Bist du bereit, welche Prophezeiung zu erfüllen?

Die Bibel spricht klar von zwei letzten Bestimmungen der Menschheit: Heil und Gericht. Jeder Mensch wird unweigerlich in eine dieser beiden Kategorien fallen (Johannes 3,16–18; Hebräer 9,27).

Bevor wir weitergehen, bedenke bitte diese wichtigen Fragen:

Wählt Gott einen Menschen, bevor er geboren wird? Weiß Er schon das ewige Schicksal dieses Menschen – ob er bei Ihm im Himmel wohnen wird oder zur ewigen Trennung verurteilt wird (oft als Feuersee beschrieben)?

Die Antwort steht in der Schrift: Gott ist allwissend. Er kennt jedes Detail unseres Lebens von Anfang bis Ende (Psalm 139,1–4). Der Apostel Paulus schreibt, dass Gott „uns in ihm erwählt hat vor Grundlegung der Welt“ (Epheser 1,4), was zeigt, dass Gottes Erwählung der Menschen aus der Ewigkeit stammt.

Gott kennt das endgültige Schicksal jedes Menschen – ob er gerettet wird oder verloren geht (Römer 8,29–30). Dieses Wissen schließt den freien Willen des Menschen nicht aus, sondern offenbart Gottes souveränen Plan (Römer 9).

Kein Mensch, egal wie heilig, kann das ewige Schicksal eines anderen Menschen kennen; dieses Wissen gehört allein Gott (Matthäus 24,36).

Wie können wir wissen, ob wir für das ewige Leben oder das Gericht bestimmt sind?
Schauen wir uns die biblischen Prophezeiungen über beide Gruppen an, beginnend mit denen, die gerichtet werden.


Gericht über die Toten

Offenbarung 20,12–13:

„Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch wurde aufgetan, das ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.“

Dieser Abschnitt beschreibt das große weiße Gericht, bei dem jeder Mensch nach seinen Taten beurteilt wird, die in den Büchern aufgezeichnet sind, sowie danach, ob sein Name im Buch des Lebens steht. Wer nicht im Buch des Lebens gefunden wird, erleidet ewige Strafe (Offenbarung 20,15).

Gottes Wissen und sein souveräner Plan bedeuten, dass Er schon jetzt jeden kennt, der vor diesem Gericht stehen wird. Diese Prophezeiung wird sicher erfüllt werden.


Die große Menge im Himmel

Offenbarung 7,9:

„Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmzweige in ihren Händen.“

Diese Vision zeigt die Vielfalt der Geretteten – aus allen Nationen und Hintergründen, vereint vor Gottes Thron. Ihre Rettung wird durch ihre Reinheit (weiße Kleider) und ihren Sieg (Palmzweige) sichtbar. Diese Schar sind diejenigen, die durch den Glauben an Jesus Christus das Heil empfangen haben (Offenbarung 7,14).

Gott kennt jeden Einzelnen in dieser Menge, auch wenn Er uns ihre Namen nicht offenbart hat (Lukas 10,20).


Wie wissen wir, ob wir zu den Geretteten oder den Gerichteten gehören?

Die Bibel macht deutlich, dass unser jetziges Leben und unsere Entscheidungen unser Schicksal offenbaren.

Gehorsam und Glaube: Heil kommt durch Gnade durch den Glauben an Jesus Christus, erkennbar an Umkehr, Taufe, Empfang des Heiligen Geistes und einem heiligen Leben (Epheser 2,8–10; Apostelgeschichte 2,38; Galater 5,22–25).

Am Glauben festhalten: Das Ausharren im Glauben und Gehorsam sichert, dass wir in Gottes Gnade bleiben (Hebräer 3,14; Offenbarung 2,10).

Wer das Heil ablehnt und in diesem Zustand stirbt, wird Gericht und ewige Trennung von Gott erleben (Hebräer 10,26–27; Offenbarung 21,8).


Die Wahl liegt bei dir

Jeremia 21,8:

„Und sprich zum Volk im Lande: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch den Weg zum Leben und den Weg zum Tod vor.“

  1. Mose 30,15:

„Siehe, ich lege dir heute Leben und Gut, Tod und Übel vor.“

Gott lädt dich ein, das Leben zu wählen – das ewige Leben in Gemeinschaft mit Ihm.

Welche Prophezeiung wirst du erfüllen?
Wirst du das Heil und Leben annehmen, oder wirst du es ablehnen und das Gericht erfahren?

Der Herr segne uns alle.



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Ist der Himmel ein Ort, an dem wir für immer ununterbrochen singen werden?

 


Antwort:
Die weitverbreitete Vorstellung, dass der Himmel ein Ort ist, an dem wir für alle Ewigkeit ununterbrochen singen, ist ein Missverständnis dessen, was die Bibel tatsächlich lehrt. Obwohl Anbetung – einschließlich Gesang – zweifellos ein Teil unserer himmlischen Erfahrung sein wird, zeichnet die Heilige Schrift ein viel tieferes und reichhaltigeres Bild des ewigen Lebens mit Gott.

Jesus selbst sprach vom Himmel nicht nur als einem Ort des Lobpreises, sondern als ein Zuhause, das für diejenigen vorbereitet wird, die ihn lieben.

Johannes 14,1–3 (LUT 2017)

„Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“

Jesus beschreibt das Haus seines Vaters mit vielen Wohnungen – ein Hinweis darauf, dass der Himmel ein weitläufiger, einladender und bedeutungsvoller Ort ist, kein eintöniger oder langweiliger Zustand. Das griechische Wort für „Wohnungen“ (μονή – monē) bedeutet wörtlich „Bleibe“ oder „Wohnstätte“. Das weist auf Gemeinschaft, Beziehung und ein sinnvolles Dasein hin – nicht nur auf Gesang.


Was werden wir im Himmel tun?
Die Bibel gibt uns mehrere Hinweise darauf, was uns im Himmel erwartet:

1. Gott dienen
Offenbarung 22,3 (LUT 2017)

„Und es wird keinen Fluch mehr geben. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen.“

Anbetung im Himmel beinhaltet auch Dienst. Das kann vielfältige freudige Aufgaben und Verantwortungen bedeuten – Arbeit ohne Mühsal und Frust.


2. Mit Christus herrschen
2. Timotheus 2,12 und Offenbarung 22,5 (LUT 2017)

„Und Nacht wird nicht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes einer Lampe noch des Lichtes der Sonne; denn Gott, der Herr, wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
(Offb. 22,5)

Herrschen bedeutet Verantwortung, Autorität und Sinnhaftigkeit. Der Himmel ist keine untätige Ewigkeit, sondern erfüllt mit Bedeutung und göttlichem Zweck.


3. Gemeinschaft und Erkenntnis erleben
1. Korinther 13,12 (LUT 2017)

„Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.“

Der Himmel wird ein Ort ewiger Erkenntnis Gottes, vollkommener Gemeinschaft mit den Heiligen und tiefster Einsicht sein.


4. Unvorstellbare Freude erfahren
Psalm 16,11 (LUT 2017)

„Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.“

Ja, Singen und Anbetung werden Teil des Himmels sein – das sehen wir z. B. in Offenbarung 5,11–13, wo unzählige Engel und Gläubige das Lamm preisen. Doch das ist nicht alles, was wir dort tun werden.


Der Himmel: Jenseits menschlicher Vorstellungskraft
Paulus macht deutlich, dass der Himmel unsere Vorstellungskraft weit übersteigt:

1. Korinther 2,9 (LUT 2017)

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“

Die Freude im Himmel wird alles auf Erden übersteigen. Wenn wir sogar in dieser gefallenen Welt Freude an Beziehungen, Kreativität und Gottesdienst empfinden können – wie viel herrlicher wird das Leben in Gottes vollkommener Gegenwart sein?


Wie kommen wir in den Himmel?
Es gibt nur einen Weg in dieses ewige Zuhause: den Glauben an Jesus Christus.

Johannes 14,6 (LUT 2017)

„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Der Weg beginnt, wenn wir Jesus als Herrn und Retter annehmen, unsere Sünden bereuen, uns gemäß der Schrift taufen lassen und die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Apostelgeschichte 2,38 (LUT 2017)

„Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“


Maranatha.


 

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Was bedeutet „das Gesetz und die Propheten“?

Frage:

Beim Lesen der Bibel begegnet uns häufig der Ausdruck „das Gesetz und die Propheten“. Aber was genau bedeutet diese Redewendung? Zum Beispiel sagt Jesus in:

Matthäus 7,12 (LUT 2017):
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Denn das ist das Gesetz und die Propheten.“

Antwort:
Wenn Jesus von „dem Gesetz und den Propheten“ spricht, verwendet er eine geläufige jüdische Ausdrucksweise, die das gesamte Alte Testament zusammenfasst – also die hebräische Bibel. Diese Redewendung unterteilt die Heiligen Schriften grob in zwei Hauptbereiche:


1. Das Gesetz (Tora):

Dies bezieht sich auf die ersten fünf Bücher der Bibel, auch als Pentateuch oder die Bücher Mose bekannt:

    1. Mose (Genesis)

    1. Mose (Exodus)

    1. Mose (Levitikus)

    1. Mose (Numeri)

    1. Mose (Deuteronomium)

Diese Bücher enthalten die Erzählung der Schöpfung, die Geschichte der Erzväter (Abraham, Isaak, Jakob), den Auszug Israels aus Ägypten sowie die Übergabe des Gesetzes am Berg Sinai. Sie bilden das Fundament für das Verständnis von Gottes Bund mit Israel.


2. Die Propheten (Nevi’im):

Diese Kategorie umfasst sowohl die früheren Propheten (wie Josua, Richter, Samuel, Könige) als auch die späteren Propheten (wie Jesaja, Jeremia, Hesekiel und die zwölf „kleinen Propheten“ von Hosea bis Maleachi).
Sie enthalten historische Berichte, göttliche Warnungen, messianische Verheißungen sowie Aufrufe zur Umkehr und zur Gerechtigkeit.

Zur Zeit Jesu wurde oft auch eine dritte Kategorie genannt: Die Schriften (Ketuvim) – darunter Psalmen, Sprüche, Hiob, Ruth u.a. In der alltäglichen Rede wurden diese manchmal ebenfalls unter „die Propheten“ zusammengefasst.


Theologische Bedeutung:

Als Jesus sagte, „das ist das Gesetz und die Propheten“, brachte er zum Ausdruck, dass sich der gesamte Inhalt des Alten Testaments in einem einzigen Prinzip zusammenfassen lässt: Liebe – eine Liebe, die sich in Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Mitgefühl gegenüber anderen zeigt.

Das entspricht auch einem anderen zentralen Wort Jesu:

Matthäus 22,37–40 (LUT 2017):
„‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.‘ Das ist das höchste und erste Gebot.
Das andere aber ist dem gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘
In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“

Jesus fasst hier das gesamte moralische und geistliche Gewicht des Alten Testaments in zwei Geboten zusammen: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Diese Gebote sind nicht neu, sondern haben ihren Ursprung direkt in der Tora – siehe:

5. Mose 6,5 (LUT 2017):
„Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“

3. Mose 19,18 (LUT 2017):
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“


Bedeutung für Gläubige heute:

Auch als Gläubige des Neuen Bundes bleibt das Prinzip der Liebe das Fundament unseres Glaubens. Der Apostel Paulus betont dies deutlich:

Römer 13,10 (LUT 2017):
„Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.“

Und auch im bekannten „Lied der Liebe“ macht Paulus klar:

1. Korinther 13,1–3 (LUT 2017):
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre es mir nichts nütze.“

Ohne Liebe sind wir – ganz gleich, wie begabt oder fromm wir scheinen – geistlich leer.


Shalom.

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LEGE DEIN GEWAND NICHT AB UND GEHE NICHT NACKT

(Eine theologische Betrachtung zu Offenbarung 16,15)

„Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe.“
Offenbarung 16,15 | Lutherbibel 2017

Geistliche Wachsamkeit und Heiligkeit: Eine lebenslange Berufung

In diesem Vers spricht Jesus sowohl eine Warnung als auch eine Verheißung aus: Er wird unerwartet kommen – wie ein Dieb in der Nacht – und selig ist, wer geistlich wach bleibt und seine Kleider bewahrt.

Im biblischen Sprachgebrauch stehen Kleider oft symbolisch für Gerechtigkeit, Charakter oder geistlichen Zustand. In der Schrift „bekleidet zu sein“ bedeutet, mit der Heiligkeit Gottes bedeckt zu sein – entweder durch die angerechnete Gerechtigkeit in Christus (Rechtfertigung) oder durch ein gehorsames Leben (Heiligung).

Das Gewand der Gerechtigkeit

Das „Gewand“, von dem in Offenbarung 16,15 die Rede ist, steht in engem Zusammenhang mit dem Lebenswandel und dem geistlichen Stand des Gläubigen. Eine klare Definition dazu finden wir in:

„Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, glänzend und rein; die feine Leinwand aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.“
Offenbarung 19,8 | Lutherbibel 2017

Dieses feine Leinen steht für die gerechten Taten der Heiligen – nicht für eine Gerechtigkeit aus Werken allein, sondern für eine Gerechtigkeit, die aus dem Glauben an Christus hervorgeht (vgl. Jakobus 2,17). Das stimmt mit Paulus’ Lehre überein, dass wir aus Gnade durch den Glauben gerettet sind – und dass dieser Glaube sich in einem veränderten Leben zeigt (Epheser 2,8–10).

Ein biblisches Beispiel: Der junge Mann, der nackt floh

Ein anschauliches Beispiel für das „Verlieren des Gewandes“ finden wir bei der Verhaftung Jesu:

„Und ein junger Mann folgte ihm nach, der war mit einem leinenen Tuch bekleidet auf bloßem Leib; und sie ergriffen ihn. Er aber ließ das Tuch fahren und floh nackt davon.“
Markus 14,51–52 | Lutherbibel 2017

Dieser junge Mann (möglicherweise Johannes Markus selbst) war Jesus mutig gefolgt. Doch als Gefahr drohte, ließ er sein Gewand zurück und floh. Dieses Bild zeigt, wie Angst und Druck uns dazu bringen können, unsere geistliche Bedeckung aufzugeben und Sicherheit über Treue zu Christus zu stellen.

Was es bedeutet, geistlich nackt zu wandeln

„Nackt zu wandeln“ ist ein biblisches Bild für geistliche Scham, Bloßstellung und Gericht. Adam und Eva erkannten nach dem Sündenfall, dass sie nackt waren (1. Mose 3,7–10). In der Offenbarung steht geistliche Nacktheit für ein Leben ohne Gottes Gerechtigkeit:

„Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und brauche nichts! – und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß.
Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du dich anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde…“

Offenbarung 3,17–18 | Lutherbibel 2017

Jesus warnt die Gemeinde in Laodizea: Selbstzufriedenheit ohne Heiligkeit ist gefährlich. Ein Leben ohne das Gewand der Gerechtigkeit Christi wird uns bei seiner Wiederkunft bloßstellen.

Prüfungen und die Versuchung, Gerechtigkeit abzulegen

Viele stehen heute in der Versuchung, ihr geistliches Gewand abzulegen – ihre Überzeugungen unter dem Druck von Prüfungen zu kompromittieren. Ob durch Ablehnung, Verfolgung, Druck am Arbeitsplatz oder Konflikte in Beziehungen – manche kehren ihrem Glaubensweg den Rücken und wenden sich der Welt zu.

Doch die Schrift ruft uns gerade in schweren Zeiten zur Treue auf:

„Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.“
Markus 8,35 | Lutherbibel 2017

Dies unterstreicht den Preis der Nachfolge. Uns wird kein bequemes Leben versprochen – wohl aber das ewige Leben und Christi Gegenwart inmitten des Leidens.

Eine letzte Erinnerung: Er kommt wie ein Dieb

Jesus verwendet das Bild vom Dieb in der Nacht mehrfach, um seine plötzliche Wiederkunft zu beschreiben (vgl. Matthäus 24,42–44; 1. Thessalonicher 5,2). Dabei geht es nicht um Angst, sondern um Wachsamkeit. Nur wer geistlich wach bleibt und mit dem Gewand der Gerechtigkeit bekleidet ist, wird bei seinem Kommen nicht beschämt dastehen.


Fragen zur Anwendung:

  • Hast du dein geistliches Gewand – dein Streben nach Heiligkeit – aus Angst oder Entmutigung abgelegt?

  • Gehst du „nackt“ vor Gott, weil du Gerechtigkeit gegen Kompromisse eingetauscht hast?

  • Bist du geistlich wachsam, oder ist deine Beziehung zu Christus kalt und gleichgültig geworden?

Maranatha – der Herr kommt

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Verfluche nicht die Tauben und stelle kein Hindernis vor die Blinden

Levitikus 19,14 (LUT2017)
„Du sollst den Tauben nicht fluchen und dem Blinden kein Hindernis vor die Füße legen, sondern deinen Gott fürchten. Ich bin der HERR.“

Dieses kraftvolle Gebot aus dem 3. Buch Mose gehört zum Heiligkeitsgesetz Gottes, in dem Er Sein Volk auffordert, gerecht, barmherzig und ehrfürchtig zu leben. In diesem Vers verbietet Gott ausdrücklich, die Schwachen auszunutzen – hier sind es die Tauben und Blinden –, was als tiefgehende Metapher dafür gilt, wie wir alle Schutzbedürftigen behandeln sollen.

Die „Tauben“ und „Blinden“ sind hier wörtlich zu verstehen, aber auch symbolisch. Sie stehen für Menschen, die aufgrund von Einschränkungen oder Unwissenheit Gefahr laufen, ausgenutzt zu werden. Ein „Hindernis“ ist alles, was sie zum Stolpern bringt oder schadet – sei es körperlich, emotional oder geistlich.

Warum legt Gott darauf besonderen Wert?
Weil Gott ein Gott der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ist (Micha 6,8) und Sein Volk auffordert, Sein Wesen widerzuspiegeln. Die Schwächen anderer auszunutzen ist nicht nur ungerecht, sondern missachtet Gottes Heiligkeit und Liebe. Dieser Vers erinnert uns daran, dass Gottesfurcht bedeutet, die Schwachen zu schützen und zu achten, statt ihnen Schaden zuzufügen.

Micha 6,8 (LUT2017)
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Recht tun, Güte lieben und demütig sein vor deinem Gott.“

Praktische Beispiele für Ausbeutung von Schwäche

Man denke an einen Blinden, der eine belebte Straße überqueren möchte. Natürlich hilft man ihm behutsam, zeigt Mitgefühl und Fürsorge. Ihn absichtlich in Gefahr zu bringen, ist grausam und unmenschlich.

Leider gibt es solches Verhalten auch im Alltag. Zum Beispiel möchte jemand ein Handy kaufen, kennt sich aber nicht aus. Statt ehrlich zu beraten, betrügt ein Verkäufer ihn und verkauft ein gefälschtes Gerät zum Preis eines echten. Der Käufer erleidet einen Verlust – genau das verurteilt Levitikus als „Hindernis vor die Blinden legen“.

Diese Form von Betrug ist eine Beleidigung Gottes Gerechtigkeit. Die Schrift verurteilt Täuschung und fordert Redlichkeit.

Sprüche 11,1 (LUT2017)
„Falsche Waage ist dem HERRN ein Gräuel; aber volles Gewicht gefällt ihm.“

Sprüche 20,23 (LUT2017)
„Zwei Arten von Waagen sind dem HERRN ein Gräuel, unrichtige Gewichte sind seine Lust nicht.“

Solches Verhalten ist weit verbreitet und zeigt ein sündiges Herz, das nicht durch Gottes Gnade verwandelt wurde.

Die Geschichte von Eva im Garten Eden (1. Mose 3) erinnert uns daran, wie der Satan ihre „Blindheit“ gegenüber Gut und Böse ausnutzte, um sie zu täuschen. Statt sie zur Gehorsamkeit zu führen, führte seine List zur Sünde in die Welt. Ebenso missbrauchen Menschen heute die Unwissenheit oder Schwäche anderer für egoistischen Gewinn und setzen so die Sündengeschichte fort.

Weitere Beispiele

Manche gehen Abkürzungen, um Profit auf Kosten anderer zu erhöhen. Ein Koch kann etwa Füllstoffe oder schädliche Substanzen ins Essen mischen, in dem Wissen, dass Kunden es nicht bemerken. Das ist nicht nur unehrlich, sondern gefährdet die Gesundheit anderer und missfällt Gott zutiefst.

Sprüche 12,22 (LUT2017)
„Lügenhafte Lippen sind dem HERRN ein Gräuel; die aber treulich handeln, gefallen ihm.“

Noch trauriger ist es, wenn religiöse Führer oder Diener die geistlichen oder emotionalen Schwächen der Menschen ausnutzen, sie bedrohen oder täuschen, um Geld oder Macht zu erlangen. Jesus selbst verurteilte solche Heuchelei und Ausbeutung.

Matthäus 23,14 (LUT2017)
„Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! Denn ihr versiegelt das Himmelreich vor den Menschen; denn ihr geht nicht hinein, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hinein.“

Unser Auftrag als Gottes Nachfolger

Gott ruft uns dazu auf, wie Hiob zu sein, der sagte:

Hiob 29,15 (LUT2017)
„Ich war den Blinden Augen und den Lahmen zu Füßen.“

Wir sind berufen, Bedürftige zu dienen und zu unterstützen, sie richtig zu leiten und vor Schaden zu bewahren. „Den Herrn fürchten“ heißt, ihn zu ehren, indem wir gerecht handeln, Barmherzigkeit lieben und demütig wandeln.

Micha 6,8 (LUT2017)
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Recht tun, Güte lieben und demütig sein vor deinem Gott.“

Wenn wir die Schwachen schützen und in Integrität leben, spiegeln wir Gottes Wesen wider und erfahren seine Segnungen – „viele gute Tage“ in seiner Welt.

Psalm 91,16 (LUT2017)
„Mit langen Tagen sättige ich ihn und lasse ihn mein Heil schauen.“

Schalom.


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Repariere deine Netze, reinige deine Netze

Shalom! Ich grüße dich im Namen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Heute wollen wir ein kraftvolles geistliches Prinzip betrachten, das im Alltag der Fischer verborgen liegt – ein Prinzip, das sowohl für Berufene im Dienst als auch für alle Gläubigen, die sich der Seelengewinnung widmen, direkte Anwendung findet.

Die praktische Lektion: Fischer fischen nicht nur

Wenn wir an Fischer denken, stellen wir uns oft vor, wie sie ihre Netze ins Meer werfen, Fische fangen, nach Hause zurückkehren – und das Ganze am nächsten Tag wiederholen. Aber wer je mit echten Fischern zu tun hatte, weiß: Fischen bedeutet nicht nur, das Netz auszuwerfen und einzuholen. Es bedeutet auch, die Ausrüstung vorzubereiten, zu pflegen und bei Bedarf zu reparieren.

Nach jedem Fischfang – egal, ob sie etwas gefangen haben oder nicht – reinigen die Fischer ihre Netze und reparieren sie, wenn nötig. Warum?

Weil Netze nicht nur Fische fangen. Sie sammeln auch Seegras, Schlamm, Müll und Unrat. Wenn man das vernachlässigt, beginnt es zu verrotten, lockt Ungeziefer an und schwächt das Material. Tote Fische, die im Netz hängen bleiben, verfallen und beschädigen die Fasern zusätzlich. Wenn man nicht handelt, entstehen Löcher – und das Netz wird nutzlos.

Ein sauberes Netz ist ein wirksames Netz.

Schmutzige Netze sind im Wasser sichtbar, und Fische meiden sie instinktiv. Die besten Netze sind fast unsichtbar – genauso wie ein wirksamer Dienst oft aus stillen, verborgenen geistlichen Disziplinen hervorgeht.


Biblische Grundlage: Jesus und die Fischer

Sehen wir uns an, was die Evangelien berichten:

Lukas 5,1–5 (LUT 2017)
„Es begab sich aber, als sich das Volk zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth
und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze.
Er stieg in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land hinauszufahren. Und er setzte sich und lehrte das Volk vom Boot aus.
Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!
Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“

Achte auf dieses Detail: Die Fischer wuschen ihre Netze – obwohl sie nichts gefangen hatten. Warum? Weil Disziplin und Vorbereitung nicht vom Ergebnis abhängen, sondern von Gehorsam und geistlichen Prinzipien.

Auch im Markus-Evangelium lesen wir:

Markus 1,19–20 (LUT 2017)
„Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, wie sie im Boot ihre Netze zurichteten.
Und sogleich rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Boot mit den Tagelöhnern und folgten ihm nach.“

Das war keine zufällige Instandhaltung – es war bewusste Vorbereitung. Als Jesus sie rief, waren sie aktiv damit beschäftigt, ihre Werkzeuge zu pflegen. Daraus lernen wir: Treue Diener kümmern sich um das, was Gott ihnen anvertraut hat.


Die geistliche Lektion: Die Netze stehen für unseren Dienst und unser Leben

Im Neuen Testament verwendet Jesus das Bild des Fischfangs, um Evangelisation und Berufung zum Dienst zu beschreiben:

Matthäus 4,19 (LUT 2017)
„Und er sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“

Als Nachfolger Christi – besonders, wenn wir berufen sind zu lehren, zu predigen oder Zeugnis zu geben – sind wir geistliche Fischer. Doch allzu oft konzentrieren wir uns nur auf das „Netz Auswerfen“ (Predigen, Evangelisieren, Lobpreis leiten) und vernachlässigen das notwendige, fortlaufende Werk von Reinigung und Zurüstung.


Wie reparieren wir unsere Netze?

Wir reparieren unsere geistlichen Netze durch das Wort Gottes.

2. Timotheus 3,16–17 (LUT 2017)
„Denn alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“

Netze reparieren heißt:
– Unsere Lehre anhand der Schrift überprüfen (Titus 2,1)
– Unsere Botschaft im Geist und zur rechten Zeit bringen (Prediger 3,1)
– Sicherstellen, dass unsere Verkündigung mit dem Evangelium Christi übereinstimmt (Galater 1,6–9)

Wenn wir das nicht tun, lehren wir womöglich aus Tradition oder Emotion – und nicht aus göttlicher Wahrheit. Die Folge? Geistliche Löcher in unseren Netzen. Menschen gehen uns nicht verloren, weil sie Christus ablehnen, sondern weil sie nie mit einem heilen Netz wirklich erreicht wurden.


Wie reinigen wir unsere Netze?

Wir reinigen unsere Netze, indem wir unser persönliches Leben reinigen.

1. Petrus 1,15–16 (LUT 2017)
„Sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.
Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“

Unser Leben muss die Botschaft widerspiegeln, die wir predigen. Die Kraft des Evangeliums wird geschwächt, wenn der Bote kompromittiert lebt. Ein schmutziges Netz vertreibt die Fische – ebenso wie ein kompromittiertes Zeugnis Suchende vom Glauben abschreckt.

2. Korinther 7,1 (LUT 2017)
„Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so lasst uns uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.“

Es geht nicht um Gesetzlichkeit – sondern um ein Leben, das unsere Berufung nicht widerspricht. Ein Leben in Integrität, Demut und Heiligung macht das Evangelium glaubwürdig und anziehend.


Letzte Ermutigung: Gehorsam geht der Ernte voraus

Erinnere dich an Simons Worte in Lukas 5,5:

„Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.“

Dieser Gehorsam – selbst in Entmutigung – führte zu einem übernatürlichen Fang. Aber das geschah nur, nachdem:
– Die Netze gewaschen waren
– Sie Jesu Anweisung gehorchten
– Sie dem Wort mehr vertrauten als ihrer Erfahrung


Fazit: Halte deine Netze in Ordnung

Lass uns als Diener und Gläubige niemals die täglichen geistlichen Disziplinen vernachlässigen:
– Die Lehre prüfen und im Wort leben
– Das persönliche Leben reinigen und heiligen

Diese Dinge sind nicht optional. Sie sind entscheidend für einen fruchtbaren, geistgeleiteten Dienst. So wie Fischer täglich ihre Netze pflegen, sollen auch wir treu mit dem umgehen, was Gott uns anvertraut hat.

Johannes 15,8 (LUT 2017)
„Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.“

Der Herr segne dich!


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NEIN, DAS IST NICHT DIE ZEIT DER FEIGEN!

Im Christentum zögern viele Gläubige, wenn sie Sätze hören wie: „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt“, oder „Noch nicht“, oder „Irgendwann wird die Zeit kommen.“ Solche Aussagen richten oft mehr geistlichen Schaden an als eine direkte Ablehnung, weil sie die Entscheidung, Christus zu folgen und Frucht zu bringen, aufschieben.

Warum ist das so gefährlich?
Weil genau in dem Moment, in dem du denkst, dass es „nicht die richtige Zeit“ sei, Jesus erwartet, Frucht in deinem Leben zu sehen. Das widerspricht unseren natürlichen Erwartungen. Jesus ist nicht an irdische Jahreszeiten oder menschliche Zeitpläne gebunden.

Johannes 4,35
»Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, dass sie schon weiß sind zur Ernte.«

Der Feigenbaum in Markus 11:

Markus 11,12–14
»Und am folgenden Tag, als sie von Bethanien weggegangen waren, hungerte ihn. Und er sah einen Feigenbaum von ferne, der Blätter hatte; da ging er hin, ob er etwas an ihm fände. Und als er zu ihm kam, fand er nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigen. Und Jesus sprach zu ihm: Es esse in Ewigkeit niemand mehr eine Frucht von dir! Und seine Jünger hörten das.«

Diese Geschichte ist voller Symbolik und theologischer Bedeutung. Der Feigenbaum steht für Israel oder das Leben eines Gläubigen. Die Blätter ohne Frucht deuten auf eine äußere Religiosität ohne echte geistliche Frucht hin.

Jeremia 8,13
»Ich will wegraffen, spricht der HERR; es soll kein Wein auf dem Weinstock sein und keine Feigen am Feigenbaum, und das Laub soll verwelken. Und was ich ihnen gegeben habe, soll ihnen genommen werden.«

Obwohl es „nicht die Zeit der Feigen“ war, erwartete Jesus dennoch Frucht – das bedeutet: In Gottes Augen gibt es keine Entschuldigung für Unfruchtbarkeit, wenn eine Gelegenheit da ist.

Die Errettung duldet keinen Aufschub

Viele hören den Ruf zur Errettung, aber schieben ihn mit Ausreden auf: „Nach der Schule“, „Nach der Hochzeit“, „Nach dem Job“, „Wenn ich mein Haus gebaut habe“ … Doch die Schrift ist eindeutig:

2. Korinther 6,2
»Denn er spricht: »Ich habe dich zur willkommenen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!«

Es ist gefährlich, die Errettung aufzuschieben, denn Gottes Geduld ist nicht unbegrenzt.

Hebräer 3,7–9
»Darum, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht wie in der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten; sie prüften mich und sahen doch meine Werke vierzig Jahre lang.««

Matthäus 24,44
»Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.«

Wenn Jesus kommt und keine Frucht – keine Reue, keine Veränderung – findet, ist das Ergebnis Gericht.

Johannes 15,6
»Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie müssen brennen.«

Was geschieht, wenn wir zögern?

Wer Buße aufschiebt, riskiert, vom Segen Gottes abgeschnitten zu werden. Jesu Fluch über den Feigenbaum war ein prophetischer Akt – er zeigte die Konsequenz von Unfruchtbarkeit. Ähnlich erging es den Israeliten, als sie Gottes Befehl hinauszögerten:

Haggai 1,2–4
»So spricht der HERR Zebaoth: Dieses Volk spricht: Die Zeit ist noch nicht da, dass man des HERRN Haus baue. Und des HERRN Wort geschah durch den Propheten Haggai: Ist denn die Zeit da, dass ihr in euren getäfelten Häusern wohnt, während dieses Haus in Trümmern liegt?«

Als Israel den Tempelbau hinauszögerte, erfuhren sie Mangel und göttliche Züchtigung. Die Lehre ist klar: Gehorsam zum göttlichen Zeitpunkt ist entscheidend.

Kein Warten mehr – nimm Christus heute an!

Lass weder Umstände noch Menschen zu Ausreden werden, deine Errettung oder deinen Dienst aufzuschieben. Gott richtet sich nicht nach menschlichen Zeitplänen. Der „richtige Zeitpunkt“ ist jetzt.

Was musst du tun?

  • Tu Buße über deine Sünden (Apostelgeschichte 3,19)

  • Empfange Jesus Christus als deinen Herrn und Retter (Römer 10,9–10)

  • Lass dich taufen – durch völliges Untertauchen im Wasser – im Namen Jesu Christi zur Vergebung deiner Sünden (Apostelgeschichte 2,38; Römer 6,4)

  • Empfange die Gabe des Heiligen Geistes (Apostelgeschichte 1,8; Galater 5,22–23)

  • Führe ein heiliges Leben, das Gott gefällt, und bringe Frucht in jeder Lebenslage (Johannes 15,5–8)

Matthäus 24,42–44
»Darum wachet! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Das aber sollt ihr wissen: Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtstunde der Dieb kommt, so würde er wachen und nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird. Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.«

Wenn Jesus heute Nacht wiederkommt – bist du bereit?

Wenn du bereit bist, diesen Schritt zu gehen, suche eine bibeltreue Gemeinde, die die Taufe und Jüngerschaft gemäß der Heiligen Schrift lehrt. Wenn du Hilfe brauchst, kontaktiere uns gerne über die untenstehenden Nummern.

Der Herr segne dich reichlich, wenn du seinem Wort gehorchst.


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DU BIST ERRETTET, ABER WENN DIESE GEDANKEN KOMMEN, WEISE SIE SOFORT ZURÜCK

Es gibt geistliche Waffen, die Satan gegen Menschen einsetzt, die kurz vor der Errettung stehen oder bereits errettet sind, aber im Glauben noch unreif bleiben. Diese Angriffe verursachen oft Angst, Zweifel und seelische Qualen. Früher war ich selbst in dieser Lage – bevor ich errettet wurde.

Wenn solche Gedanken kommen, weise sie mit aller Kraft zurück. Es ist ein Kampf um deinen Verstand, ein geistlicher Krieg, den Satan und seine Dämonen führen, um deinen Glauben zu erschüttern, dich stillstehen zu lassen oder dich vom Glauben abzubringen. Denke daran: Lass nicht zu, dass diese Gedanken auch nur kurz Wurzeln schlagen oder dich kontrollieren.

1) „Du hast den Heiligen Geist lästerlich gesprochen.“

Das ist Satans Hauptwaffe. Er versucht, dich zu überzeugen, dass deine Sünde unvergesslich sei, weil es Lästerung gegen den Heiligen Geist sei. Er überschwemmt deinen Geist mit der Lüge, diese Sünde sei „mit eisernem Stift“ eingraviert (vgl. Jeremia 17,1), sodass du glaubst, Gottes Vergebung sei für dich ausgeschlossen.

Die Lästerung gegen den Heiligen Geist ist eine schwere Sünde, die Jesus beschreibt in Matthäus 12,31-32 (ELB):

„Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Und wer ein Wort redet gegen den Menschensohn, dem wird vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der zukünftigen.“

Diese Sünde meint ausdrücklich die willentliche, verhärtete Ablehnung des Zeugnisses des Heiligen Geistes über Jesus – einen andauernden, bewussten Widerstand, nicht flüchtige Zweifel oder unabsichtliche Fehltritte.

Die Pharisäer und Sadduzäer, die Jesus vorwarfen, Dämonen durch Beelzebul auszutreiben, lehnten das Wirken des Geistes offen ab (Matthäus 12,24-32) und zeigten so ein verhärtetes Herz. Wenn du den Geist Gottes nicht bewusst und beharrlich so abgelehnt hast, hast du diese Sünde nicht begangen.

Wenn du also nie aktiv gegen das Wirken des Geistes opponiert oder es als dämonisch bezeichnet hast, stammen solche Vorwürfe von Satan, um dich fälschlich zu verurteilen.

Solche quälenden Gedanken sind oft ein Zeichen, dass Gott dir nahe ist. Du musst die Wahrheit verstehen, um wirklich frei zu sein.

2) „Du bist noch nicht wirklich errettet.“

Vielleicht hast du ehrlich Buße getan, bist getauft und lebst bereits ein gottgefälliges Leben. Trotzdem versucht Satan, dich zu überzeugen, du seist nicht wirklich errettet oder andere seien bessere Gläubige.

Weise diese Lüge zurück. Jesus sagt klar in Johannes 6,44 (ELB):

„Niemand kann zu mir kommen, wenn ihn nicht der Vater zieht, der mich gesandt hat.“

Die Errettung beginnt mit Gottes Ziehen – wenn du also Buße getan hast und Jesus nachfolgst, dann hat Gott dich selbst gezogen. Errettung ist kein menschliches Werk, sondern eine göttliche Tat (Epheser 2,8-9).

Gehe weiter voran und wachse Tag für Tag in Heiligkeit, denn Jesus verspricht: „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt“ (Matthäus 28,20).

3) „Du bist zu spät dran.“

Dieser entmutigende Gedanke kommt aus weltlichen Maßstäben, die Wert nach Alter oder Timing bemessen. Die Welt sagt vielleicht, du seist „zu alt“, um etwas zu beginnen oder zu schaffen.

Aber Gottes Reich funktioniert anders. Solange du atmest, ist es nie zu spät, Ihm zu dienen. Der Apostel Paulus wurde erst nach Pfingsten berufen und war nicht einer der Zwölf, doch er erreichte mehr als viele Zeitgenossen (Apostelgeschichte 9,1-19).

Erinnere dich an das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20,1-16 ELB), wo die Spätankömmlinge denselben Lohn wie die Früharbeiter erhielten – ein Bild für Gottes Gnade und Souveränität.

Egal wie alt du bist – 20, 30, 40, 50 oder älter – du bist nie zu spät, Gott von ganzem Herzen zu dienen. Deine Belohnung kann groß sein.

4) „Gott kann mit dir nicht zufrieden sein.“

Diese Gedanken entstehen, wenn du dich wegen vergangener Sünden oder Versagen – etwa Ehebruch, Mord, Diebstahl oder gebrochener Gelübde – unwürdig fühlst.

Wenn du wirklich Buße getan hast (Apostelgeschichte 3,19), lass nicht zu, dass diese Gedanken dich beherrschen. Gott ist barmherzig und bereit zu vergeben. König David, trotz schwerer Sünden (2. Samuel 11-12), tat aufrichtig Buße und wurde „ein Mann nach Gottes Herzen“ genannt (1. Samuel 13,14; Apostelgeschichte 13,22).

Kehre zu Gott zurück, diene Ihm von Herzen, und wisse: Er kann sich noch an dir erfreuen und dein engster Freund sein, wenn du Ihm gehorchst (Psalm 51 ist Davids Mustervorbild für Buße).

5) „Andere sind besser als du vor Gott.“

Satan möchte dich entmutigen, indem er dich mit anderen vergleicht und dich schlechter dastehen lässt.

Aber Gott urteilt nicht nach menschlichen Vergleichen. Er beurteilt jeden Menschen nach Seinen Maßstäben, nicht danach, wie du im Vergleich zu anderen abschneidest. Es ist wie ein Lehrer, der eine Prüfung gerecht bewertet, nur anhand der Antworten, nicht aufgrund von Beliebtheit oder Talent (Römer 2,11).

Wenn du Gottes Wege gehst, wird Er dein Freund sein und dich nicht mit anderen vergleichen (Galater 6,4-5).

Konzentriere dich auf deinen eigenen geistlichen Weg und messe dich an Gottes Wort, nicht an anderen. Sonst läufst du Gefahr, in Entmutigung und geistliche Niederlage zu geraten.

Die Errettung ist einfach: „Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du errettet werden“ (Römer 10,9 ELB). Aber im Glauben treu zu bleiben und zu wachsen, ist herausfordernd wegen des geistlichen Kampfes.

Satan und seine Dämonen greifen nicht nur körperlich, sondern auch geistig und seelisch an (Epheser 6,12). Die größte Waffe, die wir haben, ist Gottes Wort. Jesus selbst benutzte die Schrift, um Satan in der Wüste zu besiegen (Matthäus 4,1-11).

Freiheit kommt durch die Erkenntnis der Wahrheit:

„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8,32 ELB).

Wahre Freiheit findest du im Wort Gottes (Johannes 17,17) – nicht nur durch das Zitieren von Versen, sondern durch das Verstehen und tägliche Anwenden.

Wenn du noch keine Buße getan und dich taufen lassen hast, ist jetzt noch Zeit. Kehre zu deinem Schöpfer um, lasse dich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung deiner Sünden (Apostelgeschichte 2,38) und empfange den Heiligen Geist, der dich in alle Wahrheit führen wird (Johannes 16,13).

Gott segne dich reichlich, während du in Seiner Wahrheit wächst und in Seinem Sieg wandelst.


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DAS GEWAND JESU DARF NICHT GETEILT WERDEN

Liebe Grüße im unvergleichlichen Namen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus!
Je näher wir der Wiederkunft Christi kommen, desto wichtiger ist es, die Heilige Schrift mit einem wachsamen und prüfenden Herzen zu betrachten. Heute wollen wir über ein scheinbar kleines Detail in der Kreuzigungsgeschichte nachdenken, das eine tiefgreifende theologische Bedeutung trägt: das nahtlose Gewand Jesu.


1. Die Kreuzigung und das Gewand

Am Fuß des Kreuzes vollzogen die römischen Soldaten ihr grausames Ritual. Nachdem sie Jesus gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleidung in vier Teile – für jeden Soldaten einen. Doch als sie zu seinem Untergewand kamen, stellten sie fest, dass es nahtlos war, in einem Stück gewebt von oben bis unten. Um es nicht zu zerreißen, warfen sie das Los darüber, wer es bekommen sollte.

Johannes 19,23–24 (LUT 2017):

Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück.

Da sprachen sie untereinander: Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt: »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten.


2. Die Bedeutung des nahtlosen Gewandes

Dieses Gewand ist mehr als ein historisches Relikt – es trägt eine symbolische und theologische Aussage.

Einheit und Ganzheit:
Die Nahtlosigkeit des Gewandes steht für die Unteilbarkeit der Person und Mission Christi. Es weist auf die Einheit und Integrität der Botschaft des Evangeliums hin – eine Botschaft, die nicht zerlegt oder an persönliche Vorlieben oder kulturelle Trends angepasst werden kann.

Erfüllung der Prophetie:
Die Handlung der Soldaten erfüllte die messianische Prophezeiung aus Psalm 22:

Psalm 22,19 (LUT 2017):

Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.

Dies zeigt, dass jedes Detail im Leiden Jesu vorhergesehen und von Gott bestimmt war.

Die Gerechtigkeit Christi als Gewand:
Das Gewand ist auch ein Bild für die Gerechtigkeit Christi, die wir Gläubigen durch den Glauben empfangen. Diese Gerechtigkeit kann nicht geteilt oder selektiv angenommen werden – sie muss in ihrer Ganzheit empfangen werden.

Jesaja 61,10 (LUT 2017):

Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet…


3. Das unteilbare Evangelium und das christliche Leben

Heute erleben wir, wie viele Christen versuchen, das „Gewand“ des Heils zu teilen – sie wählen nur das, was angenehm und bequem ist:

  • Sie wollen Vergebung, aber keine Umkehr.

  • Sie nennen sich Christen, lehnen aber den Ruf zur Heiligkeit ab.

  • Sie begehren Gnade, aber keine Unterordnung; Segen, aber keinen Gehorsam.

Doch das nahtlose Gewand Christi lehrt uns: Das Heil ist ein Ganzes. Wir können es nicht nach Belieben zuschneiden.

Jakobus 2,10 (LUT 2017):

Denn wer das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig.

Heiligkeit ist keine Option – sie ist ein wesentlicher Bestandteil der christlichen Identität.

Hebräer 12,14 (LUT 2017):

Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.


4. Das Gewand und die Braut Christi

Die Gemeinde wird die Braut Christi genannt. Nur wer vollständig in die Gerechtigkeit Christi gekleidet ist – ohne Kompromisse – wird am Hochzeitsmahl des Lammes teilnehmen.

Offenbarung 19,7–8 (LUT 2017):

Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet.

Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem, reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen.

Bereit zu sein bedeutet: vollständig gekleidet zu sein – nicht halb verhüllt durch Kompromisse oder Selbstgerechtigkeit. Lauheit hat keinen Platz.

Offenbarung 3,15–16 (LUT 2017):

Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärst!

Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.


5. Ein Ruf zur ungeteilten Hingabe

Wir leben im Zeitalter von Laodizea – einer Zeit geistlicher Trägheit und Kompromisse. Daher müssen wir eine klare Entscheidung treffen: das ganze Gewand Christi anzuziehen. Man kann nicht halb Christ sein. Entweder trägt man das vollständige Gewand des Heils – oder gar nicht.

Römer 13,14 (LUT 2017):

Zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.

So wie die Soldaten das Gewand Jesu nicht teilen konnten, dürfen auch wir seinen Ruf nicht aufteilen. Ihm zu folgen bedeutet, alles hinzugeben.

Maranatha!
Die Zeit ist kurz. Christus kommt für eine Braut ohne Flecken oder Runzeln.

Epheser 5,27 (LUT 2017):

…damit er sie sich selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, sodass sie keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig sei und untadelig.

Der einzige Weg, bereit zu sein, ist: gekleidet zu sein im nahtlosen Gewand seiner Gerechtigkeit – ganz, rein und ungeteilt.

Lasst uns nicht nur einen Teil davon tragen. Lasst uns Christus ganz hingeben und in seiner Heiligkeit wandeln.

Offenbarung 22,12 (LUT 2017):

Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.

Maranatha – Komm, Herr Jesus!

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Was meint die Bibel mit der Aussage: „Sechs sind es, ja sieben“?

Frage: Was bedeutet es, wenn die Bibel sagt: „Sechs sind es, ja sieben“? Warum nennt sie nicht einfach nur die Zahl sieben, sondern spricht zuerst von sechs und fügt dann die siebte hinzu?

Antwort: Diese Ausdrucksweise ist ein bekanntes Stilmittel der althebräischen Literatur, das man als numerischen Klimax oder numerische Steigerung bezeichnet. Es dient dazu, das letzte Element einer Aufzählung besonders hervorzuheben, indem zuerst eine Zahl genannt und dann eine weitere hinzugefügt wird – das weist auf eine besondere Bedeutung des letzten Punkts hin.

Im Hebräischen zieht eine solche Zahlenwiederholung die Aufmerksamkeit gezielt auf den letzten Punkt, der oft am wichtigsten oder gewichtigsten ist. Die Formulierung „sechs, ja sieben“ bedeutet: Wenn du denkst, die Liste endet bei sechs, sei dir bewusst, dass es noch eine siebte Sache gibt – und diese hat eine besondere Bedeutung.

Sprüche 6,16–19 (LUT 2017)

Sechs Dinge sind es, die der HERR hasst, und sieben, die ihm ein Gräuel sind:
17 stolze Augen, eine falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen,
18 ein Herz, das böse Pläne schmiedet, Füße, die schnell zum Bösen laufen,
19 ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht, und wer Zwietracht unter Brüdern anrichtet.

Diese Passage offenbart Gottes moralische Maßstäbe. Die sieben Dinge fassen Verhaltensweisen zusammen, die die Beziehung zu Gott und zu Mitmenschen zerstören – wobei der siebte Punkt, das Säen von Zwietracht unter Brüdern, als besonders schwerwiegend gilt. Dies entspricht dem biblischen Schwerpunkt auf Gemeinschaft, Frieden und Eintracht.

Sprüche 30,18–19 (LUT 2017)

Drei sind’s, die mir zu wunderbar sind, und vier, die ich nicht verstehe:
19 Der Weg eines Adlers am Himmel, der Weg einer Schlange auf dem Felsen, der Weg eines Schiffes mitten im Meer und der Weg eines Mannes bei einer jungen Frau.

Hier staunt Salomo über die Geheimnisse des Lebens und der Beziehungen. Die Nennung der „vier“ stellt eine Steigerung dar und betont die Tiefe und das Geheimnis menschlicher Beziehungen – besonders zwischen Mann und Frau – als etwas, das noch weniger berechenbar ist als Naturphänomene.

Sprüche 30,29–31 (LUT 2017)

Drei sind’s, die stattlich einherschreiten, und vier, die stattlich gehen:
30 der Löwe, der Mächtigste unter den Tieren, der sich vor nichts zurückzieht,
31 der stolze Hahn, der Ziegenbock und ein König, bei dem das Heer ist.

Dieser Abschnitt feiert Majestät und Würde. Er gipfelt in der Figur des Königs – einer irdischen Autoritätsperson, die Respekt und Macht ausstrahlt. Die Hinzufügung des vierten Elements hebt die Bedeutung von Führung in Gottes Schöpfungsordnung hervor.

Sprüche 30,15–16 (LUT 2017)

Die Blutegel haben zwei Töchter: Gib her! Gib her!
Drei sind’s, die nicht satt werden, und vier, die nie sagen: Es ist genug!
16 das Totenreich, der unfruchtbare Leib, die Erde, die nicht genug Wasser bekommt, und das Feuer, das nie spricht: Es ist genug.

Diese Verse betonen die Unersättlichkeit bestimmter Kräfte – ein Hinweis auf menschliche Begrenztheit und die unstillbare Natur mancher Begierden.

Hiob 5,19 (LUT 2017)

Aus sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in der siebenten wird dich kein Übel treffen.

Gottes Schutz ist vollkommen – er geht über das Erwartbare hinaus. Die siebte Bedrohung symbolisiert das Maß aller Prüfungen, bei dem Gottes Hilfe gewiss bleibt.

Amos 1,3–4 (LUT 2017)

So spricht der HERR: Wegen drei Freveltaten von Damaskus und wegen der vierten will ich es nicht zurücknehmen:
Weil sie Gilead mit eisernen Schlitten zerschmettert haben,
4 will ich ein Feuer in das Haus Hasaëls schicken, das soll die Paläste Ben-Hadads verzehren.

Auch hier wird das Muster „drei … vier“ verwendet, um die Gewissheit und die Schwere von Gottes Gericht zu unterstreichen.


Die Bedeutung des letzten Elements

Das wiederholte Muster zeigt, dass dem letzten Punkt eine besondere theologische Bedeutung zukommt. Oft trägt er die Schlüsselaussage des gesamten Abschnitts. Gläubige sollten solchen abschließenden Aussagen besondere Aufmerksamkeit schenken.


Die Liebe – das höchste Gut

Obwohl die Bibel viele Eigenschaften nennt, die für geistliches Wachstum wichtig sind, betont sie immer wieder: Die Liebe (Agape) ist das Höchste.

2. Petrus 1,5–8 (LUT 2017)

So wendet allen Fleiß daran und reicht in eurem Glauben die Tugend dar,
in der Tugend aber Erkenntnis,
6 in der Erkenntnis aber Enthaltsamkeit,
in der Enthaltsamkeit aber Geduld,
in der Geduld aber Gottesfurcht,
7 in der Gottesfurcht aber brüderliche Liebe,
in der brüderlichen Liebe aber die Liebe zu allen Menschen.
8 Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird es euch nicht faul noch unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.

Dieser Abschnitt zeigt das stufenweise Wachsen des christlichen Charakters. Die letzte Tugend – die Liebe – verbindet alle anderen und ist das wahre Kennzeichen eines Christus-ähnlichen Lebens (siehe auch 1. Korinther 13). Ohne Liebe sind alle anderen geistlichen Gaben unvollständig.


Hast du Gottes Agape-Liebe in deinem Herzen?

Wenn du lernen möchtest, wie du diese selbstlose, bedingungslose Liebe empfangen und in deinem Leben kultivieren kannst, besuche:

👉 https://wingulamashahidi.org/2020/12/21/nitaupataje-upendo-wa-ki-mungu-ndani-yangu/

Gottes Segen sei mit di

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