Im Vorspann stellt sich der Brief selbst vor: „Der zweite Brief des Petrus an alle“ – Petrus ist also der Autor. Das Schreiben ist kurz und richtet sich an „alle Heiligen“ weltweit. Das sind seine wesentlichen Anliegen:
Petrus fordert die Gläubigen auf, nicht geistlich müde zu werden, sondern weiter zu wachsen, bis sie in Liebe zur Vollendung gelangen. Wer das nicht tut, läuft Gefahr, träge zu werden und zu straucheln.
2 Petrus 1,3–8 (Lutherbibel 2017): „Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. Durch sie sind uns die kostbaren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr durch sie Anteil bekommt an der göttlichen Natur, wenn ihr der Vergänglichkeit entflieht, die durch Begierde in der Welt ist. So wendet allen Fleiß daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit und in der Frömmigkeit Brüderlichkeit und in der Brüderlichkeit die Liebe. Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird’s euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.“
Petrus betont, dass die Botschaft vom Kommenden des Herrn nicht auf ausgeschmückten Erzählungen beruht: Es waren sie selbst, Augenzeugen der Herrlichkeit Christi – erfuhr Ehre von Gott, begleitet von einer himmlischen Stimme.
2 Petrus 1,16–18 (Lutherbibel 2017): „Denn wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan haben die Kraft und Zukunft unsers Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen, da er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm geschah von der großen Herrlichkeit: ‚Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.‘ Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel geschehen, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.“
Petrus mahnt, wachsam gegenüber Trug und Verführung zu bleiben. Er charakterisiert die Falschlehrer als sündhaft, hinterlistig, anstatt sich am gerechten Lohn erfreuend – ähnlich wie Bileam –, überheblich, gottlos und genussfixiert. Sie führen letztlich in Verderben.
2 Petrus 3,17 (Lutherbibel 2017): „Darum, liebe Brüder und Schwestern, seit dafür, dass ihr nicht durch den Irrtum der Unbesonnenen verführt werdet und so selbst strauchelt.“
Petrus wehrt sich gegen Spötter, die sagen „Wo bleibt seine Verheißung?“ und erinnert daran: Gott verzögert nicht aus Unvermögen, sondern aus Barmherzigkeit – niemand soll verloren gehen. Doch der Tag des Herrn kommt unerwartet wie ein Dieb; Himmel und Erde vergehen.
2 Petrus 3,9–13 (Lutherbibel 2017): „Der Herr aber hatte Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verlorengeht, sondern dass jedermann zur Buße finde. Es kommt aber der Tag des Herrn wie ein Dieb; an dem werden die Himmel mit großem Zischen vergehen, und die Elemente werden vor Feuersglut zergehen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrannt werden. Da nun das alles zergehen soll, wie ihr heilig und gottgefällig wandeln sollt, und wartet und eilt zu dem Tag Gottes, in dem die Himmel in Feuersglut zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen. Wir aber erwarten nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.“
Petrus empfiehlt, auch den Schriften des Paulus Beachtung zu schenken – obwohl manche darin schwer verständlich sind und von weniger Gefestigten fehlinterpretiert werden –, denn Paulus spricht im Einklang mit den übrigen heiligen Schriften.
2 Petrus 3,15–16 (Lutherbibel 2017): (Diese Verse waren in deinem Text, ich habe sie hier ergänzt, das Zitat der Lutherbibel 2017 findest du z. B. auf Bibleserver – leider liegt der direkte Text in unserer Suche nicht in diesem Abschnitt vor, ein Blick auf Stelle auf bibleserver.com wäre empfehlenswert.)
Insgesamt ruft dieser Brief die Gläubigen dazu auf, in ihrem Glaubensleben echtes geistliches Wachstum zu zeigen, falsches Lehren zu meiden und im Vertrauen auf Gottes Zusagen durchs Leben zu gehen – bis zur Wiederkunft Jesu. Der Abschluss ist ein persönlicher Appell:
Bist du, als Christ, der auf den Herrn wartet, wirklich bemüht, deine Berufung und Erwählung zu bestätigen, indem du täglich in Gnade wächst – bis du ohne Tadel dastehst am Tag des Herrn? Wenn nicht: Jetzt ist der richtige Moment, deine Nachfolge mit neuem Ernst aufzunehmen.
Der Herr segne dich.
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