Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ — Worauf bezog sich Jesus?

Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ — Worauf bezog sich Jesus?

Einleitung

Dies ist eine der meistdiskutierten Bibelstellen in der christlichen Theologie.

Viele haben Jesu Worte in Matthäus 16,18 missverstanden oder falsch ausgelegt, indem sie meinten, Jesus wolle seine Gemeinde auf der Person des Petrus gründen. Doch wenn wir den gesamten biblischen Zusammenhang betrachten und die Stelle mit dem übrigen Neuen Testament vergleichen, entdecken wir eine viel tiefere und reichere Wahrheit.


Der Bibeltext im Zusammenhang

Matthäus 16,16–18 (Lutherbibel 2017):

„Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.“

Im Griechischen wird der Unterschied klarer: „Petrus“ (gr. Petros) bedeutet ein kleiner Stein oder Felsstück. Doch das Wort, das Jesus für „Felsen“ benutzt – petra – bezeichnet einen massiven, unbeweglichen Fels, ein Fundament.

Jesus sagte also nicht, dass er seine Gemeinde auf Petrus, den Mann, bauen würde, sondern auf die Wahrheit des Bekenntnisses, das Petrus gerade ausgesprochen hatte: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“


Christus ist das wahre Fundament

Diese Auslegung ist nicht nur sprachlich korrekt, sondern steht auch im Einklang mit der gesamten Lehre der Schrift:

1. Korinther 3,10–11 (Lutherbibel 2017):

„Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe ich den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf.
Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.
Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“

Paulus macht unmissverständlich klar: Christus allein ist das Fundament der Gemeinde. Kein Apostel, kein Papst und kein Kirchenführer kann diesen Platz beanspruchen.


Selbst Petrus weist auf Christus als den Felsen hin

Wichtig ist auch, dass Petrus selbst sich niemals als den Felsen bezeichnete. Im Gegenteil – in seinem eigenen Brief nennt er Jesus den lebendigen Stein, den Eckstein und das wahre Fundament:

1. Petrus 2,4–6 (Lutherbibel 2017):

„Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber bei Gott auserwählt und kostbar ist;
und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.
Denn es steht in der Schrift: »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.«“

Hier bezieht sich Petrus auf Jesaja 28,16, eine messianische Prophezeiung. Der „Eckstein“ ist ein Bild für Christus als das Fundament von Gottes Heilsplan.


Theologische Bedeutung

Diese Stelle richtig zu verstehen, ist entscheidend, um Christus im Zentrum der Gemeinde zu behalten. Wenn wir bekennen, dass die Gemeinde auf Christus gebaut ist, bekräftigen wir:

  • Seine Göttlichkeit und Autorität (Kolosser 1,17–18)

  • Die Genügsamkeit seines Opfers (Hebräer 10,10–14)

  • Seine Rolle als Haupt der Gemeinde (Epheser 1,22–23)


Vorsicht vor falschen Fundamenten

Wer behauptet, der Fels oder der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein, nimmt sich eine Rolle, die allein Jesus Christus zusteht. Die Schrift warnt uns davor:

1. Timotheus 2,5 (Lutherbibel 2017):

„Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus.“

Solche Behauptungen stellen sich direkt gegen Christus – das ist der Geist des Antichristen:

1. Johannes 2,18–22 (Lutherbibel 2017):

„Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun viele Antichristen gekommen. Daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. […]
Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.“


Persönlicher Aufruf: Hast du dein Leben auf den Felsen gebaut?

Die Frage ist nicht nur theologisch – sie ist tief persönlich:
Hast du dein Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt?
Hast du deine Sünden bereut, dich taufen lassen und den Heiligen Geist empfangen?

Apostelgeschichte 2,38 (Lutherbibel 2017):

„Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Wenn nicht – heute ist der Tag der Entscheidung. Bau dein Leben nicht auf Tradition, Religion oder Menschen, sondern auf den unerschütterlichen Felsen, der Jesus Christus ist.

Maranatha!
Komm, Herr Jesus!


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Über den Autor

Rose Makero editor

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