Was meinte Jesus mit „Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind“? Wer sind diese anderen Schafe?

Was meinte Jesus mit „Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind“? Wer sind diese anderen Schafe?

Antwort:

In Johannes 10,16 sagt Jesus:

„Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch diese muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte sein.“

Jesus spricht hier als der gute Hirte (Johannes 10,11) und beschreibt seine Nachfolger als Schafe – diejenigen, die seine Stimme hören und ihm folgen (Johannes 10,27). Der „Stall“, von dem er spricht, ist das jüdische Volk, die ursprünglichen Empfänger von Gottes Bund und Verheißungen. Israel war Gottes auserwähltes Volk, die Juden waren die ersten Mitglieder seiner geistlichen Herde (2. Mose 19,5-6).

Im Alten Testament wird dies bildhaft dargestellt, zum Beispiel in Hesekiel 34,13-15:

„Und ich werde sie aus den Völkern herausholen und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land bringen; und dort werden sie in guten Weiden lagern; und ich werde meine Herde weiden und sie lagern lassen, spricht der Herr, HERR.“

Hier zeigt sich, dass Gott Israel als seinen Schafstall betrachtete – ein Volk, das er sammelte, beschützte und versorgte. Doch Gottes Plan war nie auf ein einzelnes Volk beschränkt.

Wenn Jesus von „anderen Schafen“ sprach, meinte er die Menschen außerhalb des jüdischen Volkes – die Heiden, Menschen aller Nationen, die noch nicht Teil von Gottes Bund waren. Dies verweist auf Gottes umfassenden Erlösungsplan, der die Rettung aller Völker durch das Evangelium von Jesus Christus einschließt.

Bedeutung:
Von Anfang an wollte Gott ein vereintes Volk unter einem Hirten schaffen – nicht nach Ethnie oder Nationalität, sondern durch Glauben an Christus. Jesu Tod am Kreuz machte es möglich, dass sowohl Juden als auch Heiden mit Gott versöhnt werden.

Epheser 2,13-14:
„Nun aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut Christi. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und die Feindschaft in seinem Fleisch abgebrochen hat.“

Durch Christi Opfer wurde die Trennung zwischen Juden und Heiden aufgehoben. Jeder, der an ihn glaubt, gehört nun zur einen Herde unter dem einen Hirten – Jesus.

Galater 3,27-28:
„Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.“

Jesu Aussage in Johannes 10,16 war nicht nur ein Hinweis auf eine zukünftige Mission unter den Heiden – sie war eine prophetische Verkündigung, dass das Reich Gottes allen Menschen offensteht, die auf seine Stimme reagieren.

Wie wird man eines seiner Schafe?
Jesu Schafe werden nicht durch Kirchenbesuch, Tradition oder religiöse Zugehörigkeit bestimmt. Sie sind diejenigen, die:

  • Seine Stimme hören und ihm folgen (Johannes 10,27)

  • Von ihren Sünden umkehren (Apostelgeschichte 2,38)

  • In seinem Namen getauft werden (Römer 6,3-4)

  • Den Heiligen Geist empfangen (Apostelgeschichte 2,38; Römer 8,9)

  • In Gehorsam gegenüber seinem Wort leben (Johannes 14,15)

Teil seiner Herde zu sein, hängt nicht von Nationalität ab, sondern von neuer Geburt und Transformation durch das Evangelium.

Titus 3,5:
„…nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit hat er uns errettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.“

Johannes 10,27:
„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach.“

Die Frage bleibt:
Gehörst du zu Christi Herde? Hast du seine Stimme gehört und bist ihm gehorsam gefolgt?

Mögest du wirklich eines seiner Schafe werden – und unter der Obhut des guten Hirten, Jesus Christus, leben.

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Über den Autor

Ester yusufu editor

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