Obwohl dieser Ausdruck heute seltener gebraucht wird, beschreibt er jemanden, der heimlich Informationen weitergibt – ein Tratscher oder Verleumder. Biblisch gesehen ist ein solcher Mensch unzuverlässig und sogar gefährlich für Beziehungen und das Miteinander in der Gemeinschaft.
1. Biblische Hinweise auf Tratsch und Verleumdung
Die Bibel warnt ausdrücklich vor Menschen, die Geheimnisse preisgeben oder mit ihren Worten Streit säen:
Sprüche 20,19 (Schlachter 2000): „Ein Verleumder geht umher und plaudert Geheimnisse aus; darum halte dich fern von dem, der seine Lippen nicht im Zaum halten kann.“
Sprüche 11,13 (Luther 2017): „Wer umhergeht als Verleumder, der plaudert Geheimnisse aus; wer aber zuverlässig ist, der behält die Sache für sich.“
Ein solcher Mensch ist nicht einfach nur redselig – er ist treulos gegenüber dem, was ihm anvertraut wurde. Er bricht Vertrauen und stört den Frieden. Das hebräische Wort für „Verleumder“ oder „Tratscher“ (רָכִיל rakil) bedeutet wörtlich: einer, der umherzieht und Geschichten verbreitet – oft mit zerstörerischer Wirkung.
2. Der Charakter eines Tratschers
Ein „Kitango“ – wie man es heute nennen könnte – ist jemand, der private Angelegenheiten nicht für sich behalten kann. Er spricht ungefragt über Dinge, die vertraulich bleiben sollten. Solche Menschen richten mehr Schaden an als Nutzen.
Zum Beispiel: Wenn jemand als Gast in ein Haus eingeladen wird und später private Angelegenheiten dieses Hauses öffentlich macht, zeigt er Undankbarkeit und mangelnden Respekt. Solches Verhalten ist ein Zeichen fehlender Integrität. Doch die Bibel ruft uns zu einem höheren Maßstab:
Epheser 4,29 (Luther 2017): „Kein faules Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern nur eins, das gut ist, um aufzubauen, wo es nötig ist, damit es denen, die es hören, Gnade bringe.“
3. Warum Tratsch geistlich gefährlich ist
Tratsch ist nicht nur sozial schädlich – er ist auch eine geistliche Sünde, die Gott verabscheut:
Sprüche 6,16–19 (Luther 2017): „Sechs Dinge sind es, die der HERR hasst, und sieben, die ihm ein Gräuel sind: … ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht, und wer Zwietracht sät unter Brüdern.“
Jakobus 3,6 (Luther 2017): „Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz unter unseren Gliedern ein und befleckt den ganzen Leib…“
Wer unbedacht redet, zerstört Freundschaften, Familien und sogar Gemeinden. Paulus warnt vor Menschen, die „von Haus zu Haus gehen, und nicht nur müßig, sondern auch geschwätzig und neugierig sind“:
1. Timotheus 5,13 (Luther 2017): „Zugleich aber lernen sie auch, müßig umherzugehen, und nicht nur müßig, sondern auch geschwätzig und neugierig und reden, was sich nicht gehört.“
4. Gottes Wunsch: Vertrauenswürdigkeit und Diskretion
Gott ruft seine Kinder dazu auf, vertrauenswürdig, diskret und friedensstiftend zu sein. Wer eine Sache für sich behalten kann, beweist Reife und geistliche Weisheit:
Sprüche 17,9 (Luther 2017): „Wer Liebe sucht, der deckt Vergehen zu; wer aber eine Sache immer wieder aufrührt, der entzweit Freunde.“
Matthäus 5,9 (Luther 2017): „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Wer die Geheimnisse anderer bewahrt, keine Gerüchte verbreitet und den Frieden dem Drama vorzieht, spiegelt den Charakter Gottes wider – unseres vollkommenen Vorbilds:
Matthäus 5,48 (Schlachter 2000): „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist!“
5. Die eigene Zunge beherrschen
Oft sabotieren wir unseren eigenen Frieden und unsere Segnungen durch unüberlegte Worte. Die Schrift fordert uns auf, unsere Zunge zu zügeln:
1. Petrus 3,10 (Luther 2017): „Denn ‚wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der halte seine Zunge im Zaum, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen.‘“
Sprüche 21,23 (Luther 2017): „Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, der bewahrt seine Seele vor Angst.“
Sprüche 18,21 (Schlachter 2000): „Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt; und wer sie liebt, wird ihre Frucht essen.“
Abschließende Ermutigung
Entscheide dich dafür, ein Mensch zu sein, der mit seinen Worten Heilung und Frieden bringt. Sei kein Kitango. Spiegle stattdessen Gottes Herz wider in dem, was du sagst – und wie du zuhörst. Ehre die Privatsphäre anderer. Ermutige, anstatt bloßzustellen. Sei jemand, dem man vertrauen kann.
Möge der Herr dir Weisheit und Gnade schenken, deine Worte mit Bedacht zu wählen – und möge dein Leben geprägt sein von Frieden, Integrität und Segen.
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