Warum übergab der Herr Jesus seinen Geist in die Hände des Vaters? (Lukas 23,46)

Warum übergab der Herr Jesus seinen Geist in die Hände des Vaters? (Lukas 23,46)

Antwort:
Lesen wir zunächst den Zusammenhang ab Vers 43:

Lukas 23,44-47 (Lutherbibel 2017)

44 Es war aber schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde,
45 und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei.
46 Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
47 Als aber der Hauptmann sah, was geschah, pries er Gott und sprach: Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!

„In deine Hände befehle ich meinen Geist“ – das waren die letzten Worte unseres Erlösers Jesus Christus am Kreuz. Aber warum sprach er diese Worte? Hatte das einen bestimmten Grund? Und sollen wir solche Worte vielleicht auch sprechen, wenn unser Lebensweg sich dem Ende nähert?

Bevor wir diese Frage beantworten, ist es wichtig zu verstehen: Bevor der Herr Jesus starb, in das Totenreich hinabstieg und die Schlüssel des Todes empfing, war der Aufenthaltsort der Toten kein sicherer Ort. Das bedeutet: Die Seelen der Gerechten waren damals nach ihrem Tod nicht in Sicherheit.

Deshalb lesen wir auch von dem Propheten Samuel, der ein gerechter Mann vor Gott war, aber nach seinem Tod von einer Hexe in Endor durch Zauberei heraufbeschworen werden konnte.

1. Samuel 28,7-11 (Lutherbibel 2017)

7 Da sprach Saul zu seinen Knechten: Sucht mir eine Frau, die Tote beschwören kann, damit ich zu ihr gehe und sie befrage. Seine Knechte sprachen zu ihm: Siehe, in En-Dor ist eine Frau, die Tote beschwören kann.
8 Und Saul machte sich unkenntlich, zog andere Kleider an und ging hin mit zwei Männern. Und sie kamen bei Nacht zu der Frau. Und er sprach: Wahrsage mir durch einen Totengeist und hole mir herauf, wen ich dir nenne.
9 Die Frau aber sprach zu ihm: Siehe, du weißt ja, was Saul getan hat, wie er die Totengeister und Zeichendeuter aus dem Lande ausgetilgt hat; warum stellst du mir nach, mein Leben zu verderben?
10 Aber Saul schwor ihr bei dem HERRN und sprach: So wahr der HERR lebt: Dir soll kein Unrecht widerfahren um dieser Sache willen.
11 Da sprach die Frau: Wen soll ich dir heraufholen? Er sprach: Hole mir Samuel herauf.

Wir sehen hier: Selbst nach seinem Tod wurde Samuels Seele durch Zauberei beunruhigt. Darum sprach Samuel, als er heraufbeschworen wurde, folgendes:

1. Samuel 28,15 (Lutherbibel 2017)

15 Samuel aber sprach zu Saul: Warum hast du mich beunruhigt, dass du mich heraufsteigen lässt?

Deshalb übergab der Herr Jesus seinen Geist dem Vater – so, wie er zu Lebzeiten seine Werke und seinen Weg immer dem Vater anvertraute, so wusste er auch jetzt, dass es notwendig war, seine Seele nach dem Tod ganz bewusst in die Hände des Vaters zu legen.

Doch wir sehen: Nach seinem Tod empfing Jesus vom Vater die Schlüssel des Todes und des Totenreiches, wie es in der Offenbarung geschrieben steht:

Offenbarung 1,17-18 (Lutherbibel 2017)

17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
18 und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.

Das bedeutet: Von diesem Zeitpunkt an bis zum Ende der Welt hat der Teufel keinen Zugang mehr zu den Seelen der Verstorbenen, die in Christus gestorben sind. Jesus Christus allein hat die Autorität über alle Seelen, sowohl der Lebenden als auch der Verstorbenen.

Römer 14,8-9 (Lutherbibel 2017)

8 Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.
9 Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.

Heute also müssen wir keine Angst mehr haben, dass unsere Seelen nach dem Tod gequält werden könnten. Wenn wir sterben, werden unsere Seelen sicher und verborgen beim Herrn aufbewahrt, an einem Ort, den der Feind nicht erreichen kann – nämlich im Paradies, dem Ort des Wartens und der Ruhe, bis zu jenem herrlichen Tag der Verheißung, dem Tag der Entrückung in den Himmel. Halleluja!

Heute brauchen wir daher nicht mehr zu beten: „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist“ beim Sterben, denn Christus besitzt längst die Schlüssel von Tod und Hölle. Viel wichtiger ist es, dass wir heute, während wir leben, unser ganzes Leben ihm anvertrauen und ein Leben führen, das ihm gefällt. Denn wir wissen nicht, wann unser Lebensweg hier auf Erden zu Ende gehen wird.

Maranatha! Der Herr kommt bald.

Bitte teile diese Botschaft auch mit anderen.


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Rose Makero editor

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