Willkommen zum Bibelstudium! Heute betrachten wir den Judasbrief – ein kurzes, aber äußerst wichtiges Schreiben voller ernster Warnungen an die Gemeinde unserer Zeit. Der Verfasser dieses Briefes war nicht Judas Iskariot, der Jesus verraten hat, sondern Judas, ein leiblicher Bruder unseres Herrn Jesus Christus (Markus 6,3). Durch die Führung des Heiligen Geistes schrieb er diesen Brief ausschließlich an die Berufenen, also an Christen – nicht an die ganze Welt. Heute beschäftigen wir uns mit den Versen 1 bis 6. So Gott will, folgen die nächsten Verse in Teil 2 und 3. Die Bibel sagt: Judas 1,1-6„Judas, Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus, an die Berufenen, die in Gott, dem Vater, geliebt und für Jesus Christus bewahrt sind: 2 Barmherzigkeit, Friede und Liebe widerfahre euch mehr und mehr! 3 Ihr Lieben, weil ich allen Fleiß darauf verwende, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, sah ich mich genötigt, euch zu schreiben und euch zu ermahnen, dass ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für alle Mal übergeben ist. 4 Denn es haben sich etliche Menschen eingeschlichen, über die schon längst das Urteil geschrieben ist – Gottlose, die die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Herrscher und Herrn Jesus Christus verleugnen. 5 Ich will euch aber daran erinnern – obwohl ihr dies alles schon wisst –, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten gerettet hatte, später die vertilgte, die nicht glaubten. 6 Auch die Engel, die ihren himmlischen Rang nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, **hat er mit ewigen Fesseln in der Finsternis verwahrt für das Gericht des großen Tages.“ Der Brief richtet sich, wie eingangs betont, nur an die Berufenen, also an Christen – an dich und mich. Diese Ermahnungen gelten uns, nicht der ungläubigen Welt. Judas beginnt deshalb mit den Worten: „Ich will euch daran erinnern – obwohl ihr dies alles schon wisst“ – denn auch wenn wir Dinge wissen, brauchen wir immer wieder Erinnerung und Ermahnung. In Vers 3 heißt es: „…ich sah mich genötigt, euch zu schreiben und euch zu ermahnen, dass ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für alle Mal übergeben ist.“ Das ist sehr bedeutsam: Dieser Glaube wurde uns ein einziges Mal anvertraut. Es gibt keine zweite Chance, keinen Ersatzglauben. Deshalb sollen wir mit allem Eifer für diesen Glauben kämpfen und ihn festhalten – denn wenn er verloren geht, gibt es keinen anderen Weg mehr. Was heißt es, für den Glauben zu kämpfen? Es bedeutet, im Glauben zu bleiben, wachsam zu sein, sich selbst zu prüfen und zu bewahren. Judas vergleicht dies mit dem Auszug der Israeliten aus Ägypten – einem Bild für unsere eigene Reise im Glauben. 1. Korinther 10,1–5„Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit lassen, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durchs Meer gingen2 und alle wurden auf Mose getauft in der Wolke und im Meer,3 und alle aßen dieselbe geistliche Speise4 und tranken denselben geistlichen Trank; denn sie tranken von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus.5 Aber an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie wurden in der Wüste hingestreckt.“ Alle Israeliten erlebten das Wunder der Rettung, alle wurden „getauft“, sie hatten Anteil an Gottes Gnade – und doch gingen viele von ihnen zugrunde. Warum? Weil sie sich im Herzen von Gott entfernten. So auch heute: Viele Christen erleben Gottes Segen, empfangen Gaben, hören sein Wort, und dennoch erreichen sie das Ziel nicht. Was hinderte die Israeliten? 1. Götzendienst: Sie beteten das goldene Kalb an, obwohl sie mitten auf ihrer Glaubensreise waren. Heute ist Götzendienst oft subtiler: Das Verehren von Bildern, Reliquien oder Heiligenfiguren. Wer das tut, bringt sich selbst in große Gefahr. 2. Unzucht: Die Israeliten begannen Beziehungen mit fremden Frauen – ein Bild für Christen, die in sexueller Sünde leben oder Kleidung tragen, die zur Sünde verführt. Wer absichtlich so lebt, bricht mit der Gnade. 3. Murren: Viele Israeliten murrten gegen Gott in schwierigen Zeiten – trotz all seiner Wohltaten. Auch heute neigen Christen dazu, in Krisen den Glauben zu verlieren, Gottes Güte zu vergessen und undankbar zu sein. 4. Begehrlichkeit und Versuchung Gottes: Statt sich mit dem „Manna“ zu begnügen, verlangten sie Fleisch – ein Sinnbild für Unzufriedenheit. Auch heute wollen viele Christen gleichzeitig Gott und die Welt. Sie feiern sonntags den Herrn und tanzen freitags im Club. So jemand verachtet den Weg Gottes. Die Bibel sagt: 1. Korinther 10,11-12„Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild, und es ist geschrieben zur Warnung für uns, die wir am Ende der Zeit leben.Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, dass er nicht falle!“ Die Geschichte der Israeliten ist eine Warnung für uns. Der Weg des Glaubens beginnt mit dem „Auszug aus Ägypten“ (Bekehrung und Taufe), aber er endet erst in Kanaan – im Himmel. Wer aufhört zu kämpfen, bleibt auf halbem Weg zurück. Judas spricht dann von Menschen, die sich heimlich eingeschlichen haben – wie Unkraut unter dem Weizen: Judas 1,4-6„Denn es haben sich etliche Menschen eingeschlichen, über die schon längst das Urteil geschrieben ist – Gottlose, die die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Herrscher und Herrn Jesus Christus verleugnen. Ich will euch aber daran erinnern – obwohl ihr dies alles schon wisst –, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Land Ägypten gerettet hatte, die vertilgte, die nicht glaubten. Auch die Engel, die ihren himmlischen Rang nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, hat er mit ewigen Fesseln in der Finsternis verwahrt für das Gericht des großen Tages.“ Diese Menschen, so Judas, sind wie Korah, Dathan und Abiram – Rebellen, die unter Gottes Volk waren, aber nie wirklich zum Herrn gehörten. Sie werden mit den abgefallenen Engeln verglichen – und auch ihr Ende ist das ewige Feuer. Lieber Bruder, liebe Schwester: Warum spielst du noch mit deinem Glauben? Du bist auf einer Reise, und der Glaube wurde dir ein einziges Mal anvertraut. Gott wird die Welt richten, ja – aber sein größter Zorn gilt jenen, die ihn kannten, aber lau und gleichgültig wurden. Jesus sagt: „Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, will ich dich aus meinem Munde ausspeien.“ (Offenbarung 3,16) Jetzt ist die Zeit, Buße zu tun und deine Berufung und Erwählung festzumachen (2. Petrus 1,10). Der Herr kommt bald – wirst du bereit sein? Gott segne dich. 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