Wird der Alte Bund völlig verschwinden gemäß Hebräer 8,13?

Wird der Alte Bund völlig verschwinden gemäß Hebräer 8,13?

Antwort:
Lass uns gemeinsam lesen:

Hebräer 8,13: „Indem er sagt: ‚einen neuen [Bund]‘, hat er den ersten für veraltet erklärt. Was aber veraltet und überaltet ist, das wird bald verschwinden.“

Das Wort „veraltet“ bedeutet einfach „etwas, das alt und abgenutzt ist / das seine Zeit gehabt hat“. Wenn die Bibel also sagt, dass der erste Bund veraltet ist, bedeutet das nichts anderes, als dass der erste Bund – also der Alte Bund – alt geworden ist, seine Zeit gehabt hat und nicht mehr zeitgemäß ist.

Aber jetzt stellt sich die Frage:
Bedeutet dieser Vers, dass der Alte Bund vollständig verschwinden wird und überhaupt keine Bedeutung oder Anwendung mehr hat? Ist er also völlig überholt?

Die Antwort lautet: Nein!
Der Herr Jesus selbst hat gesagt:
„Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht der kleinste Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.“
(Matthäus 5,18)

Und er sagte noch deutlicher, dass er nicht gekommen ist, das Gesetz abzuschaffen, sondern es zu erfüllen:

Matthäus 5,17-18:
„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Jota noch ein Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.“

Nun also kehren wir zurück zur Ausgangsfrage:
Wenn der Herr Jesus selbst sagt, dass er nicht gekommen ist, das Gesetz abzuschaffen, sondern es zu erfüllen, und wenn der Alte Bund also nicht einfach verschwindet, warum sagt die Bibel dann in Hebräer 8,13, dass er bald verschwinden wird?
Widerspricht sich die Bibel?

Die Antwort lautet: Nein!
Die Bibel widerspricht sich nicht – unsere menschlichen Überlegungen bringen uns durcheinander.

Um es besser zu verstehen, schauen wir uns folgendes Beispiel an:
Eine Firma bringt ein bestimmtes Automodell auf den Markt. Dieses Modell wird über viele Jahre produziert und gefahren. Nach etwa 10 Jahren bringt die Firma ein neues, verbessertes Modell desselben Typs heraus und stellt die Produktion des ersten Modells ein, weil es technisch schwächer und veraltet ist.

Mit der Zeit wird das erste Modell immer seltener, bis es schließlich völlig verschwindet. Man könnte also sagen: „Die Firma hat das alte Modell überholt gemacht, und es wird bald verschwinden.“

Aber: Dass es ein neues Modell gibt, heißt nicht, dass die Firma das alte Prinzip des Autos verworfen hat und nun plötzlich Züge statt Autos baut. Nein! Im Gegenteil: Das neue Modell verbessert das alte, macht es stabiler, schöner und leistungsfähiger. Aber es bleibt immer noch ein Auto!

So ist es auch mit dem Neuen und dem Alten Bund:
Gott hat nichts völlig Neues eingeführt und das Alte abgeschafft. Vielmehr hat er das Bestehende erfüllt, vervollkommnet und erneuert. Es ist derselbe Bund, aber in einer vollkommeneren, besseren Form.

Zum Beispiel sagt das Gesetz im Alten Bund einfach:
„Du sollst nicht ehebrechen.“
Das war das äußere Gebot. Doch ein Mensch konnte äußerlich treu bleiben, während er im Herzen voller Begierde war. Deshalb hat der Herr Jesus im Neuen Bund dieses Gebot erfüllt, indem er sagte:
„Ich aber sage euch: Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ (Matthäus 5,27-28)

Ebenso verhält es sich mit dem Gebot „Du sollst nicht töten“ (lies Matthäus 5,21-22).
Der Neue Bund ist wie eine neue, verbesserte Ausgabe des Alten Bundes. Aber das Ziel bleibt dasselbe.

Wann begann der Alte Bund zu veralten?
Mit dem ersten Kommen des Herrn Jesus.

Als der Herr Jesus kam, begründete er den Neuen Bund. Von da an begann der Alte Bund im Wissen der Menschen seinen Lauf zu beenden. Heute gebrauchen wir ihn nicht mehr in seiner alten Form – er ist vergangen. Die Kraft des Neuen Bundes im Blut Jesu Christi regiert.

Darum sieht man heute, dass nur die Diener Satans noch mit Tieropfern arbeiten. Im Christentum aber hat das Blut Jesu die Opfergesetze vollkommen erfüllt. Wer heute noch Tieropfer bringt – selbst wenn er sich „Diener Gottes“ nennt – dient in Wirklichkeit fremden Göttern.

Heute im Christentum gibt es keine Rituale, keine Tieropfer mehr, kein äußerliches Reinigungsritual mit Tierblut, und wir leben nicht mehr nach dem Prinzip: „Ich töte nicht, aber im Herzen bin ich voller Zorn und Hass.“
Wir leben durch den Heiligen Geist und beten Gott im Geist und in der Wahrheit an.

Der Herr segne uns.

Bitte teile diese Botschaft auch mit anderen.


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Rose Makero editor

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