FRAGE: Warum erwähnt die Bibel immer wieder das Gold von Ophir? Was ist seine Bedeutung?

FRAGE: Warum erwähnt die Bibel immer wieder das Gold von Ophir? Was ist seine Bedeutung?

In der Bibel wird Ophir häufig als ein Ort erwähnt, der reich an Ressourcen ist – besonders bekannt für sein Gold und seine Edelsteine. Historisch gesehen war Ophir ein bedeutendes Handelszentrum, vermutlich irgendwo auf der Arabischen Halbinsel oder noch weiter entfernt gelegen, bekannt für seine wertvollen Güter. Aus Ophir stammte ein Großteil des Reichtums, mit dem König Salomo den Tempel bauen ließ (vgl. 1. Könige 10,22). Der Name „Ophir“ wurde mit der Zeit ein Symbol für seltene, reine und kostbare Schätze.

In modernen Begriffen könnte man das Gold von Ophir vielleicht mit dem Gold von Geita oder dem Tansanit aus Mererani vergleichen – Edelstoffe, die für ihre Einzigartigkeit und ihren Wert bekannt sind. In der Antike galt das Gold von Ophir als besonders edel und rein.


Zentrale Bibelstellen:

1. Könige 9,28

„Und sie kamen nach Ophir und holten von dort vierhundertzwanzig Talente Gold und brachten es dem König Salomo.“
→ Dieser Vers zeigt, dass Salomos Reichtum zum Teil auf dem Gold aus Ophir beruhte – ein Zeichen für den Reichtum dieser Region.

1. Könige 10,11

„Auch die Schiffe Hirams, die Gold aus Ophir holten, brachten sehr viel Sandelholz und Edelsteine.“
→ Ophirs Handel beschränkte sich nicht nur auf Gold. Auch andere wertvolle Güter wurden von dort geliefert.

1. Könige 22,49 (Luther 2017)

„Joschafat aber baute Tarsisschiffe, dass sie nach Ophir gingen um Gold; aber sie kamen nicht hin, denn die Schiffe zerbrachen in Ezjon-Geber.“
→ Diese erfolglose Expedition unterstreicht den hohen Wert des Goldes von Ophir – der Versuch war es wert, auch wenn er scheiterte.

Hiob 22,24

„So wirf in den Staub dein Gold und zu den Steinen der Bäche das Gold von Ophir.“
→ Hier wird das Gold von Ophir metaphorisch gebraucht: Selbst das Kostbarste ist im Vergleich zu Gottes Weisheit und Reinheit bedeutungslos.

Hiob 28,16

„Sie [die Weisheit] wird nicht aufgewogen mit dem Gold von Ophir, mit dem edlen Onyx oder dem Saphir.“
→ Auch hier zeigt sich: Göttliche Weisheit ist wertvoller als jedes irdische Gut, selbst das reinste Gold.


1. Gottes Versorgung und Souveränität

Der Reichtum Salomos kam nicht zufällig – Gott selbst war die Quelle dieser Ressourcen (vgl. 1. Könige 10,22). Das zeigt: Alles Wertvolle auf dieser Erde steht unter Gottes Herrschaft.

2. Der Wert geistlicher Reichtümer über weltlichen Schätzen

In Hiob 22,24 wird das Gold von Ophir aufgefordert, „unter die Steine“ gelegt zu werden – ein klarer Hinweis, dass Gottes Weisheit über weltlichem Reichtum steht.
→ Siehe auch Matthäus 6,19–21:

„Sammelt euch nicht Schätze auf Erden […] sondern sammelt euch Schätze im Himmel.“

3. Gottes Gericht und die Seltenheit wahrer Gerechtigkeit

In Jesaja 13 wird das „Gold von Ophir“ im Zusammenhang mit dem Tag des Herrn erwähnt – einem Tag des Zorns und der Abrechnung. Menschen werden so selten sein wie das edelste Gold – ein Bild für die Seltenheit echter Gerechtigkeit.


Jesajas Prophezeiung und der Tag des Herrn

Jesaja 13,9–13 (Luther 2017):

„Siehe, der Tag des HERRN kommt, grausam, mit Grimm und grimmigem Zorn, um das Land zur Wüste zu machen und die Sünder daraus zu vertilgen.
Die Sterne des Himmels und seine Sternbilder lassen ihr Licht nicht leuchten; die Sonne geht finster auf, und der Mond lässt sein Licht nicht scheinen.
Ich will die Welt heimsuchen um ihrer Bosheit willen und die Gottlosen um ihrer Missetat willen. Ich will dem Hochmut der Stolzen ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demütigen.
Ich will die Menschen seltener machen als Feingold und die Leute rarer als Gold von Ophir.
Darum will ich den Himmel erbeben lassen, und die Erde soll beben an ihrem Ort durch den Grimm des HERRN Zebaoth und am Tage seines grimmigen Zorns.“*

Diese Verse malen ein Bild des kommenden Gerichts: Der Tag des Herrn wird alles erschüttern. Selbst Menschenleben werden seltener als das Gold von Ophir sein – ein starkes Bild für die Härte von Gottes Gericht über die Sünde.


Die Entrückung und die Hoffnung der Gläubigen

Trotz der Ernsthaftigkeit dieser Botschaft enthält sie eine große Hoffnung für die Gläubigen: Die Bibel spricht von der Entrückung – dem Moment, in dem Christus seine Nachfolger zu sich holt, bevor Gottes Zorn die Erde trifft.

1. Thessalonicher 4,16–17:

„Denn er selbst, der Herr, wird […] herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt […] dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“

Titus 2,13:

„…indem wir warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus.“

1. Thessalonicher 5,3:

„Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr – dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.“

Diese Verse zeigen: Der Tag des Herrn kommt plötzlich. Aber die Gläubigen, die in Christus leben, haben die Hoffnung, nicht dem Zorn ausgeliefert zu sein, sondern mit Christus vereint zu werden.


Fazit und Anwendung:

Angesichts des kommenden Gerichts ruft uns diese Botschaft zur geistlichen Vorbereitung. So kostbar das Gold von Ophir war, Rettung und Gerechtigkeit durch Jesus Christus sind unendlich wertvoller.

Lasst uns nach Weisheit und Gerechtigkeit streben und nicht Schätze auf Erden anhäufen, sondern Schätze im Himmel sammeln (vgl. Matthäus 6,19–21).

Die entscheidende Frage lautet: Sind wir bereit für die Wiederkunft des Herrn?
Der Tag des Herrn wird für die einen ein Tag des Gerichts – für die anderen ein Tag der Erlösung sein. Möge unser Vertrauen ganz auf Christus ruhen. Selbst wenn die Entrückung heute Nacht geschieht – bist du bereit, mit Ihm zu gehen?

Shalom.


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Rehema Jonathan editor

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