Religion ist ein strukturiertes System zur Anbetung Gottes. Sie bietet einen Rahmen, durch den Menschen ihren Glauben ausdrücken und ihre Anbetung geordnet und zielgerichtet gestalten können. Wenn du zum Beispiel ein Gotteshaus betrittst und Menschen bestimmten Ritualen, Gebeten oder Liturgien folgen siehst, dann sind das keine zufälligen Handlungen – sie spiegeln das organisierte System der Religion wider. Religion vermittelt Regeln, Orientierung und Methoden, die zu einer bedeutungsvollen Anbetung führen sollen.
Auch unser Glaube an Christus funktioniert innerhalb eines Rahmens. Gott ruft uns nicht dazu auf, Ihn willkürlich zu verehren – Er hat sowohl die Prinzipien als auch die Handlungen offenbart, die Ihn ehren. Wahre Religion ist nicht nur äußerlich; sie ist der Ausdruck eines Herzens, das mit Gottes Willen übereinstimmt.
Konfessionen hingegen sind „Zweige“ innerhalb eines umfassenderen Glaubens. Auch wenn alle Christen an Jesus Christus glauben und sich auf dieselbe Heilige Schrift stützen, unterscheiden sich die Konfessionen in Praxis, Auslegung und Betonung. Einige legen Wert auf charismatische Gaben, andere auf sakramentale Traditionen, wieder andere auf die Sabbatfeier oder liturgische Formen. Daraus entstehen Gruppen wie die Pfingstler, Katholiken, Orthodoxen und Siebenten-Tags-Adventisten. Jede stellt eine besondere Ausdrucksform des Glaubens dar – auch wenn manche näher an der biblischen Wahrheit bleiben als andere.
Die Bibel macht jedoch deutlich, worin das Wesen wahrer Religion besteht:
Jakobus 1,26-27 (LUT 2017): Wenn jemand meint, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern betrügt sein Herz, dessen Gottesdienst ist nichtig. Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott, dem Vater, ist der: Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt halten.
Wahre Religion ist praktisch, lebensverändernd und aktiv – sie zeigt sich in Heiligkeit, Mitgefühl und persönlicher Integrität. Äußere Rituale allein genügen nicht; Gott sieht das Herz und die Frucht des Glaubens (siehe Matthäus 7,21–23).
Nein. Jesus Christus kam nicht, um eine neue Konfession zu gründen. Als Er auf die Erde kam, existierten bereits verschiedene religiöse Gruppen wie die Pharisäer und Sadduzäer (Matthäus 23). Doch Jesus verteidigte keine von ihnen. Stattdessen rief Er die Menschen zu sich und sagte:
Johannes 14,6 (LUT 2017): Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Das Heil findet sich in einer persönlichen Beziehung zu Christus – nicht in der Zugehörigkeit zu einem bestimmten religiösen System. Konfessionen können das geistliche Wachstum fördern und Gemeinschaft bieten, aber sie sind kein Ersatz für echten Glauben. Religion ist wie eine Schule, die Bildung unterstützt – sie kann leiten und beim Wachsen helfen, aber sie kann nicht die Erkenntnis und die lebensverändernde Kraft Christi ersetzen.
Es ist wichtig, jede Konfession am Maßstab der Heiligen Schrift zu prüfen. Stelle dir folgende Fragen:
Epheser 2,8-9 (LUT 2017): Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
1. Petrus 1,15-16 (LUT 2017): Sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in allem eurem Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.«
1. Korinther 12,4-6 (LUT 2017): Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen.
2. Mose 20,3-5 (LUT 2017): Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, […] Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!
Eine Konfession, die in diesen grundlegenden Punkten versagt, kann das geistliche Wachstum behindern – oder sogar in die Irre führen. Eine Gemeinschaft hingegen, die auf der Schrift gegründet ist, vom Heiligen Geist geleitet wird und Christus in den Mittelpunkt stellt, kann Gläubigen helfen, zur vollen Reife zu gelangen:
Epheser 4,11-13 (LUT 2017): Und er hat einige zu Aposteln eingesetzt, einige zu Propheten, einige zu Evangelisten, einige zu Hirten und Lehrern, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollkommenen Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi.
Letztendlich gilt: Vergleiche jede Lehre mit der Schrift, bete um Führung durch den Heiligen Geist, und lasse dich von Gott leiten. Wahre Nachfolge hängt nicht von einem konfessionellen Etikett ab – sondern von einem Herzen, das ganz Jesus Christus und Seinem Wort gehört.
Der Herr segne dich und leite dich in deiner Anbetung.
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