Reife entsteht durch tiefgehende Beschäftigung mit der Heiligen Schrift. Das Wort Gottes ist unser Fundament und unser Wegweiser auf dem Weg des geistlichen Wachstums und der Unterscheidung (vgl. Psalm 119,105).

Es ist nicht sündhaft, wenn man nicht alles über weltliche Trends oder kulturelle Entwicklungen weiß – und es hindert uns auch nicht am geistlichen Wachstum. Vielmehr geht es darum, was wir an uns heranlassen: Wir sollen uns vom Bösen fernhalten („wie Unmündige sein“) und gleichzeitig im Denken und im Glauben reif werden („erwachsen sein“).

Der Herr segne dich reichlich, während du in Weisheit und Reinheit wächst!


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Lass nicht zu, dass deine Gespräche deinen Charakter verderben

Das christliche Leben besteht nicht nur darin, sündige Taten zu vermeiden – es geht auch darum, unser Herz, unseren Verstand und unsere Worte zu bewahren. Die Bibel lehrt uns klar, dass unsere Sprache die Kraft hat, unseren Charakter zu formen – oder zu zerstören.

„Lasst euch nicht irreführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“
1. Korinther 15,33 – Lutherbibel 2017

Das griechische Wort, das hier mit „Umgang“ übersetzt wird, ist homiliai, was auch „Gespräche“ oder „Kommunikation“ bedeuten kann. Paulus warnt die Korinther nicht nur davor, mit gottlosen Menschen Gemeinschaft zu haben, sondern auch davor, sich von deren Denken und Reden beeinflussen zu lassen.

Sünde beginnt oft mit Worten

Viele Sünden beginnen nicht mit Taten, sondern mit Gesprächen. Ob es sich um Klatsch, Flirten, das Planen von Bösem oder das Säen von Zwietracht handelt – die Sünde nimmt oft in unseren Worten ihren Anfang. Deshalb mahnt uns die Schrift, auf unsere Zunge zu achten:

„HERR, stelle eine Wache vor meinen Mund, behüte die Tür meiner Lippen!“
Psalm 141,3 – Einheitsübersetzung

Die Planung zur Sünde beginnt meist mit einem inneren oder äußeren Dialog. Mörder schmieden ihre Pläne im Gespräch (Sprüche 1,10–16), Ehebrecher verführen mit schmeichelnden Worten (Sprüche 7,21), und Verleumder zerstören Beziehungen – Wort für Wort (Sprüche 16,28).

Josef: Ein Vorbild der Reinheit im Reden

Ein eindrucksvolles Beispiel finden wir in Josef in 1. Mose 39. Als die Frau des Potifar ihn verführen wollte, widerstand Josef nicht nur körperlich – er mied auch jedes Gespräch mit ihr:

„Und obwohl sie Tag für Tag auf Josef einredete, hörte er nicht auf sie, sich zu ihr zu legen und mit ihr zusammen zu sein.“
1. Mose 39,10 – Lutherbibel 2017

Das ist bedeutsam. Josef erkannte, dass schon das Gespräch der erste Schritt zur Versuchung war. Er vertraute nicht auf seine eigene Stärke oder spielte mit dem Feuer. Stattdessen zog er sich aus einer Umgebung zurück, die ihn zur Sünde hätte führen können.

Wer seine Rede bewahrt, bewahrt seine Heiligkeit

Viele Christen von heute behaupten, sie seien geistlich stark und „würden niemals in Sünde fallen“ – und dennoch lassen sie sich auf lockere, flirtende oder unweise Gespräche ein, besonders mit dem anderen Geschlecht. Sie scherzen übermäßig, chatten stundenlang im Internet und rechtfertigen ihr „harmloses Gerede“.

Doch Jesus warnt uns:

„Ich sage euch aber: Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen.“
Matthäus 12,36 – Lutherbibel 2017

Auch Paulus fordert uns auf, uns von schmutzigen Reden, Klatsch und unangebrachten Scherzen fernzuhalten:

„Auch Unanständigkeit, albernes oder zweideutiges Reden gehören sich nicht für euch; bringt vielmehr eure Dankbarkeit zum Ausdruck!“
Epheser 5,4 – Einheitsübersetzung

Wer sich auf unfruchtbare oder unreine Gespräche einlässt, besonders mit Menschen, die Gott nicht kennen, gibt dem Feind einen Zugangspunkt (Epheser 4,27). Gespräche sind geistliche Türen – du musst mit Weisheit entscheiden, welche du öffnest.

Worte formen den Charakter

Wir werden zu dem, was wir immer wieder hören und sagen. Deshalb warnt uns die Schrift: Böses Reden ist nicht harmlos – es verdirbt das Gute in uns:

„Lasst euch nicht irreführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“
1. Korinther 15,33 – Lutherbibel 2017

Das ist kein bloßes soziales Prinzip – es ist ein geistliches Gesetz.

Jakobus schreibt:

„Die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib, setzt den gesamten Lebenslauf in Brand und wird selbst von der Hölle entzündet.“
Jakobus 3,6 – Einheitsübersetzung

Anwendung: Bewahre deinen Mund – bewahre dein Leben

Wenn dir deine geistliche Integrität wichtig ist, musst du deine Rede bewusst lenken. Brich Gespräche ab, die Gott nicht ehren – besonders solche, die zur Versuchung führen können. Sei besonders wachsam im Umgang mit dem anderen Geschlecht und mit Menschen, die deinen Glauben nicht teilen.

„Wer seinen Mund und seine Zunge behütet, bewahrt seine Seele vor Angst.“
Sprüche 21,23 – Lutherbibel 2017

Maranatha – Der Herr kommt

In diesen letzten Tagen ist der Feind listig – er greift oft nicht mit offensichtlicher Sünde an, sondern mit beiläufigem Kompromiss. Lass dich nicht täuschen: Gespräche haben Gewicht. Sie formen dein Herz – und dein Herz formt dein Schicksal.

Bewahre deine Worte, als hinge dein geistliches Leben davon ab – denn genau das tut es.

„Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“
Sprüche 4,23 – Lutherbibel 2017

Maranatha – Der Herr kommt bald. Möge Er uns treu finden – in Rede, Gedanken und Taten.


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Der Bund eines mächtigen Herzens

Das Verständnis des Übergangs von Steintafeln zu verwandten Herzen im Heilsplan Gottes


1. Gottes Gesetz auf Steintafeln geschrieben
Als Gott sein Gesetz zum ersten Mal gab, schrieb er es mit seinem eigenen Finger auf Steintafeln. Diese Gebote bildeten den Kern des mosaischen Bundes, der Israel am Berg Sinai gegeben wurde.

2. Mose 31,18 (Lutherbibel 2017)
„Und als der HERR mit Mose auf dem Berge Sinai zu Ende geredet hatte, gab er ihm die zwei Tafeln des Zeugnisses, Tafeln aus Stein, beschrieben mit dem Finger Gottes.“

Diese Tafeln waren eine direkte Offenbarung von Gottes Willen für sein Volk. Doch als Mose vom Berg herabkam und sah, dass Israel das goldene Kalb anbetete, zerbrach er die Tafeln – ein Symbol dafür, dass das Volk den Bund schon gebrochen hatte, bevor es ihn richtig empfangen hatte.

Später befahl Gott Mose, zwei neue Tafeln zu bereiten.

2. Mose 34,1 (Lutherbibel 2017)
„Der HERR sprach zu Mose: Meißle dir zwei Tafeln aus Stein, wie die ersten waren; und ich will darauf schreiben die Worte, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast.“

Diese Tafeln, die in die Bundeslade gelegt wurden, waren zentral für die Identität und den Gottesdienst Israels. Doch während der babylonischen Eroberung (6. Jh. v. Chr.) zerstörte König Nebukadnezar den Tempel und raubte Jerusalem. Die Bundeslade mitsamt ihrem heiligen Inhalt ging verloren.


2. Ein neuer Bund, geschrieben ins Herz
Gott hatte jedoch immer etwas Größeres vorgesehen: Einen neuen Bund, der nicht äußerlich und zeremoniell ist, sondern innerlich und transformierend. Durch den Propheten Jeremia versprach Gott einen zukünftigen Bund, der nicht auf Stein geschrieben sein würde, sondern auf die Herzen seines Volkes.

Jeremia 31,31–34 (Einheitsübersetzung)
„Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da will ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen.
Nicht wie der Bund sein wird, den ich mit ihren Vätern gemacht habe, an dem ich sie ergriffen habe, um sie aus Ägyptenland zu führen, meinen Bund, den sie gebrochen haben, obwohl ich ihr Herr war, spricht der HERR.
Sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Haus Israel schließen will nach jenen Tagen, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Inneres legen und es in ihr Herz schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Und es wird niemand mehr seinen Mitmenschen oder seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den HERRN! Denn sie werden mich alle erkennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen.
Denn ich will ihre Schuld vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.“

Dies ist nicht nur symbolisch gemeint, sondern markiert den Wechsel von äußerlichem Legalismus zu innerer Veränderung, möglich durch den Glauben an Jesus Christus und das Wirken des Heiligen Geistes.


3. Erfüllung in Christus
Der Neue Bund wird in Jesus Christus vollendet, der sich selbst als Erfüllung des Gesetzes erklärt und durch sein Blut diesen neuen Bund bringt.

Lukas 22,20 (Lutherbibel 2017)
„Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“

Jesu Tod erfüllte die Forderungen des Gesetzes (vgl. Römer 8,3–4), und durch seine Auferstehung machte er es möglich, dass Gläubige neue Herzen empfangen, die nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe gehorchen.


4. Das Gesetz strömt jetzt von innen
Mit dem Heiligen Geist, der in Gläubigen wohnt (vgl. 1. Korinther 6,19), wird Gottes Gesetz nicht mehr von außen auferlegt, sondern es wird zur lebendigen Realität, die aus einem erneuerten Herzen fließt.

5. Mose 30,11–14 (Lutherbibel 2017)
„Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht zu schwer und nicht fern. Es ist nicht im Himmel, dass du sagen müsstest: Wer wird hinauffahren für uns zum Himmel und es uns holen, dass wir es tun?
Auch ist es nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: Wer wird für uns hinüberfahren ins jenseits Meer und es uns holen, dass wir es tun?
Denn das Wort ist dir sehr nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust.“

Paulus zitiert dies in Römer und erklärt, dass Gerechtigkeit jetzt durch Glauben kommt, nicht durch Werke.

Römer 10,8–10 (Lutherbibel 2017)
„Aber was sagt es? Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen; das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen:
Denn wenn du mit deinem Munde bekennst: Jesus ist der Herr, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, und mit dem Munde bekennt man zum Heil.“

Der Glaube an Christus verwandelt das Herz, und in dieses Herz schreibt Gott seinen Willen.


5. Die Rolle des Heiligen Geistes
Der Vermittler, durch den der Neue Bund angewandt wird, ist der Heilige Geist. Gott verspricht:

Hesekiel 36,26–27 (Einheitsübersetzung)
„Ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.
Ich will meinen Geist in euch geben und bewirken, dass ihr nach meinen Geboten wandelt und meine Rechte befolgt und tut.“

Deshalb brauchen neu geborene Gläubige keine ständigen Ermahnungen, nicht zu sündigen, denn der Geist überführt, führt und befähigt sie zur Gehorsamkeit von innen heraus.

Paulus lehrt:

Galater 5,16 (Lutherbibel 2017)
„Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.“


6. Selbstprüfung: Ist Gottes Gesetz in dir geschrieben?
Die entscheidende Frage lautet nicht nur: „Kennst du die Gebote?“ sondern vielmehr:
„Ist Gottes Gesetz in dein Herz geschrieben?“

Hast du an Jesus Christus geglaubt, ihn als Herrn bekannt und dein Herz ihm übergeben? Hat der Heilige Geist dein Inneres so verändert, dass Gehorsam aus Sehnsucht und nicht aus Pflicht entsteht?

2. Korinther 3,3 (Einheitsübersetzung)
„Denn ihr seid ein Brief Christi, ausgefertigt von uns, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinernen Tafeln, sondern auf fleischlichen Tafeln des Herzens.“


Der Neue Bund ist jetzt
Wir sind nicht mehr gebunden an den Alten Bund aus Stein, Ritualen und Distanz. Wir sind eingeladen in einen lebendigen, innerlichen und intimen Neuen Bund. Wenn wir Jesus empfangen, schreibt Gott selbst durch seinen Geist sein Gesetz in unser Herz.

Hebräer 10,16 (Einheitsübersetzung)
„Dies ist der Bund, den ich mit ihnen nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz legen und in ihren Sinn schreiben.“

Das ist die Essenz des christlichen Neuen Testaments: nicht Gesetzlosigkeit, sondern ein höheres Gesetz, nicht in Stein eingraviert, sondern in unsere Seele geschrieben.


Maranatha – Der Herr kommt!


 

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Was ist ein Makel? Eine biblische Perspektive

In der Bibel bezeichnet ein Makel einen physischen oder geistlichen Fehler, der eine Person, ein Opfer oder einen Gegenstand als untauglich vor Gott erscheinen lässt. Der Begriff stammt aus dem Alten Testament, wo die Opfer, die Gott dargebracht wurden, „ohne Fehler“ sein mussten – ein Symbol für Reinheit, Vollkommenheit und Heiligkeit (vgl. 3. Mose 1,3 LUT). Im Neuen Testament wird dieses Prinzip geistlich ausgeweitet: Gläubige sind dazu aufgerufen, ein Leben ohne moralische oder geistliche Makel zu führen, während sie sich auf die Begegnung mit Christus vorbereiten.

Die Bedeutung von „Makel“ verstehen

Ein Makel ist jeder Fehler, jede Verunreinigung oder jede Unvollkommenheit, die die Integrität oder Reinheit einer Sache beeinträchtigt. Praktisch kann das ein Geschwür im Gesicht sein, das die äußere Schönheit trübt, ein Loch im Dachblech, das es unbrauchbar macht, oder ein Fleck auf einem weißen Hemd, der es ungeeignet zum Tragen erscheinen lässt.

Geistlich gesehen ist ein Makel ein moralischer oder ethischer Fehler – Sünde, Heuchelei oder Gottlosigkeit – der einen Gläubigen für den heiligen Dienst untauglich macht oder ihn daran hindert, in Gemeinschaft mit Gott zu leben.

Makel im Alten Testament: Ein Symbol der Unreinheit

Im alttestamentlichen Opfersystem mussten die Gaben fehlerlos sein:

3. Mose 1,3 (LUT): „Will aber jemand dem HERRN ein Brandopfer darbringen vom Rindvieh, so soll er ein männliches Tier ohne Fehler darbringen; das soll er darbringen am Eingang der Stiftshütte, damit er wohlgefällig sei vor dem HERRN.“

Diese Anforderung war ein Hinweis auf das vollkommene, makellose Opfer Christi. Die physischen Makel im Alten Testament standen symbolisch für tiefere geistliche Mängel, die Gott durch Jesus eines Tages beseitigen würde.

Christus: Das vollkommene Opfer ohne Makel

Jesus erfüllte das Gebot eines makellosen Opfers durch sein sündloses Leben und seinen stellvertretenden Tod:

1. Petrus 1,18–19 (EÜ): „Ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold losgekauft wurdet… sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel.“

Weil Christus ohne Sünde war, war sein Opfer für Gott annehmbar. In ihm sind auch wir dazu berufen, diese Heiligkeit zu widerspiegeln.

Auch Gläubige sollen ohne Makel sein

Gott erwartet von seiner Gemeinde – den durch Christus Erlösten –, dass sie in ihrem Verhalten und Charakter ohne Makel sind. Geistliche Makel beinhalten verborgene Sünden, Heuchelei und moralisches Versagen.

Kolosser 1,21–22 (EÜ):
„Auch ihr standet einst fern und wart feindlich gesinnt in bösen Werken; jetzt aber hat er euch versöhnt… um euch heilig, makellos und untadelig vor sich treten zu lassen.“

Dies geschieht nicht durch menschliche Anstrengung, sondern durch das Bleiben in Christus und ein Leben in Reue, Gehorsam und Glauben.

Beispiele für geistliche Makel heute

– Ein Gläubiger dient in der Gemeinde, lebt aber heimlich in sexueller Unmoral oder in wilder Ehe.
– Eine Jugendleiterin wirkt nach außen hin fromm, schaut aber im Verborgenen Pornografie oder verhält sich unehrlich im Internet.
– Ein Gemeindemitglied fastet, betet und besucht Nachtgebete, nimmt aber Bestechungsgelder bei der Arbeit an.

Solche Lebensweisen sind geistliche Makel, die uns von einem heiligen Wandel und einem authentischen Zeugnis für Christus disqualifizieren.

Gott kommt für eine Gemeinde ohne Makel

Die Gemeinde wird in der Bibel als Braut Christi beschrieben, und Christus kehrt zurück für eine Braut, die rein und untadelig ist.

Epheser 5,27 (LUT):
„So wollte er sich selbst die Gemeinde herrlich darstellen, die keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.“

Das erfordert eine ständige Reinigung durch das Wort Gottes und das Wirken des Heiligen Geistes zur Heiligung unseres Lebens.

Ein Aufruf zu reinem und untadeligem Leben

Wir sind aufgerufen, Gottes Gebote zu halten und so zu leben, dass kein Makel oder Tadel an uns gefunden wird:

1. Timotheus 6,13–14 (EÜ):
„Ich gebiete dir vor dem Angesicht Gottes… dass du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus.“

Und:

Jakobus 1,27 (LUT):
„Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.“

Solch ein Gottesdienst ist nicht ritualistisch, sondern geprägt von Beziehung, Ethik und Selbstbeherrschung.

Hebräer 9,14 (LUT):
„Wie viel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst als makelloses Opfer durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von toten Werken, damit wir dem lebendigen Gott dienen!“

2. Petrus 2,13 (EÜ):
„…sie sind Schandflecken und Makel, die sich in ihrer Lust am Schlemmen bei euren Liebesmahlen vergnügen.“

Diese Verse verdeutlichen, wie ernst es Gott ist, dass wir ein heiliges, unbeflecktes Leben führen, bereit für die Wiederkunft Christi.

Lasst uns – durch Gottes Gnade – solche Gläubige und eine solche Gemeinde sein, auf die Christus wartet: ohne Makel, ohne Flecken und ohne Tadel. Möge unser Leben ein lebendiges Opfer sein, heilig und Gott wohlgefällig (vgl. Römer 12,1).

Der Herr segne dich und schenke dir Kraft, in Heiligkeit zu wandeln.

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Gottesfürchtiger Schmuck für Frauen – Besondere Lektionen für Frauen

Gepriesen sei der Name unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Herzlich willkommen zu unserem Bibelstudium, dem inspirierten Wort Gottes, das als „eine Leuchte für unseren Fuß und ein Licht auf unserem Weg“ beschrieben wird (Psalm 119,105 – Lutherbibel 2017).

Bist du eine Frau, die sich danach sehnt, Gunst und Respekt bei den Menschen zu finden? Vielleicht bist du eine junge Frau, die sich eine gesegnete und ehrenvolle Ehe wünscht – oder eine verheiratete Frau, die sich nach Gottes Segen und mehr Ehre in ihrer Ehe sehnt. Dann ist es entscheidend zu verstehen, welchen Schmuck Gott für seine Töchter vorgesehen hat.

Die biblische Grundlage des Schmucks

Die Bibel stellt zwei Arten von Schmuck gegenüber: äußere Verschönerung und innere geistliche Schönheit. Der Apostel Petrus schreibt:

1. Petrus 3,3-6 (LUT 2017):
„Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. Denn so haben sich vorzeiten auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sara Abraham gehorchte und ihn ‚Herr‘ nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch nicht von Furcht schrecken lasst.“

Innere Schönheit – Gottes Maßstab

Petrus macht deutlich: Wahre Schönheit kommt nicht von außen und vergeht nicht – sie ist innerlich und ewig. Der „sanfte und stille Geist“ (griechisch: praus und hēsychia) umfasst Demut, Sanftmut und eine friedvolle Haltung – Eigenschaften, die im Neuen Testament vielfach geschätzt werden (vgl. Galater 5,22-23; Kolosser 3,12). Solcher Schmuck steht in Einklang mit Gottes Heiligkeit und zeigt ein Herz, das sich Gott unterordnet.

Das Beispiel Saras zeigt eine tiefgreifende geistliche Wahrheit: Gottesfürchtige Unterordnung und Achtung gegenüber dem Ehemann spiegeln eine größere Unterordnung unter Gottes Ordnung wider (Epheser 5,22-24) – und genau darin liegt geistliche Schönheit.

Historischer und kultureller Hintergrund

Im Alten Orient hatten Frauen Zugang zu verschiedenen Kosmetika und Schmuckstücken. Doch die heiligen Frauen der Bibel, erleuchtet durch göttliche Offenbarung, lehnten äußeren Schmuck ab, der Stolz oder Eitelkeit fördern konnte (vgl. Jesaja 3,16–24; Hesekiel 23,40), und legten stattdessen Wert auf innere Tugenden wie Achtung, Sanftmut, Gehorsam und Ruhe.

Rebekkas Bescheidenheit, als sie ihren Kopf verhüllte, um Isaak zu begegnen (1. Mose 24,65–67), zeugte von Ehrerbietung und Unterordnung – Eigenschaften, die ihr Gunst bei Isaak und Gottes Segen einbrachten. Sie wurde zur Stammmutter Israels (Römer 9,10–13).

Die Gefahr weltlicher Zierde

Die Bibel warnt davor, sich auf äußeren Schmuck zu verlassen – dies führt oft zu Eitelkeit, Stolz und moralischem Verfall. Das Beispiel Isebels (2. Könige 9,30; Offenbarung 2,20–22) zeigt, dass äußere Schönheit gepaart mit Sündhaftigkeit zum Gericht führt. Kosmetik und freizügige Kleidung ohne Gottesfurcht widersprechen dem Aufruf zur Heiligkeit (1. Petrus 1,15–16).

Äußerer Glanz und innere Gottseligkeit – ein Widerspruch

Die Schrift macht deutlich: Man kann nicht gleichzeitig der äußeren, weltlichen Schönheit und den inneren Eigenschaften der Sanftmut und Unterordnung nachjagen. Äußerer Schmuck fördert oft Stolz und Begierde (Jakobus 1,14–15), während wahre göttliche Schönheit Demut und Frieden hervorbringt (Philipper 2,3–4).

Wenn äußerer und innerer Schmuck miteinander vereinbar wären, würde die Bibel nicht davor warnen, sondern beides fördern. Stattdessen legt sie eindeutig Wert auf Bescheidenheit und innere Gnade (vgl. 1. Timotheus 2,9–10):

„Desgleichen, dass die Frauen sich in züchtiger Kleidung schmücken, mit Schamhaftigkeit und Zucht, nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern, wie es Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen, mit guten Werken.“ (Lutherbibel 2017)

Schmuck und Heiligkeit heute

Christliche Frauen heute sind aufgerufen, diesen biblischen Prinzipien zu folgen und sich bewusst zu sein, dass ihre Körper Tempel des Heiligen Geistes sind (1. Korinther 6,19–20). Wahre Gottesfurcht zeigt sich in Bescheidenheit, guten Werken und einem Herz, das Gott gehört – nicht in Modetrends oder Make-up-Werbung.

Liebe Schwestern, ob ledig oder verheiratet – wenn ihr Gott gefallen und bei den Menschen Gunst finden wollt, dann nehmt den biblischen Schmuck an. Pflegt innere Schönheit, geprägt von Demut, Sanftmut und einem stillen Geist. Euer äußeres Erscheinungsbild soll Bescheidenheit und Achtung vor dem natürlichen Selbst ausdrücken – zur Ehre Gottes und eurer Berufung.

So werdet ihr, wie Sara und Rebekka, gesegnet werden, Gunst bei eurem Ehemann und in der Gemeinschaft finden und euch Schätze im Himmel sammeln, wo wahre Schönheit niemals vergeht (Matthäus 6,19–21).

Der Herr segne euch reichlich, wenn ihr euch mit dem schmückt, was Seinem heiligen Ruf würdig ist.


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Was ist Göttlichkeit?

(1. Petrus 1,3–4; 2. Petrus 1,3–4)

Leitvers:
2. Petrus 1,3–4 (Lutherbibel 2017)
„Da seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft, durch die uns die teuren und größten Verheißungen geschenkt sind, damit ihr durch sie Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entflohen seid der verderblichen Begierde in der Welt.“


Was bedeutet „Göttlichkeit“?

Göttlichkeit bezeichnet den Zustand, gottähnlich zu sein oder an Gottes Wesen Anteil zu haben. Es bedeutet, Gottes Charakter in Gedanken, Verhalten und Handlungen widerzuspiegeln. So wie böse Taten (z. B. Mord, Zauberei oder Unzucht) als „dämonisch“ oder „satanisch“ bezeichnet werden, weil sie das Werk Satans widerspiegeln, so spiegeln heilige Taten wie Liebe, Heiligkeit und Gerechtigkeit den göttlichen Charakter wider.

Göttlich zu sein bedeutet nicht, Gott zu werden, sondern durch Wiedergeburt und Heiligung Anteil an seiner Natur zu erhalten. Dieses göttliche Wesen findet sich nur bei denen, die von Neuem geboren sind durch den Geist Gottes (vgl. Johannes 3,3–6).


Drei Kennzeichen der göttlichen Natur im Leben eines Gläubigen

1. Ewiges Leben (Zoe-Leben)

Johannes 10,28 (Lutherbibel 2017)
„Ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.“

Johannes 10,34 (Lutherbibel 2017)
„Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82,6): ‚Ich habe gesagt: Ihr seid Götter‘?“

Gott schenkt denen, die an ihn glauben, das ewige Leben (griechisch: zoe). Dieses Leben ist nicht nur unendlich, sondern hat seine Qualität und Quelle in Gott selbst. Wer von Gott geboren ist, empfängt dieses Leben, während der Mensch im natürlichen Zustand geistlich tot bleibt (vgl. Epheser 2,1).

Jesus zitiert Psalm 82,6, um zu zeigen, dass diejenigen, die mit Gott verbunden sind in seinem Auftrag, seine Repräsentanten auf Erden sein können – immer untergeordnet, aber teilhabend an seiner Autorität.


2. Die Frucht des Geistes (Gottes Charakter in uns)

Galater 5,22–25 (Einheitsübersetzung 2016)
„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Gegen all dies ist das Gesetz nicht gerichtet. Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen.“

Die göttliche Natur zeigt sich im Leben des Gläubigen durch die Frucht des Geistes. Diese Eigenschaften sind nicht bloß moralisches Verhalten, sondern das übernatürliche Ergebnis des Wirkens des Heiligen Geistes im Innern.

Im Gegensatz zu den „Werken des Fleisches“ (Galater 5,19–21) kommt diese Frucht aus einem erneuerten Herzen. Sie kann nicht durch eigene Anstrengung oder religiöse Leistung hervorgebracht werden.

Römer 5,5 (Lutherbibel 2017)
„… denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“

Diese Frucht offenbart die wohnende Gegenwart Gottes im Gläubigen.


3. Sieg über die Sünde

1. Johannes 3,9 (Lutherbibel 2017)
„Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde; denn Gottes Samen bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, denn er ist aus Gott geboren.“

1. Petrus 4,4 (Lutherbibel 2017)
„Nun wundern sie sich, dass ihr euch nicht mehr mit ihnen stürzt in dasselbe wüste, zügellose Treiben, und lästern.“

Wer an Gottes Natur Anteil hat, ist nicht länger ein Sklave der Sünde. Auch wenn Gläubige nicht vollkommen sündlos sind (vgl. 1. Johannes 1,8), so zeigt sich doch eine neue Ausrichtung im Leben – weg von der Sünde und hin zur Gerechtigkeit.

Der in 1. Johannes 3,9 genannte „Samen Gottes“ (griechisch: sperma) bezieht sich auf das lebensspendende Wort Gottes und das erneuernde Werk des Heiligen Geistes.

Dieses veränderte Leben macht Gläubige für die Welt „fremd“, da sie nicht mehr nach den Maßstäben der Sünde leben. Das ist Heiligung – der fortlaufende Prozess, in dem wir heilig werden, wie Gott heilig ist (1. Petrus 1,15–16).


Weitere Bibelstellen zur Göttlichkeit

Apostelgeschichte 17,29 (Lutherbibel 2017)
„Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen oder steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.“

Paulus betont, dass wir als Menschen im Ebenbild Gottes geschaffen sind und nicht geschaffen wurden, um Götzenbilder anzubeten. Als seine „Kinder“ tragen wir Anteil an seinem sittlichen Wesen.

Römer 1,20 (Lutherbibel 2017)
„Denn Gottes unsichtbares Wesen  das ist seine ewige Kraft und Gottheit  wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben.“

Gottes göttliche Natur ist in der Schöpfung sichtbar und wurde vollkommen offenbart in Christus, der das Bild des unsichtbaren Gottes ist (vgl. Kolosser 1,15).


Fazit: In Göttlichkeit leben

In der göttlichen Natur zu leben bedeutet, Anteil an Gottes Leben, Charakter und Sieg zu haben. Es geht nicht darum, selbst göttlich im Wesen zu werden, sondern darum, Gottes Heiligkeit, Kraft und Liebe in Christus widerzuspiegeln.

Nur wer von Neuem geboren ist  erneuert durch das Wort und den Geist Gottes  kann diese göttliche Natur wirklich empfangen und darin leben.

Der Herr segne dich und helfe dir, in seiner göttlichen Natur zu wachsen, damit dein Leben seine Herrlichkeit in dieser Welt widerspiegelt.

Amen.


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Die mächtige Waffe der Engel

Einleitung: Den Feind und den Kampf erkennen
Das christliche Leben ist kein Spielplatz   es ist ein Schlachtfeld. Die Bibel erinnert uns daran, dass wir in einem geistlichen Krieg stehen und unser Widersacher, der Teufel, unermüdlich gegen uns kämpft.

„Seid nüchtern und wach! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.“
(1. Petrus 5,8 – Lutherbibel 2017)

Es ist entscheidend zu wissen, wie wir dem Teufel entgegentreten. Manchmal erfordert der geistliche Kampf unsere direkte Auseinandersetzung. Doch oft ist die wirksamste Strategie, nicht aus eigener Kraft zu handeln, sondern sich auf die Autorität des Herrn zu berufen.


1. Was bedeutet es, zu schelten?
Schelten bedeutet, mit Autorität zurechtzuweisen, zu tadeln oder einem bösen Einfluss zu gebieten, zu weichen. Im geistlichen Sinn ist es ein kraftvoller Befehl, dass etwas im Namen und in der Macht Jesu Christi aufhören oder weichen muss.

Jesus selbst hat immer wieder Dämonen und finstere Mächte gescholten:

„Und Jesus bedrohte den Dämon; der fuhr aus von ihm, und der Knabe wurde gesund zu derselben Stunde.“
(Matthäus 17,18 – Lutherbibel 2017)

Sogar als er Petrus tadelte, richtete sich seine Schelte in Wahrheit gegen den Einfluss Satans:

„Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh weg von mir, Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.“
(Markus 8,33 – Lutherbibel 2017)

Zentrale Erkenntnis:
Gläubige haben durch Jesus Christus die Autorität, das Böse zu schelten  doch diese Autorität hängt nicht von Lautstärke oder Gefühlen ab, sondern von unserer geistlichen Stellung und vom Verständnis über die Kraft des Wortes Gottes.


2. Engel und geistliche Kriegsführung: Eine überraschende Strategie
Engel sind mächtige Wesen (Psalm 103,20), doch sie verlassen sich nicht immer auf rohe Kraft. Vielmehr berufen sie sich auf Gottes höchste Autorität.

Das Beispiel des Erzengels Michael
„Michael aber, der Engelfürst, wagte es nicht, als er mit dem Teufel stritt und mit ihm über den Leichnam des Mose stritt, ein lästerndes Urteil zu fällen, sondern sprach: Der Herr strafe dich!“
(Judas 1,9 – Lutherbibel 2017)

Michael vertraute nicht auf seine eigene Kraft, sondern unterstellte sich der Autorität des Herrn   denn Gottes Urteil ist endgültig und absolut.

„Der HERR ist ein Kriegsheld, HERR ist sein Name.“
(2. Mose 15,3 – Lutherbibel 2017)

Der Hohepriester Jeschua und die göttliche Zurechtweisung
Ein ähnlicher Bericht findet sich im Buch Sacharja:

„Und er zeigte mir Jeschua, den Hohenpriester, der vor dem Engel des HERRN stand, und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen. Und der HERR sprach zum Satan: Der HERR schelte dich, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, schelte dich! Ist dieser nicht ein Holzscheit, aus dem Feuer herausgerissen?“
(Sacharja 3,1–2 – Einheitsübersetzung)

Auch hier kam die Schelte nicht von Jeschua selbst  sondern direkt vom Herrn. Das zeigt erneut: Göttliche Autorität übersteigt sowohl menschliche als auch engelhafte Kraft.


3. Warum Gottes Schelte mächtiger ist als unsere
Wenn der Herr scheltet, hat das ewige Konsequenzen. Dämonische Mächte müssen gehorchen. Unsere Kraft liegt nicht in eigener Stärke oder geistlicher Aggression, sondern darin, dass wir uns unter Gottes Herrschaft stellen.

„So unterwerft euch nun Gott. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“
(Jakobus 4,7 – Lutherbibel 2017)

Diese Unterwerfung ist nicht passiv – sie ist strategisch. Wir sollen anbeten, fasten und beten  und lernen, wann wir stillstehen und Gott den Kampf führen lassen.

„Der HERR wird für euch streiten, und ihr sollt stille sein.“
(2. Mose 14,14 – Lutherbibel 2017)


4. Das Beispiel der Königin Ester: Weisheit im geistlichen Kampf
Königin Ester ist ein Vorbild für geistliche Strategie. Als Haman plante, ihr Volk zu vernichten, trat sie ihm nicht direkt entgegen. Stattdessen ging sie zum König   ein Bild für unseren Gang zum höchsten Richter: Gott selbst.

„Da antwortete Königin Ester und sprach: Habe ich Gnade vor dir gefunden, o König, und gefällt es dem König, so gebe man mir mein Leben auf meine Bitte und mein Volk auf mein Begehren.“
(Ester 7,3 – Lutherbibel 2017)

Zweimal lud sie den König und ihren Feind zum Mahl ein. Durch Geduld, Ehrerbietung und geistliche Einsicht ließ sie dem König Raum zum Handeln. Am Ende war es das Wort des Königs, das Haman zu Fall brachte   nicht Esters Kampf.

Ebenso: Wenn wir unsere Anliegen dem Herrn imütiger Demut und Glauben darbringen, führt Er Rache an unseren Feinden.

„Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.“
(Römer 12,19 – Lutherbibel 2017)


5. Wie wir diese Waffe heute einsetzen können
Wie also wenden wir dieses Prinzip an?

Sei nicht vorschnell, alles mit eigener Kraft bekämpfen zu wollen. Suche zuerst die Nähe Gottes.
Bete Ihn an, gib Ihm dein Leben, diene Ihm treu.

Lade Ihn ein, in deinem Herzen zu wohnen   so wie Ester den König einlud  durch Gebet, Lobpreis und Hingabe.

Dann rufe mutig:

„Herr, schelte meinen Feind!“

„Gott steht auf, da zerstreuen sich seine Feinde, und die ihn hassen, fliehen vor ihm.“
(Psalm 68,2 – Lutherbibel 2017)

Lass den Herrn für dich kämpfen
Vielleicht leiden deine Umstände schon lange  Krankheit, Unterdrückung, Angst. Doch wenn der Herr scheltet, kommt völlige Befreiung. Und jenes Problem? Es wird nicht zurückkehren.

„Das Unglück wird nicht zweimal über dich kommen.“
(Nahum 1,9 – Lutherbibel 2017)

Darum: Bete Ihn an. Liebe Ihn. Suche Seine Nähe. Und zur rechten Zeit sprich:

„Herr, schelte meinen Feind.“
„Herr, übernimm diesen Kampf.“

Und du wirst sehen, wie die mächtige Hand Gottes Wunder in deinem Leben wirkt.

Der Herr segne dich reichlich.
Shalom.


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DAS AUGE IST DIE LAMPE DES KÖRPERS

Herzlich willkommen zu unserer Bibelstudie.

Matthäus 6,22–23 (Lutherbibel 2017)
„Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge gesund ist, so wird dein ganzer Leib licht sein;
wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“

Jesus benutzt hier eine anschauliche Metapher: Das Auge als physisches Organ, das Licht empfängt und Sehen ermöglicht, wird mit der inneren moralischen und geistlichen Wahrnehmung eines Menschen verglichen. Wie ein fehlerhaftes Auge zu körperlicher Dunkelheit führt, so führt ein verdorbenes Inneres zu geistlicher Blindheit und Verwirrung.


1. DIE FUNKTION DES AUGES UND GEISTLICHE PARALLELEN

Im physischen Bereich empfängt das Auge Licht und ermöglicht das Sehen. Ebenso empfängt unser „inneres Auge“ – unser Gewissen, unsere moralische Klarheit und geistliche Unterscheidung – im geistlichen Bereich die Wahrheit und verarbeitet sie. Wenn dieses geistliche Auge gesund (klar, fokussiert und auf Gott ausgerichtet) ist, können wir im Licht Gottes wandeln.

Psalm 119,105 (Lutherbibel 2017)
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“

Das Wort Gottes ist die wichtigste Quelle geistlichen Lichts. Es leitet, überführt und klärt. Wenn wir die Heilige Schrift unser Weltbild prägen lassen, wird unser geistliches Sehvermögen geschärft.


2. GUTE WERKE ALS LICHT: UNSER LEBEN ALS ZEUGNIS

Matthäus 5,16 (Lutherbibel 2017)
„So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“

Hier stellt Jesus Licht gleich mit sichtbaren Handlungen – unseren guten Werken. Diese Werke dienen nicht der Selbstverherrlichung, sondern sind Ausdruck eines verwandten Lebens, das andere zu Gott hinführt. Wenn unser Herz mit Gottes Willen übereinstimmt, spiegeln unsere Handlungen seinen Charakter wider: Liebe, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wahrheit.

Theologisch gesehen sind gute Werke die Frucht der Errettung, nicht deren Grundlage. Wir sind aus Gnade durch den Glauben errettet – zum guten Werk:

Epheser 2,8–10 (Lutherbibel 2017)
„Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es;
nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir darin wandeln sollen.“

Gute Werke werden so zu einem Mittel, durch das das Licht Christi durch uns hindurchscheint und nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Mitmenschen leitet.


3. GEISTLICHE BLINDHEIT: EIN GEFÄHRLICHER ZUSTAND

Geistliche Blindheit ist ein wiederkehrendes Thema in Jesu Lehre. Sie steht für ein verhärtetes Herz, moralische Verwirrung oder Selbstgerechtigkeit, die Menschen von der Wahrheit wegführt.

Matthäus 15,14 (Lutherbibel 2017)
„Lasst sie; sie sind blinde Leiter. Und wenn ein Blinder einen Blinden führt, so fallen beide in die Grube.“

Dies sagte Jesus über religiöse Führer, die äußerlich fromm, innerlich jedoch korrupt waren. Ihre Traditionen machten Gottes Wort ungültig, und ihr Herz war fern von Ihm (vgl. Matthäus 15,8–9). Sie konnten geistliche Wahrheiten nicht erkennen, weil ihr „Auge“ krank war.

Paulus spricht ebenfalls von dieser Blindheit:

2. Korinther 4,4 (Lutherbibel 2017)
„bei denen der Gott dieser Welt die Sinne der Ungläubigen verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, der das Bild Gottes ist, nicht sehen.“


4. WIE MAN GEISTLICHES LICHT ERHÄLT

Die Wiederherstellung geistlichen Sehens und geistlicher Klarheit beginnt mit Umkehr und Glauben an Jesus Christus. Kein moralisches Bemühen kann die Seele ohne Gnade reinigen.

1. Johannes 1,7 (Lutherbibel 2017)
„Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“

Diese Reinigung öffnet unsere geistlichen Augen, sodass der Heilige Geist in uns wohnen, uns führen und befähigen kann, in Gerechtigkeit zu wandeln.

Apostelgeschichte 2,38 (Lutherbibel 2017)
„Kehrt um, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Der Heilige Geist wird so zu unserer inneren Lichtquelle:

Johannes 16,13 (Lutherbibel 2017)
„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten.“

Mit dem Geist erhalten Gläubige Unterscheidungsvermögen (Hebräer 5,14), Weisheit (Jakobus 1,5) und die Fähigkeit, im Licht zu wandeln statt im Dunkeln zu stolpern.


5. LASST EUER LICHT SCHEINEN

Der Ruf Christi ist einfach und tiefgründig zugleich: Lasst das Licht, das Gott in euch gelegt hat, durch eure Worte, Entscheidungen und euer Verhalten scheinen. Seid ein Spiegel seiner Gnade und Wahrheit in einer Welt, die sie dringend braucht.

Philipper 2,15 (Lutherbibel 2017)
„Damit ihr lauter und untadelig seid, Kinder Gottes ohne Tadel mitten in einem verdrehten und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr als Lichter in der Welt leuchtet.“

Lasst euer Licht nicht scheinen, um andere zu beeindrucken, sondern um den Weg zu Christus zu erhellen.

Die Gesundheit eures geistlichen Auges bestimmt die Richtung eures Lebens. Ein Leben, das auf Christus ausgerichtet ist, wird voller Licht, Klarheit, Frieden und Sinn sein. Aber ein Leben im Aufbegehren oder geführt von Sünde und Selbst ist wie ein Gang in völliger Dunkelheit.

Lasst also eure geistlichen Augen geheilt werden. Lasst eure guten Werke von der verwandelnden Kraft des Evangeliums Zeugnis geben. Wandelt im Licht und strahlt zur Ehre Gottes.

Der Herr segne euch und öffne eure Augen für seine Wahrheit.


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Was sagt die Bibel über Eifersucht? Gibt es verschiedene Arten von Eifersucht? Und ist es eine Sünde, eifersüchtig zu sein?

In Galater 5,19-21 (Luther 2017) wird Eifersucht zu den „Werken des Fleisches“ gezählt, also zu sündhaften Verhaltensweisen:

„Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen,
Neid, Trinkgelage, Völlerei und dergleichen; von denen ich euch vorhersage, wie ich auch zuvor gesagt habe,
dass die, welche so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“

Dieser Abschnitt macht deutlich, dass Eifersucht sündhaft ist, wenn sie aus dem Fleisch entspringt und zu zerstörerischem Verhalten führt. Um den biblischen Begriff jedoch vollständig zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass die Schrift zwei Hauptarten von Eifersucht unterscheidet: die gottesfürchtige Eifersucht und die weltliche Eifersucht.


1. Weltliche Eifersucht
Weltliche Eifersucht wurzelt in Egoismus und Stolz. Sie zeigt sich als Neid, Verbitterung und manchmal sogar Gewalt. Sie ist eng verwandt mit den „Werken des Fleisches“, die Paulus in Galater beschreibt und die dem „Frucht des Geistes“ entgegengesetzt sind (Galater 5,16-25).

Das biblische Beispiel für weltliche Eifersucht ist Kain, der auf Abel eifersüchtig war (Genesis 4,3-8, Luther 2017):
Kains Eifersucht entlud sich in mörderischem Zorn, weil Gott Abels Opfer annahm, seines aber nicht. Anstatt sich zu bessern, führte seine Eifersucht zu schwerer Sünde.

Diese Art von Eifersucht führt zu Zwietracht, Streit und letztlich zur Trennung von Gott (Galater 5,20-21).


2. Gottesfürchtige Eifersucht
Gottesfürchtige Eifersucht, auch „Zorn“ oder „Eifer“ genannt, ist gerecht und schützend. Sie wurzelt in Liebe und dem Wunsch nach Heiligkeit. Man spricht hier auch von „heiliger Eifersucht“ oder „Eifer für Gott“.

Gott selbst wird als ein eifersüchtiger Gott beschrieben, der seine Beziehung zu seinem Volk schützen will (2. Mose 34,14, Luther 2017):

„Du sollst keine fremden Götter neben mir haben; denn der HERR, der heißt eifersüchtig,
der ist ein eifersüchtiger Gott.“

Diese Eifersucht dient dem Schutz des Bundes und der Treue zu Gott, besonders gegen Götzendienst und Untreue.

Jesus zeigte gottesfürchtige Eifersucht, als er den Tempel reinigte (Johannes 2,13-17, Luther 2017). Er warf die Tische der Geldwechsler um, weil sie das Haus Gottes entweihten. Sein Eifer galt der Reinheit des Gottesdienstes, nicht persönlicher Rache.

Auch Paulus war ein Beispiel für gottesfürchtige Eifersucht für sein Volk, wenn er sich nach der Umkehr Israels sehnte:
Römer 11,14 (Luther 2017):

„Ich versuche, meinen eigenen Leuten Eifersucht anzufachen und dadurch einige von ihnen zu retten.“

Hier wird Eifersucht als Mittel genutzt, um Buße und geistliches Erwachen zu fördern.


3. Eifersucht in menschlichen Beziehungen
Innerhalb von Ehe und Familie kann Eifersucht schützend und natürlich sein und den Wunsch nach Treue und Respekt widerspiegeln.
Die Bibel beschreibt die Ehe metaphorisch als eine Beziehung, die frei von Untreue sein soll, und ruft die Gemeinde dazu auf, die reine Braut Christi zu sein (2. Korinther 11,2).

Doch Eifersucht, die zu schädlichem Verhalten wie Gewalt, Kontrolle oder Verbitterung führt, ist sündhaft und zerstörerisch.


4. Ist es eine Sünde, eifersüchtig zu sein?
Eifersüchtig zu sein ist nicht automatisch eine Sünde. Eifersucht wird sündhaft, wenn sie zu Verbitterung, Hass, Groll oder schädlichen Handlungen führt.

Jakobus 4,1-3 (Luther 2017) erklärt, dass Konflikte und Kämpfe aus den Begierden in uns entstehen. Der Wunsch nach dem, was andere haben, kann bis zur Sünde führen.

Daher kann Eifersucht, die uns antreibt, uns zu verbessern, ohne anderen zu schaden, akzeptabel oder sogar positiv sein. Aber Eifersucht, die unser Herz und Handeln korrumpiert, ist sündhaft.


5. Wie überwinde ich sündhafte Eifersucht?
Sündhafte Eifersucht ist ein Werk des Fleisches, das niemand aus eigener Kraft überwinden kann.
Die Lösung liegt in der Kraft des Heiligen Geistes (Galater 5,16-25). Wenn wir im Geist wandeln, ersetzt die Frucht des Geistes – Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung – die Werke des Fleisches.

Jesus kam, um uns von der Macht der Sünde, auch der sündhaften Eifersucht, zu befreien (Johannes 8,36).

Durch Buße, Unterwerfung unter Gott und Erfüllung mit dem Heiligen Geist können Gläubige Eifersucht in gottesfürchtigen Eifer und gesunde Ambition verwandeln.


Zusammenfassung

  • Weltliche Eifersucht ist sündhaft und führt zu zerstörerischem Verhalten.
  • Gottesfürchtige Eifersucht ist eine heilige Leidenschaft für Gerechtigkeit und den Schutz von Gottes Bund und Beziehungen.
  • Eifersüchtig zu sein ist nicht automatisch sündhaft, entscheidend ist, wie man mit diesem Gefühl umgeht.
  • Um sündhafte Eifersucht zu überwinden, braucht es die Kraft des Heiligen Geistes.

Wenn du mit Eifersucht kämpfst oder mehr über die Rolle des Heiligen Geistes in deinem Leben erfahren möchtest, teile ich gerne weiterführende Lehren mit dir.

Gott segne dich reichlich.


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