Viele Menschen bezeichnen Satan als Luzifer, doch wenn man in der Swahili Union Version (SUV) oder den meisten modernen Bibelübersetzungen nachschlägt, findet man diesen Namen nicht. Woher stammt also dieser Begriff – und warum wird er oft verwendet, um den Teufel zu bezeichnen?
Herkunft des Wortes „Luzifer“
Der Name Luzifer stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Lichtbringer“ oder „Morgenstern“. Dieser Name wurde durch einen bestimmten Vers im Buch Jesaja mit Satan in Verbindung gebracht, der oft als Hinweis auf den Fall eines mächtigen, stolzen Wesens verstanden wird:
Jesaja 14,12 (Lutherbibel 2017)
„Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, der du die Völker niedergeschlagen hast!“
Im hebräischen Urtext steht an der Stelle „du Glanzstern“ das Wort „Helel ben Shachar“, was „der Leuchtende, Sohn der Morgenröte“ bedeutet. Der Begriff „Helel“ steht für Helligkeit oder Glanz, und einige Gelehrte meinen, dass damit der Planet Venus gemeint ist, der wegen seines Leuchtens am Morgen auch „Morgenstern“ genannt wird.
Als Hieronymus im 4. Jahrhundert die Bibel ins Lateinische übersetzte (die Vulgata), wurde „Helel“ mit „Lucifer“ wiedergegeben. Damals war „Lucifer“ kein Eigenname, sondern ein poetischer Begriff für den Morgenstern (Venus). Erst später, besonders im Mittelalter, wurde daraus ein Name, der allgemein mit Satan verbunden wurde.
Jesaja 14,12 (Lateinische Vulgata)
„Quomodo cecidisti de caelo, Lucifer, qui mane oriebaris?“
(„Wie bist du vom Himmel gefallen, Luzifer, der du früh aufgegangen bist?“)
Moderne Übersetzungen behalten diesen Namen hingegen nicht bei:
Jesaja 14,12 (Elberfelder Bibel)
„Wie bist du vom Himmel gefallen, du Morgenstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du, der du die Nationen niedergeschlagen hast!“
Spricht Jesaja wirklich von Satan?
Hier beginnt die theologische Auslegung. Jesaja 14 ist ursprünglich eine Prophezeiung gegen den König von Babylon – ein stolzer und tyrannischer Herrscher. Die Sprache ist poetisch und symbolisch und beschreibt einen Fall vom hohen Thron. Viele Kirchenväter (wie Origenes und Tertullian) und spätere Theologen deuteten diese Stelle jedoch doppeldeutig – sie bezieht sich sowohl auf den irdischen König als auch auf den geistlichen Aufstand Satans im Himmel.
Diese Auslegung passt auch zu Offenbarung 12, die den Fall Satans beschreibt:
Offenbarung 12,9 (Lutherbibel 2017)
„Und der große Drache wurde hinabgeworfen, die alte Schlange, die da heißt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt; er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm geworfen.“
Dieser geistliche Fall wird auch in Lukas 10,18 bestätigt, wo Jesus sagt:
Lukas 10,18 (Lutherbibel 2017)
„Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.“
Diese Verse legen nahe, dass Jesaja 14 symbolisch den ursprünglichen Aufstand und Fall Satans beschreibt, auch wenn der unmittelbare Kontext einen menschlichen König betrifft.
Warum wird der Name Luzifer heute noch verwendet?
Weil die King-James-Bibel (KJV) im Jesaja 14,12 den lateinischen Namen „Lucifer“ beibehielt, wurde dieser Name in der christlichen Tradition verankert. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus dem poetischen Bild ein Eigenname für Satan.
Obwohl die meisten modernen Übersetzungen „Morgenstern“ oder „Glanzstern“ schreiben, ist der Begriff Luzifer tief in Theologie, Literatur und Musik verwurzelt.
Wichtig ist jedoch zu wissen, dass dieser Name in den meisten modernen Bibeln nicht vorkommt – auch nicht im hebräischen Originaltext. Viel treffender wäre die Bezeichnung „der Leuchtende“ oder „Morgenstern“, je nach Übersetzung.
Abschließende Reflexion: Bist du bereit für die Wiederkunft Christi?
All das weist auf eine größere Wahrheit hin: Satans Fall ist real, und die Schrift warnt uns, dass wir in den letzten Tagen leben.
Offenbarung 12,12 (SUV)
„Darum freut euch, ihr Himmel und ihr, die ihr darin wohnt! Wehe aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen mit großem Zorn, weil er weiß, dass er nur kurze Zeit hat!“
Satan weiß, dass seine Zeit knapp ist. Weißt du es?
Jesus wird bald wiederkommen. Bist du geistlich vorbereitet? Die Welt vergeht. Was nützt es dir, wenn du alles in diesem Leben gewinnst, aber deine Seele verlierst?
Markus 8,36 (Lutherbibel 2017)
„Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und dabei seine Seele verliert?“
Jetzt ist die Zeit, sich Christus zuzuwenden – nicht aus Angst, sondern aus Glauben, Hoffnung und Liebe. Warte nicht auf weitere Zeichen. Warte nicht, bis du wieder daran erinnert wirst.
Erkenne die Wahrheit selbst – und handle.
Shalom.
Über den Autor