Title Dezember 2024

Was bedeutet es, sich „mit derselben Gesinnung zu wappnen“?

Schlüsselvers
1. Petrus 4,1 (LUT 2017):

„Da nun Christus im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung; denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen.“

Den Vers im Kontext verstehen

Der Apostel Petrus schreibt an Gläubige, die über Kleinasien (das heutige Gebiet der Türkei) verstreut waren – viele von ihnen litten unter Verfolgung wegen ihres Glaubens an Christus. In diesem Zusammenhang ruft Petrus sie dazu auf, sich „mit derselben Gesinnung zu wappnen“, die Christus hatte – insbesondere seine Haltung zum Leiden.

Diese Aussage ist theologisch sehr tiefgreifend. Petrus gibt hier keinen bloßen moralischen Ratschlag, sondern ruft Christen zu einem Leben auf, das vom Kreuz geprägt ist – einem Leben, in dem Leiden nicht um jeden Preis vermieden, sondern angenommen wird, wenn es aus Treue zu Gott entsteht.

Die Waffe der Christus-gleichen Entschlossenheit

Wenn Petrus sagt „wappnet euch“, verwendet er im Griechischen das Wort hoplizō – ein militärischer Begriff, der bedeutet, sich mit Waffen auszurüsten. Doch hier ist die Waffe nicht ein Schwert oder ein Schild, sondern eine Gesinnung: die Entschlossenheit, lieber körperlich zu leiden, als zu sündigen. Es ist dieselbe Entschlossenheit, die Christus in seinem Leben auf der Erde – besonders in seinem Leiden – gezeigt hat.

Philipper 2,5–8 (LUT 2017):

„Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:
Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,
sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, wurde den Menschen gleich
und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
Er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz.“

Die Haltung Christi war geprägt von Demut, Gehorsam und unerschütterlicher Hingabe an den Willen des Vaters – selbst wenn dieser Weg durch Leiden und Tod führte. Diese Gesinnung ist laut Petrus eine geistliche Waffe.

Leiden als Zeichen der Heiligung

Petrus meint nicht, dass körperliches Leiden Vergebung verdient oder Gerechtigkeit erwirbt – das würde der Gnade des Evangeliums widersprechen (vgl. Epheser 2,8–9). Vielmehr zeigt die Bereitschaft, für das Richtige zu leiden, dass ein Mensch mit der Sünde gebrochen hat. Sie ist ein Zeichen der Heiligung – des fortschreitenden Prozesses, durch den ein Gläubiger Gott immer ähnlicher wird.

Römer 6,6–7 (LUT 2017):

„Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen.
Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.“

Wer also für Christus leidet, zeigt damit eine klare Abkehr vom alten, sündigen Wesen. „Er hat mit der Sünde abgeschlossen“ – nicht in dem Sinne, dass er vollkommen sündlos ist, sondern dass er sich ihrer Macht bewusst entzieht.

Leben für den Willen Gottes

1. Petrus 4,2 (LUT 2017):

„…damit er hinfort die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht den Begierden der Menschen, sondern dem Willen Gottes lebe.“

Das irdische Leben eines Christen ist kurz – und heilig. Nachdem er sich von der Sünde abgewandt hat, ist er nun berufen, für Gottes Willen zu leben und nicht für menschliche Leidenschaften.

Lukas 9,23 (LUT 2017):

„Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“

Sich selbst zu verleugnen, Schwierigkeiten zu ertragen und Gottes Willen zu suchen – das ist der Weg der Nachfolge.

Das alte Leben liegt hinter dir

1. Petrus 4,3 (LUT 2017):

„Denn es ist genug, dass ihr in der vergangenen Zeit getan habt, was die Heiden wollen: ein Leben in Ausschweifung, Begierde, Trunkenheit, Fress- und Trinkgelagen und gräulichem Götzendienst.“

Petrus erinnert seine Leser daran, dass das alte Leben voller sündiger Ausschweifungen vorbei ist. Es gibt keinen Grund, dorthin zurückzukehren. Die beschriebenen Verhaltensweisen stehen für ein Leben getrennt von Gott – doch für die, die in Christus sind, sind sie nicht nur unpassend, sondern abscheulich.

2. Korinther 5,17 (LUT 2017):

„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

Leiden mit Christus – eine gemeinsame Bestimmung

Christliches Leiden ist weder sinnlos noch zufällig – es ist eine Teilhabe an den Leiden Christi, die letztlich zur Herrlichkeit führt.

Römer 8,17 (LUT 2017):

„Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi – wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm zur Herrlichkeit erhoben werden.“

Auch Petrus schreibt weiter:

1. Petrus 4,13 (LUT 2017):

„Sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne habt.“

Eine tägliche Entscheidung für das Kreuz

Sich mit der Gesinnung Christi zu wappnen, bedeutet geistliche Reife. Es heißt, bereit zu sein, Ablehnung, Widerstand und Verlust um der Gerechtigkeit willen zu ertragen – sei es durch das Aufgeben unehrlicher Arbeit, das Verlassen sündiger Beziehungen, das Ertragen von Spott wegen des Glaubens oder sogar juristische Verfolgung. Eine solche Haltung zeigt, dass das Fleisch nicht mehr das Sagen hat.

2. Timotheus 3,12 (LUT 2017):

„Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.“

Letzte Ermutigung

Petrus fordert uns nicht dazu auf, das Leiden um des Leidens willen zu suchen, sondern treu zu bleiben, wenn es kommt – wissend, dass diese Gesinnung eine Waffe ist, die die Macht der Sünde bricht.

Hebräer 12,4 (LUT 2017):

„Denn ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die sunde.

shalom.

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Was bedeutet „Schlachtopfer und Gaben hast du nicht gewollt“? (Hebräer 10,5)

Frage: Bedeutet das, dass Gott keine Opfer und Gaben wohlgefällig sind?

Antwort: Schauen wir uns diese Aussage im biblischen Zusammenhang genauer an.

1. Die biblische Grundlage

Hebräer 10,5 (Lutherbibel 2017) sagt:

„Darum spricht er, wenn er in die Welt kommt: ›Schlachtopfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet.‹“

Diese Aussage ist ein Zitat aus Psalm 40,7, wo es heißt:

Psalm 40,7 (LUT 2017):
„Schlachtopfer und Speisopfer gefallen dir nicht, aber die Ohren hast du mir geöffnet. Du verlangst nicht Brandopfer noch Sündopfer.“

Auf den ersten Blick könnte das wie eine vollständige Ablehnung der Opferpraxis erscheinen. Doch bei näherem Hinsehen wird deutlich: Gott hat nie bloß äußerliche Rituale gewollt, sondern ein gehorsames Herz, das im Glauben handelt.

2. Opfer im Alten Bund waren nur vorübergehend

Im Alten Bund waren Tieropfer – insbesondere Brand- und Sündopfer – ein zentraler Bestandteil des Gottesdienstes Israels (vgl. 3. Mose 1–7). Diese Opfer dienten zur Sühnung der Sünden, indem Tiere geopfert wurden. Doch diese Opfer waren nie als dauerhafte Lösung gedacht.

Hebräer 10,3–4 (LUT 2017):
„Aber in jenen Opfern geschieht alljährlich nur eine Erinnerung an die Sünden. Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.“

Diese Opfer konnten Sünden zwar bedecken, aber nicht wirklich entfernen. Sie waren ein Hinweis auf das vollkommene Opfer, das durch Jesus Christus kommen sollte.

3. Das vollkommene Opfer Christi

Hebräer 10,10 (LUT 2017):
„Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.“

Wenn es in Hebräer 10,5 heißt: „Einen Leib aber hast du mir bereitet“, dann spricht es von der Menschwerdung Christi – dass Gott der Sohn Mensch wurde, um sich selbst freiwillig als vollkommenes Opfer hinzugeben. Das bedeutet den Übergang vom Alten Bund zum Neuen Bund (vgl. Jeremia 31,31–34, erfüllt in Hebräer 8).

Das Opfer Jesu am Kreuz ist keine vorübergehende Bedeckung der Sünde, sondern eine vollständige und ewige Sühnung. Durch seinen Tod erfüllt er Gottes Gerechtigkeit und öffnet uns den Weg zur Versöhnung mit Gott.

Römer 3,25–26 (LUT 2017):
„Ihn hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit […] auf dass er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist aus dem Glauben an Jesus.“

4. Was ist mit anderen Arten von Gaben?

Sühneopfer sind durch das Opfer Jesu nicht mehr notwendig – denn er hat alles bezahlt. Doch die Bibel spricht auch von anderen Arten von Gaben und Opfern, die Gott gefallen:

  • Dankopfer:

Psalm 50,14 (LUT 2017):
„Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde.“

  • Gaben für den Dienst am Evangelium:

Philipper 4,18 (LUT 2017):
„Ich habe alles empfangen und habe Überfluss; […] es ist ein lieblicher Geruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig.“

  • Geistliche Opfer wie Hingabe, Dienst und Barmherzigkeit:

1. Petrus 2,5 (LUT 2017):
„Lasst euch auch als lebendige Steine aufbauen […] zu heiligen Priestern, die geistliche Opfer bringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.“

Römer 12,1 (LUT 2017):
„Ich ermahne euch […] dass ihr eure Leiber hingebt als ein lebendiges Opfer, das heilig und Gott wohlgefällig ist – das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“

Solche Opfer sind Gott immer noch wohlgefällig – wenn sie aus Glauben und dankbarem Herzen dargebracht werden.

5. Kein Opfer kann Sünden entfernen – nur Jesus

Wer versucht, Vergebung durch Werke, Gaben oder Rituale zu „verdienen“, verfehlt das Evangelium. Wir können Gottes Gnade nicht erkaufen oder uns selbst erlösen.

Epheser 2,8–9 (LUT 2017):
„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es – nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“

Vergebung und Reinigung kommen allein durch das vergossene Blut Jesu – das bereits dargebracht wurde. Unsere Aufgabe ist es, Buße zu tun und im Glauben zu ihm umzukehren.

1. Johannes 1,9 (LUT 2017):
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“

6. Ein Aufruf zur Entscheidung

Die entscheidende Frage lautet: Hast du Jesus in deinem Leben angenommen?

Hast du das eine Opfer angenommen, das dich mit Gott versöhnen kann?

Egal, ob das Ende der Welt morgen kommt oder dein Leben heute – am Ende zählt nur eines: Bist du durch das Blut Christi gerechtfertigt?

Wenn das Opfer Jesu dir jetzt nichts bedeutet – wie wirst du dann vor Gott bestehen am Tag des Gerichts?

Maranatha – der Herr kommt!



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Wann wurden Finsternis und Wasser erschaffen?


Wann wurden Finsternis und Wasser erschaffen?

Frage:
Die Bibel gibt einen detaillierten Bericht über die Schöpfung – besonders über Tiere, Pflanzen und den Menschen. Aber wie steht es mit Dingen wie Finsternis, Wasser und der wüsten Erde? Wann wurden diese erschaffen, da sie scheinbar vor den sechs Schöpfungstagen bereits existieren?

Antwort:

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir mit dem grundlegenden Vers der Schrift beginnen:

1. Mose 1,1
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“

Dieser Vers beschreibt den ursprünglichen Schöpfungsakt, der vor den sechs Tagen stattfand, die im weiteren Verlauf von 1. Mose 1 beschrieben werden. Der hebräische Ausdruck für „am Anfang“ (bereschit) kennzeichnet den absoluten Anfang von Zeit und Raum, den Startpunkt des materiellen Universums.

Was wurde „am Anfang“ erschaffen?

In 1. Mose 1,1–2 heißt es:

1. Mose 1,2
„Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.“

Noch vor dem Beginn der sechs Schöpfungstage (ab Vers 3) begegnen wir bereits mehreren Elementen:

  • Himmel
  • Erde (in ungeformtem Zustand)
  • Finsternis
  • Wasser
  • Der Geist Gottes, der über dem Wasser schwebt

Keines dieser Elemente wird während der sechs Schöpfungstage als „neu erschaffen“ beschrieben. Das deutet darauf hin, dass sie alle im Rahmen des ursprünglichen Schöpfungsaktes in Vers 1 entstanden.


Theologische Überlegungen

1. Schöpfung aus dem Nichts (creatio ex nihilo)

Die christliche Theologie lehrt, dass Gott alles aus dem Nichts erschuf – Materie, Energie, Zeit und Raum. Dazu gehören auch die grundlegenden Elemente wie Wasser, Erde und Finsternis.

Hebräer 11,3
„Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, sodass alles, was man sieht, aus Nichts geworden ist.“

2. Finsternis ist nicht gleichbedeutend mit Bösem

Die Finsternis in 1. Mose 1,2 ist nicht als Symbol für das Böse oder Chaos zu verstehen, sondern als Abwesenheit von Licht, das Gott erst später hervorbringt. Auch die Finsternis war Teil von Gottes ursprünglicher Schöpfung:

Jesaja 45,7
„Ich mache das Licht und schaffe die Finsternis, ich gebe Heil und schaffe Unheil. Ich, der HERR, tue dies alles.“

Finsternis ist also Teil von Gottes Werk und dient später zur Unterscheidung von Tag und Nacht (1. Mose 1,5).

3. Das Wasser als Urmaterial der Schöpfung

Das hebräische Wort tehom („die Tiefe“) bezeichnet die urzeitliche, ozeanartige Leere. In der altorientalischen Vorstellung steht Wasser oft für chaotisches Potential – aber im Gegensatz zu heidnischen Mythen herrscht Gott im Genesisbericht souverän über das Wasser.

Psalm 104,5–6
„Er hat die Erde gegründet auf ihre Pfeiler, dass sie nicht wankt immer und ewig. Mit der Flut decktest du sie wie mit einem Kleid, und Wasser stand über den Bergen.“


Warum werden Finsternis und Wasser nicht in den sechs Tagen erwähnt?

Die sechs Schöpfungstage ab 1. Mose 1,3 beschreiben, wie Gott das bereits Geschaffene ordnet und füllt:

  • Tag 1–3: Formen (Licht/Finsternis, Himmel/Meer, Land/Pflanzen)
  • Tag 4–6: Füllen (Sonne/Mond/Sterne, Vögel/Fische, Tiere/Mensch)

Finsternis und Wasser werden also nicht neu erschaffen, sondern sind bereits vorhanden. Gott beginnt, sie zu gestalten: Er scheidet Licht von der Finsternis (Tag 1) und teilt das Wasser (Tag 2).


Was geschah zwischen 1. Mose 1,1 und 1,2?

Es gibt keine eindeutige biblische Erklärung, warum die Erde in 1. Mose 1,2 „wüst und leer“ war. Einige vertreten die sogenannte Gap-Theorie, die eine lange Zeitspanne zwischen den Versen 1 und 2 annimmt. Andere sehen es als natürlichen Zustand vor der Formung der Erde.

Doch eines ist sicher: Gott schuf die Welt nicht, damit sie leer bleibt:

Jesaja 45,18
„Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat – er ist Gott –, der die Erde gebildet und gemacht hat; er hat sie bereitet, er hat sie nicht geschaffen, dass sie wüst sei, sondern bereitete sie, damit man auf ihr wohne.“


Künftige Verwüstung in der Prophetie

Interessanterweise sagt die Bibel voraus, dass die Erde in der Zukunft wieder wüst und unbewohnbar wird – im Zusammenhang mit dem letzten Gericht Gottes:

Jesaja 13,9–10
„Siehe, der Tag des HERRN kommt, unbarmherzig, mit Grimm und grimmigem Zorn, das Land zur Wüste zu machen und die Sünder daraus zu vertilgen. Denn die Sterne des Himmels und seine Sternbilder lassen ihr Licht nicht scheinen.“

2. Petrus 3,10
„Es wird aber des HERRN Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen, die Elemente aber vor Hitze zerschmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrannt werden.“


Hoffnung für die Erlösten

Doch während das Gericht kommt, gibt es Hoffnung für jene, die in Christus sind – die auf sein Erlösungswerk vertrauen. Sie werden nicht dem Zorn Gottes überlassen, sondern dürfen ewig bei ihm wohnen:

1. Thessalonicher 5,9
„Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus.“

Johannes 14,3
„Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“

Diese tiefe Wahrheit zeigt nicht nur die Weisheit und Souveränität Gottes, sondern auch, dass all sein Wirken immer auf ein Ziel hin ausgerichtet war: Leben, Ordnung – und letztlich Erlösung.

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ – 1. Mose 1,1

Der Herr segne dich!


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Gibt es gute Geister laut Epheser 6,12?

Frage: Die Bibel sagt, unser Kampf richtet sich gegen böse Geister. Bedeutet das, dass es auch gute Geister gibt?

Antwort: Schauen wir uns das einmal genauer an…

In Epheser 6,12 heißt es:

„Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“
(Epheser 6,12 LUT)

Dieser Vers macht deutlich, dass unser geistlicher Kampf gegen „böse Geister“ geführt wird. Es ist keine Rede davon, dass unter diesen Mächten auch „gute Geister“ wären. Im Gegenteil: Der Schwerpunkt liegt auf finsteren, dämonischen Kräften, die sich dem Reich Gottes entgegenstellen.

Theologisch gesehen unterscheidet die Bibel klar zwischen heiligen Engeln und bösen Geistern (Dämonen). Heilige Engel sind Gottes Boten und Diener. Sie wurden von Gott geschaffen, um Ihn anzubeten und Seinen Willen auszuführen.

„Lobet den HERRN, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, dass man höre auf die Stimme seines Wortes!“
(Psalm 103,20 LUT)

„Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?“
(Hebräer 1,14 LUT)

Engel sind reine, heilige Wesen, die Gott dienen und Sein Volk beschützen.

Dämonen hingegen sind gefallene Engel, die sich unter der Führung Satans gegen Gott aufgelehnt haben:

„Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zu Boden geschmettert, der du alle Völker niederschlugst!“
(Jesaja 14,12 LUT)

„Du warst ein glänzender, schirmender Cherub … Du warst vollkommen in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen wurdest, bis Missetat in dir gefunden wurde.“
(Hesekiel 28,14-15 LUT)

„Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen, und der Drache und seine Engel kämpften, aber sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel.“
(Offenbarung 12,7–8 LUT)

Sobald Engel gefallen sind, hören sie auf, Engel zu sein – sie werden zu Dämonen, zu unreinen Geistern. Die Bibel spricht niemals von „guten Dämonen“.

Einige kulturelle Traditionen, z. B. im Islam, sprechen von sogenannten „guten Dschinn“. Aber biblisch gesehen sind alle Dämonen böse und stehen im Widerspruch zu Gottes Willen.

„Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierde wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“
(Johannes 8,44 LUT)

Dieser Vers zeigt den teuflischen Ursprung von Lüge und Täuschung. Der Teufel und seine Dämonen sind durch und durch böse und haben keinerlei Anteil an Wahrheit oder Liebe gegenüber dem Menschen.

Einige Irrlehren behaupten, es gebe „gute Geister“ oder „freundliche Dschinn“, die Menschen helfen könnten. Doch die Bibel warnt ausdrücklich vor solcher Täuschung:

„Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als ein Engel des Lichts.“
(2. Korinther 11,14 LUT)

Zusammengefasst:

  • Engel sind heilige Wesen, geschaffen von Gott – vollkommen gut und rein.

  • Dämonen sind gefallene Engel – völlig böse und Gottes Gegner.

  • Die Bibel lehrt nicht, dass es „gute Dämonen“ oder „gute Dschinn“ gibt.

  • Der geistliche Kampf, den Epheser 6,12 beschreibt, richtet sich ausschließlich gegen böse Mächte.

Gibt es gute Dschinn?
Nach biblischer Lehre: Nein. Alle bösen Geister widerstehen Gott.

Hast du Jesus Christus als deinen Herrn und Retter angenommen?
Wenn nicht – warum zögern?

„Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus.“
(1. Timotheus 2,5 LUT)

Sei gesegnet!

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Dieses Bürgerrecht habe ich für viel Geld erworben“ – Was bedeutet das? (Apostelgeschichte 22,28

Hintergrund und Erklärung:

Diese Begebenheit spielt sich in einer entscheidenden Phase im Leben des Apostels Paulus ab. Er war gerade in Jerusalem verhaftet worden, weil man ihn fälschlicherweise beschuldigte, Heiden in den Tempel gebracht zu haben. Als die römischen Soldaten sich anschickten, ihn durch Auspeitschung zu verhören, offenbarte Paulus eine wichtige Tatsache: Er war römischer Bürger.

Werfen wir einen Blick auf die Bibelstelle, beginnend mit Apostelgeschichte 22,25:

Apostelgeschichte 22,25–28 (LUT 2017)
25 Als sie ihn aber mit Riemen zum Verhör festbanden, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dabeistand: Ist’s euch erlaubt, einen römischen Bürger ohne Urteil zu geißeln?
26 Als das der Hauptmann hörte, ging er hin und sagte es dem Obersten und sprach: Was willst du tun? Denn dieser Mensch ist ein römischer Bürger.
27 Da kam der Oberste zu ihm und sprach: Sage mir, bist du ein römischer Bürger? Er aber sprach: Ja.
28 Und der Oberste antwortete: Ich habe dieses Bürgerrecht für viel Geld erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin sogar darin geboren.

Was bedeutete das römische Bürgerrecht?

Im ersten Jahrhundert war das Römische Reich die beherrschende Weltmacht. Das Bürgerrecht Roms war ein begehrter Status, der seinem Inhaber bedeutende Rechte und Schutz unter dem römischen Gesetz gewährte:

  • Ein römischer Bürger durfte nicht ohne ordentliches Gerichtsverfahren bestraft werden.
  • Erniedrigende Strafen wie Geißelung oder Kreuzigung waren für Bürger unzulässig.
  • Er hatte das Recht, an den Kaiser zu appellieren (vgl. Apostelgeschichte 25,11).
  • Das römische Recht verlangte ein ordentliches Verfahren mit öffentlicher Anklage vor einer Verurteilung.

Aufgrund dieser Privilegien war das Bürgerrecht so begehrt, dass viele große Opfer brachten, um es zu erlangen.

Geborenes vs. erkauftes Bürgerrecht

In Vers 28 sagt der römische Oberst: „Ich habe dieses Bürgerrecht für viel Geld erworben.“ Das weist darauf hin, dass er es möglicherweise auf inoffiziellem oder sogar korrupter Weise erlangt hatte. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass zur Zeit des Kaisers Claudius (41–54 n. Chr.) römisches Bürgerrecht manchmal gegen Bestechungsgelder verliehen oder verkauft wurde – besonders während Volkszählungen, bei denen Namen unrechtmäßig in Bürgerlisten aufgenommen wurden.

Der in Apostelgeschichte 23,26 namentlich genannte Befehlshaber Claudius Lysias hatte griechische Wurzeln – darauf deutet sein Nachname „Lysias“ hin. Es ist wahrscheinlich, dass er das Bürgerrecht durch finanzielle Mittel oder Einfluss während der Herrschaft des Claudius erworben hatte.

Paulus hingegen entgegnet: „Ich aber bin sogar darin geboren.“ Das bedeutet, dass sein Vater oder seine Vorfahren das Bürgerrecht auf legalem Wege erhalten hatten – möglicherweise als Anerkennung für geleistete Dienste am römischen Staat. Paulus stammte aus Tarsus in Kilikien, einer bedeutenden Stadt mit kultureller und politischer Relevanz. Es ist gut möglich, dass seiner Familie das Bürgerrecht im Rahmen einer kaiserlichen Verleihung zuteilwurde.

Paulus‘ römisches Bürgerrecht war ein Werkzeug in Gottes Hand, um das Evangelium auszubreiten. Es ermöglichte ihm, frei zu reisen, gerechte Verfahren zu erhalten und sich schließlich sogar auf den Kaiser zu berufen (vgl. Apostelgeschichte 25,10–12).

So wertvoll das römische Bürgerrecht auch war – das Neue Testament spricht von einem viel höheren, ewigen Bürgerrecht: unserem Bürgerrecht im Himmel.

Philipper 3,20 (LUT 2017)
„Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.“

Dieses himmlische Bürgerrecht wird nicht durch Geburt oder durch Geld erworben. Es wird allein durch die geistliche Neugeburt geschenkt, wie Jesus es Nikodemus erklärt:

Johannes 3,3–5 (LUT 2017)
3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?
5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

Wiedergeboren zu sein bedeutet, dass ein Mensch seine Sünden bereut hat und seinen Glauben an Jesus Christus als Herrn und Retter setzt. Durch das Wirken des Heiligen Geistes wird er erneuert, in Gottes Familie aufgenommen und zum Bürger des ewigen Reiches gemacht.

Fazit:

Das irdische Bürgerrecht gab Paulus Schutz und gesellschaftliche Stellung – doch auch er wusste: Es war nur vorübergehend. Seine wahre Hoffnung – und auch unsere – liegt in einem Reich, das niemals erschüttert wird.

Hast du dieses ewige Bürgerrecht empfangen?

Maranatha.


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Die Wahrheit über Ohrringe: Eine biblische und theologische Perspektive

Hosea 2,15 (LUT 2017)
„Ich will sie heimsuchen um der Tage willen, da sie den Baalen räucherte und sich mit ihren Ringen und ihrem Geschmeide schmückte, ihren Liebhabern nachlief und mich vergaß, spricht der HERR.“

Dieser Vers spricht von Israels Untreue durch Götzendienst. Der Herr verwendet das Bild einer Frau, die sich mit Ringen und Schmuck schmückt, um den geistlichen Ehebruch Israels zu verdeutlichen – insbesondere, wie sie sich vorbereitete, um Baal, einen kanaanitischen Fruchtbarkeitsgott mit dämonischem Hintergrund, zu verehren.

Die Erwähnung von Schmuck hat hier nichts mit bescheidener Verschönerung oder kulturellen Schönheitsidealen zu tun – sie ist direkt mit Götzendienst und Rebellion gegen Gott verbunden. Es zeigt ein Herz, das sich von Gott abgewandt hat und stattdessen auf äußere Erscheinung und falsche Anbetung setzt.


Der Ursprung von Ohrringen in der Bibel

1. Mose 35,2–4 (LUT 2017)
„Da sprach Jakob zu seinem Haus und zu allen, die bei ihm waren: Tut von euch die fremden Götter, die unter euch sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleider. […] Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die sie bei sich hatten, und die Ringe an ihren Ohren. Und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe bei Sichem.“

Hier werden Ohrringe ausdrücklich mit fremden Göttern, also mit Götzendienst, in Verbindung gebracht. Das Volk gab sowohl seine Götzen als auch seine Ohrringe auf – was darauf hinweist, dass beides miteinander verbunden war. In der Antike waren Ohrringe (und anderer Körperschmuck) oft Göttern geweiht, wurden in Ritualen verwendet oder dienten als Zeichen der Hingabe an heidnische Götzen.

Jakobs Aufforderung, sich zu reinigen, schloss auch das Ablegen der Ohrringe mit ein. Das zeigt, dass diese Schmuckstücke nicht geistlich neutral waren, sondern als verunreinigt galten.


Theologische Überlegung: Der Leib als Tempel des Heiligen Geistes

1. Korinther 6,19–20 (LUT 2017)
„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.“

Als Gläubige des Neuen Testaments sind wir dazu berufen, unser Leben so zu führen, dass es widerspiegelt, dass unser Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist. Das betrifft auch unser äußeres Erscheinungsbild. Zwar verbietet das Neue Testament nicht ausdrücklich das Tragen von Schmuck, doch es warnt uns davor, den äußeren Schmuck über die innere Heiligkeit zu stellen (vgl. 1. Petrus 3,3–4).

Wenn bestimmte Formen von Schmuck deutlich mit Götzendienst verbunden sind – wie es Hosea und 1. Mose zeigen – dann sollten wir solche Dinge sorgfältig prüfen, meiden oder ganz aufgeben, um rein und Christus hingegeben zu leben.


Freiheit statt Gebundenheit

Manche empfinden die Ablehnung von Ohrringen als gesetzlich – doch das Gegenteil ist der Fall. Gesetzlichkeit bedeutet, durch äußere Regeln gebunden zu sein, etwa durch die Vorstellung, dass man ohne Ohrringe nicht schön oder akzeptabel sei.

Galater 5,1 (LUT 2017)
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“

Sich von modischen Zwängen und kulturellen Trends zu lösen, deren Wurzeln geistlich bedenklich sind, ist keine Knechtschaft – es ist wahre Freiheit in Christus. Wahre Schönheit liegt nicht im äußeren Schmuck, sondern in einem Herzen, das den Herrn fürchtet:

Sprüche 31,30 (LUT 2017)
„Lieblich und schön sein ist nichts; eine Frau, die den HERRN fürchtet, soll man loben.“


Kulturelle Praktiken und geistliche Unterscheidung

Auch wenn Ohrringe heute oft nur als Modeaccessoires gelten, sind Christen dazu berufen, nicht nur zu prüfen, was beliebt ist, sondern auch, was geistlich sicher und Gott wohlgefällig ist.

Römer 12,2 (LUT 2017)
„Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Es liegt in unserer Verantwortung, die Ursprünge und geistlichen Hintergründe der Dinge, die wir annehmen – seien es Kleidung, Musik oder Schmuck – zu hinterfragen.


Schlussgedanken: Heiligung ist wichtig

Unsere Heiligung betrifft nicht nur das Innere – sie hat Einfluss darauf, wie wir leben, wie wir uns kleiden und wie wir Christus in der Welt repräsentieren.

2. Korinther 7,1 (LUT 2017)
„Weil wir nun solche Verheißungen haben, ihr Lieben, so lasst uns uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und unsere Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.“

Das Ablegen von Ohrringen soll nicht bewirken, dass wir äußerlich „heiliger“ wirken, sondern ist Ausdruck eines Lebens, das sich bewusst von geistlich zweifelhaften Dingen abwendet und Gott ehren möchte.


Fazit

Wenn du dir bereits Ohrringe hast stechen lassen – besonders bevor du diese Wahrheiten erkannt hast – dann richtet sich diese Botschaft nicht zur Verurteilung an dich. Aber jetzt, da du es weißt, trägst du Verantwortung für deine Entscheidungen.

Du bist berufen, in Heiligkeit, Freiheit und geistlicher Unterscheidung zu leben. Du brauchst keine Ohrringe, um schön zu sein – du bist schon wunderbar und einzigartig geschaffen:

Psalm 139,14 (LUT 2017)
„Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“

Schmücke dich stattdessen mit den Früchten des Geistes:

Galater 5,22–23 (LUT 2017)
„Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“

Der Herr segne dich.

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Warum stellte Gott den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse mitten in den Garten?

Frage:

Warum pflanzte Gott den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ausgerechnet in die Mitte des Gartens Eden, obwohl er wusste, dass Adam und Eva dadurch in Sünde fallen würden? Warum entfernte er diesen Baum nicht einfach und ließ nur den Baum des Lebens stehen?

Antwort:
Auf den ersten Blick scheint es vernünftiger, wenn im Garten nur ein Baum stünde – der Baum des Lebens. Doch wenn dieser allein dagewesen wäre, hätte seine Bedeutung nicht vollständig verstanden werden können.

Theologisch betrachtet berührt dies das Prinzip des moralischen Dualismus: Um das Gute wirklich erkennen zu können, muss auch das Böse bekannt sein. Gott erschuf den Menschen mit einem freien Willen. Echte moralische Erkenntnis setzt die Möglichkeit zur Entscheidung voraus – und damit auch die Möglichkeit zur Ungehorsamkeit. Ohne die Gegenüberstellung von Gut und Böse könnte das Gute als selbstverständlich erscheinen oder sogar bedeutungslos werden. Der Baum der Erkenntnis stellte eine reale Entscheidungsmöglichkeit dar, durch die der Gehorsam gegenüber Gottes Gebot eine tiefere moralische Bedeutung erhielt.

1. Mose 2,16–17:
Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten,
aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben!

Ein treffender Vergleich ist der von Licht und Finsternis:

Johannes 3,19:
Das ist aber das Gericht: Das Licht ist in die Welt gekommen, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse.

Licht kann nicht wirklich erkannt oder geschätzt werden, wenn es keine Finsternis gibt. Ebenso kann das Gute nicht vollständig verstanden werden ohne die Erkenntnis des Bösen. Die Gegenwart des Bösen macht das Gute offenbar – sie unterstreicht die Heiligkeit Gottes und die Schönheit seiner Schöpfung.

Der Baum der Erkenntnis, dessen Frucht Tod und Trennung von Gott symbolisiert, steht im Gegensatz zum Baum des Lebens, der für ewiges Leben und Gemeinschaft mit Gott steht:

1. Mose 3,22–24:
Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unser einer und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nicht auch seine Hand ausstrecke und nehme vom Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!
Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war.
Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.

Ohne das Wissen um den Tod hätten Adam und Eva das Leben nicht in seiner Tiefe erfassen können. Diese Spannung offenbart Gottes Souveränität, seinen Willen zur Freiheit und die moralische Verantwortung des Menschen. Auch heute verstehen wir Begriffe wie Frieden nur im Gegensatz zum Krieg, Gesundheit durch Krankheit und Reichtum durch Armut.

Römer 7,22–23:
Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inneren Menschen.
Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.

Schmerz und Leid haben ebenfalls eine göttliche Funktion:

Hebräer 12,10–11:
Denn jene haben uns gezüchtigt wenige Tage nach ihrem Gutdünken; dieser aber zu unserem Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind.

Wenn unser Körper keinen Schmerz empfinden könnte, würden wir Gefahren nicht meiden. Schmerz erinnert uns daran, unseren Leib zu schützen – ein Geschenk Gottes. So war auch der Baum der Erkenntnis nicht als Falle gedacht, sondern als Lehrmeister des Lebens, um Adam und Eva den Wert des Gehorsams und der Gemeinschaft mit Gott bewusst zu machen – und letztlich den Weg zur Erlösung vorzubereiten.

Hast du Jesus Christus bereits aufgenommen und dir deine Sünden vergeben lassen?
Jesus ist die Erfüllung des Baumes des Lebens – er schenkt ewiges Leben allen, die an ihn glauben. Er stellt die verlorene Gemeinschaft mit Gott wieder her und macht den Fluch des Sündenfalls rückgängig.

Johannes 14,6:
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Offenbarung 2,7:
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.

Offenbarung 22,2:
Und mitten auf ihrer Straße und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat einmal, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.

Möge der Herr dich reichlich segnen.


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Was bedeutet „Pflegebruder“ in der Bibel? (Apostelgeschichte 13,1; Lutherbibel 2017)

Frage: In Apostelgeschichte 13,1 lesen wir von einem Mann namens Menaën, der als Pflegebruder des Herodes bezeichnet wird. Was bedeutet dieser Begriff theologisch und kulturell?

Antwort: Der Ausdruck „Pflegebruder“ (NIV) bzw. „mit Herodes auferzogen“ (ELB) beschreibt jemanden, der von Kindheit an im selben Haushalt wie eine andere Person aufgewachsen ist. Im biblischen und altorientalischen Kontext bedeutete das oft, dass eine Person gemeinsam mit den leiblichen Kindern einer Familie gestillt oder erzogen wurde. Obwohl kein leiblicher Verwandter, galt ein solcher Mensch als Teil der Familie – es entstanden enge, familiäre Bindungen durch das gemeinsame Aufwachsen.

Im Fall von Menaën wurde er zusammen mit Herodes dem Vierfürsten aufgezogen – höchstwahrscheinlich Herodes Antipas. Obwohl sie keine Blutsverwandten waren, verband sie eine enge soziale und familiäre Beziehung, weshalb Menaën als Pflegebruder oder Ziehbruder von Herodes bezeichnet wird.

Apostelgeschichte 13,1 (Lutherbibel 2017):

„Es waren aber in der Gemeinde in Antiochia Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Menaën, der mit dem Vierfürsten Herodes auferzogen worden war, und Saulus.“


Theologische Bedeutung

Herodes und seine Familie sind im Neuen Testament bekannt für ihre brutale Verfolgung von Christen (vgl. Matthäus 2,16; Apostelgeschichte 12). Die Herodianer werden oft als Feinde der frühen Kirche dargestellt. Umso bemerkenswerter ist die Erwähnung von Menaën in dieser Passage – ein Mann mit engem Bezug zur herrschenden Herodianer-Familie, der jedoch zu einem der ersten heidenchristlichen Leiter und Propheten in der Gemeinde von Antiochia wurde.

Sein Beispiel zeigt die verwandelnde Kraft des Evangeliums: Selbst Menschen, die aus einem Umfeld der Unterdrückung stammen, können durch Christus Teil der Gemeinde werden. Dies wird besonders deutlich in:

Epheser 2,14–16 (Lutherbibel 2017):

„Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und hat den Zaun abgebrochen, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch die Feindschaft beseitigte. […] Damit er die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen schüfe und Frieden machte und die beiden versöhnte mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst.“

Menaën steht somit für die Inklusivität der frühen Kirche, die Juden und Heiden sowie Menschen aus verschiedensten sozialen Schichten aufnahm.


Antiochia und die Entstehung der „christlichen“ Identität

Antiochia ist ein bedeutsamer Ort in der Kirchengeschichte – dort wurden die Nachfolger Jesu zum ersten Mal Christen genannt. Dieser neue Name markierte eine geistliche Identität, die nicht auf ethnischer Herkunft beruhte, sondern auf dem Glauben an Christus.

Apostelgeschichte 11,26 (Lutherbibel 2017):

„Und es begab sich: Sie blieben ein ganzes Jahr in der Gemeinde und lehrten viele Menschen. Und in Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.“

Diese Bezeichnung zeigt, wie sich die Gemeinschaft der Gläubigen zunehmend als eigenständige Bewegung verstand – geprägt von der Nachfolge Jesu und vereint durch den Heiligen Geist.


Sei gesegnet.


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Welche Art von Leiden wird in 1. Petrus 4,12 erwähnt?

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Welche Art von Leiden wird in 1. Petrus 4,12 erwähnt?

1. Einleitung

In 1. Petrus 4,12 spricht der Apostel Petrus Gläubige an, die Prüfungen und Verfolgungen durchmachten. Seine Botschaft bringt Trost, Perspektive und theologische Klarheit in Bezug auf das Wesen christlichen Leidens.

1. Petrus 4,12 (LUT 2017)
„Ihr Lieben, lasst euch durch die Hitze, die euch widerfährt zu eurer Versuchung, nicht befremden, als widerführe euch etwas Seltsames.“

Der Ausdruck „Hitze“ (griechisch: purosis) bedeutet eine schmerzhafte, reinigende Prüfung, nicht einfach alltägliche Schwierigkeiten – und erst recht nicht Tod oder Trauer, wie wir das Wort „Leiden“ heute oft verstehen.


2. Das Wesen dieses „Leidens“ – Eine Prüfung des Glaubens

Petrus spricht von intensiven Prüfungen und Verfolgungen, die Gläubige um Christi willen erleiden. Es geht nicht um gewöhnliche Lebensprobleme, sondern um spezifische Leiden, die unseren Glauben prüfen und läutern, vergleichbar mit Gold, das im Feuer gereinigt wird (vgl. 1. Petrus 1,6–7):

1. Petrus 1,6–7 (LUT 2017)
„Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen,
damit euer Glaube bewährt und viel kostbarer befunden werde als vergängliches Gold, das durchs Feuer geläutert wird,
zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus.“

Diese Verse zeigen: Leiden ist nichts Fremdes, sondern ein Teil der christlichen Erfahrung – es bringt geistliches Wachstum und ewigen Lohn.


3. Ein biblisches Beispiel: Die blutflüssige Frau

Das Wort „Leiden“, wie es Petrus verwendet, erinnert an die tiefe persönliche Not, die wir z. B. bei der blutflüssigen Frau sehen:

Markus 5,27–29.33–34 (LUT 2017)
„Als sie von Jesus hörte, kam sie in der Menge von hinten und berührte sein Gewand.
Denn sie sprach: Wenn ich nur sein Gewand berühre, so werde ich gesund.
Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie merkte am Leib,
dass sie von ihrer Plage geheilt war.
[…]
Da kam die Frau, fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste, was mit ihr geschehen war,
und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.
Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen;
geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!“

Dieses Beispiel zeigt: Leiden (im Hebräischen wie im Griechischen) umfasst oft lang andauernde Qualen – nicht nur körperlichen Schmerz, sondern auch soziale Scham, emotionale Wunden und geistliche Sehnsucht – alles Dinge, die Jesus heilen und erlösen kann.


4. Theologische Einsicht: Leiden um Christi willen

In 1. Petrus 4, besonders Vers 13, wird deutlich, dass es hier um ein Mit-Leiden an Christi Leiden geht – also um das Ertragen von Schmerz und Ablehnung aus Treue zu Jesus:

1. Petrus 4,13–14 (LUT 2017)
„Sondern freut euch, dass ihr mit Christus leidet, damit ihr auch durch die Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben mögt.
Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet um des Namens Christi willen; denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes, ruht auf euch.“

Diese Verse zeigen:

  • Leiden für Christus ist eine Ehre, keine Schande.
  • Der Heilige Geist tröstet und stärkt alle, die um seines Namens willen leiden.
  • Es ist ein Vorgeschmack auf kommende Herrlichkeit (vgl. Römer 8,17).

5. Biblische Beständigkeit: Prüfungen sind zu erwarten

Diese Lehre steht im Einklang mit den Worten des Paulus an die Thessalonicher und Timotheus:

1. Thessalonicher 3,7 (LUT 2017)
„Darum sind wir getröstet worden über euch, liebe Brüder, wegen eures Glaubens in all unserer Not und Bedrängnis.“

2. Timotheus 3,12 (LUT 2017)
„Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.“

Auch Jesus selbst hat uns davor gewarnt:

Johannes 15,18–20 (LUT 2017)
„Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat.
Wenn ihr von der Welt wärt, so hätte die Welt das Ihre lieb.
Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe,
darum hasst euch die Welt.“


6. Schlussgedanken

Christliches Leiden ist:

  • Eine Prüfung des Glaubens, kein Strafgericht.
  • Eine Möglichkeit, am Leben und Sieg Christi teilzuhaben.
  • Grund zur Freude, nicht zur Scham.
  • Ein zeitlich begrenzter Schmerz mit ewiger Bedeutung.

Wenn wir die Welt lieben und uns ihr anpassen, meiden wir vielleicht Verfolgung – aber wir verlieren die Kraft der Gottseligkeit.

Jakobus 4,4 (LUT 2017)
„Ihr Abtrünnigen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist?
Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.“


Fazit

Das in 1. Petrus 4,12 erwähnte Leiden meint nicht Tod oder Trauer, sondern das veredelnde Feuer von Verfolgung und Prüfung um des Glaubens an Christus willen. Diese Prüfungen sind schmerzhaft, aber sinnvoll. Sie vertiefen unseren Glauben, verherrlichen Gott und bereiten uns auf den ewigen Lohn vor.

Römer 8,18 (LUT 2017)
„Denn ich bin gewiss, dass die Leiden dieser Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit,
die an uns offenbart werden soll.“


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Züchtige dein Kind – und es wird dir Frieden bringen

Sprüche 29,17 (Lutherbibel 2017):
„Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Ruhe schaffen und Wonne bringen deiner Seele.“

Die Züchtigung eines Kindes bedeutet mehr als nur Strafe – sie ist liebevolle Korrektur, die darauf abzielt, den Charakter, das Verhalten und die Sprache des Kindes nach den Maßstäben Gottes zu formen. Ziel ist es, das Kind zur Gerechtigkeit und Weisheit zu führen.

Biblisches Fundament der Züchtigung

Die Bibel lehrt klar, dass Züchtigung notwendig und segensreich ist. Sprüche 29,17 betont, dass richtige Erziehung dem Elternteil Frieden und Freude bringt – ein Zeichen für ein harmonisches Familienleben und ein wohl erzogenes Kind.

Die Heilige Schrift befürwortet körperliche Züchtigung – jedoch nur als letztes Mittel, nachdem verbale Ermahnungen und Warnungen keine Frucht getragen haben.

Sprüche 23,13-14 (LUT 2017):
„Entziehe dem Knaben die Züchtigung nicht; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute, aber du errettest sein Leben von dem Tode.“

Der Ausdruck „du errettest sein Leben von dem Tode“ weist auf das geistliche Ziel der Züchtigung hin – nämlich das Kind vor einem Leben der Sünde und dem ewigen Verderben zu bewahren. Die „Rute“ ist hier ein Symbol für rettende Korrektur, nicht für Gewalt.

Sprüche 22,15 (LUT 2017):
„Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie fern von ihm treiben.“

Diese Stelle zeigt: Kinder neigen von Natur aus zur Torheit. Doch Gott hat Züchtigung als ein Mittel gegeben, um ihre Herzen zu formen und zu leiten.

Züchtigung im biblischen Kontext verstehen

In der heutigen Zeit haben viele Eltern Angst vor körperlicher Züchtigung – aus Sorge vor seelischem Schaden. Doch die Bibel macht deutlich: Wird Züchtigung liebevoll, maßvoll und mit dem Ziel der Wiederherstellung ausgeführt, dann steht Gott selbst hinter dieser Form der Erziehung.

Züchtigung beginnt nicht mit Strafe, sondern mit liebevoller Unterweisung. Verbale Ermahnungen, klare Kommunikation und geduldige Lehre müssen der körperlichen Korrektur vorausgehen.

Kinder lernen oft durch Nachahmung. Sie wiederholen, was sie hören, ohne es zu verstehen. Ein Kind könnte zum Beispiel beleidigende Worte benutzen, nur weil es sie irgendwo gehört hat – ohne deren Bedeutung zu kennen.

Eltern sollen aufmerksam hinhören, was ihre Kinder sagen, und erkennen, welchen Einflüssen sie ausgesetzt sind. Dazu gehört auch, was sie sehen, welche Spiele sie spielen und mit wem sie Zeit verbringen – denn Kinder sind leicht beeinflussbar und übernehmen schnell das Verhalten anderer.

Die Bedeutung früher und konsequenter Erziehung

Frühe Korrektur verhindert, dass sündige Gewohnheiten tief im Herzen Wurzeln schlagen. Je länger falsches Verhalten toleriert wird, desto schwieriger wird es später, es zu brechen.

Sprüche 22,6 (LUT 2017):
„Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so lässt er auch nicht davon, wenn er alt wird.“

Diese Weisheit zeigt: Was in der Kindheit gelehrt und verankert wird, hat lebenslange Auswirkungen – geistlich wie moralisch.

Züchtigung, Liebe und Wiederherstellung

Wenn ein Kind störrisch oder ungehorsam ist, braucht es beständige und konsequente Zucht. Die Bibel erlaubt körperliche Züchtigung – aber niemals in Wut oder mit Härte. Das Ziel ist immer Wiederherstellung, nie Vergeltung.

Wenn das Kind sich der Korrektur widersetzt, sollen Eltern neue Wege suchen, sein Herz zu erreichen – durch Gebet, Gespräche und ein gutes Vorbild. Züchtigung bedeutet nicht Herrschaft, sondern Führung in ein Leben, das Gott ehrt.

Ebenso wichtig ist es, dass Eltern ihre Kinder im Glauben unterweisen – durch gemeinsames Gebet, Bibelverse auswendig lernen und liebevolle geistliche Begrüßungen, damit das Wort Gottes tief in ihren Herzen Wurzeln schlagen kann.

Die Verheißung von Frieden durch Züchtigung

Eltern, die ihre Kinder treu nach Gottes Wort erziehen, dürfen mit Frieden und Freude rechnen. Das Kind wird zu einem verantwortungsbewussten, gottesfürchtigen Erwachsenen heranwachsen, der seine Eltern nicht in Schande bringt.

Sprüche 29,17 (LUT 2017):
„Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Ruhe schaffen und Wonne bringen deiner Seele.“

Dieser Friede bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Problemen – sondern die tiefe Freude, ein Kind aufwachsen zu sehen, das in Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit wandelt.

Sei gesegnet!


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