Viele Gläubige kämpfen geistlich nicht, weil Gott weit von ihnen entfernt wäre, sondern weil ihr Gehorsam Ihm gegenüber unvollständig ist. In der Schrift ist Gehorsam keine Option – er ist das Tor zur geistlichen Kraft, zur Nähe zu Gott und zum Sieg über den Feind.
1. Die Grundlage: Gehorsam öffnet Autorität
Beginnen wir mit 2. Korinther 10,3–6:
„Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir doch nicht nach dem Fleisch;
denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen,
indem wir Gedanken und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, gefangen nehmen und jede Vernunft dem Gehorsam Christi unterwerfen,
und bereit sind, jeden Ungehorsam zu bestrafen, wenn euer Gehorsam vollendet ist.“
Paulus lehrt hier, dass geistliche Autorität nicht aus menschlicher Stärke kommt, sondern aus göttlicher Kraft. Beachte die Bedingung am Ende:
„…wenn euer Gehorsam vollendet ist.“
Das zeigt, dass geistliche Wirksamkeit von persönlichem Gehorsam abhängt. Du kannst keine Festungen niederreißen, falsche Ideologien widerlegen oder geistlichen Ungehorsam bei anderen zurechtweisen, wenn dein eigener Gehorsam gegenüber Gott fehlt.
2. Biblische Theologie des Gehorsams
Die Bibel offenbart durchgehend, dass Gehorsam zentral für die Bundesbeziehung zu Gott ist. Von Genesis bis Offenbarung segnet Gott diejenigen, die seiner Stimme gehorchen und der Sünde widerstehen (Genesis 22,18; 5. Mose 28,1–2; Johannes 14,15).
In 1. Samuel 15,22 sagt der Prophet Samuel zu Saul:
„Hört doch auf zu gehorchen ist besser als Schlachtopfer, und aufmerken besser als das Fett von Widdern.“
Das bedeutet, Gott bevorzugt ein Leben, das seinem Willen übergeben ist, mehr als äußere Rituale. Ohne Gehorsam ist geistliche Kraft vermindert – selbst wenn religiöse Aktivitäten vorhanden sind.
3. Unvollständiger Gehorsam führt zur Machtlosigkeit
Wenden wir das praktisch an:
Wenn du nicht aufhörst zu sündigen, wenn Gott dich überzeugt, wie kannst du dann Autorität über geistliche Unterdrückung erwarten?
Wenn du die Taufe – einen Akt des Gehorsams und der Identifikation mit Christus (Apostelgeschichte 2,38) – ablehnst, wie kannst du dann erwarten, Familienflüche oder Ahnengebundenheit zu brechen?
Wenn du Unmoral, Heiligung und gottgefälliges Verhalten ignorierst (1. Petrus 1,15–16), wie kannst du erwarten, dass langanhaltende Kämpfe gelöst werden?
Du kannst keinen geistlichen Durchbruch erwarten, während du dem Gott ungehorsam bist, den du um Hilfe bittest. Ungehorsam öffnet dem Feind Türen, Gehorsam schließt sie und lädt Gottes Kraft ein.
4. Beständiger Gehorsam bringt Veränderung
Gehorsam muss andauernd und wachsend sein, kein einmaliger Akt. Paulus’ Wort „wenn euer Gehorsam vollendet ist“ (2. Korinther 10,6) deutet auf einen Prozess hin – eine Reise des zunehmenden Hingebens.
Das passt zu Jakobus 4,7–8:
„So ordnet euch nun Gott unter! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.
Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.
Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen!“
Geistlicher Sieg folgt der Unterordnung unter Gott. Wenn du nur dem Teufel widerstehst, ohne dich zuerst Gott zu unterordnen, sind deine Bemühungen vergeblich. Unterordnung (Gehorsam) aktiviert den Widerstand.
5. Gehorsam ist der Beweis des Glaubens
Jesus sagte:
„Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten.“ – Johannes 14,15
Echter Glaube wird immer von Gehorsam begleitet. Gehorsam erwirbt nicht das Heil (Epheser 2,8–9), aber er beweist das Heil (Jakobus 2,17). Ein Glaube ohne Gehorsam ist tot.
Erfülle deinen Gehorsam – und sieh, wie Gott wirkt
Wenn du geistlich kämpfst, nimm dir Zeit, deinen Gehorsamsgrad zu prüfen.
Hast du den Ruf zur Umkehr und zum Glauben an das Evangelium befolgt?
Bist du in Gehorsam gegenüber Christus getauft worden?
Lebst du täglich in Unterordnung zu seinem Wort?
Wenn nicht, fange dort an. Vollständiger Gehorsam öffnet vollständige Autorität.
Der Herr kommt!
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